Bierhoff soll sich untersuchen lassen

  • Verbal-Attacke


    "Bierhoff soll sich untersuchen lassen"
    Rudi Völler griff in einem Interview DFB-Teammanager Oliver Bierhoff scharf an


    Mit deutlichen und persönlichen Worten hat der frühere DFB-Teamchef Rudi Völler auf ein Angebot des Teammanagers der Nationalmannschaft an die Bundesliga reagiert, an Verbesserungen im deutschen Fußball mitzuarbeiten. Völler griff Oliver Bierhoff scharf an, riet ihm sogar zum Arztbesuch.


    Teammanager Oliver Bierhoff riet er im "Express" zu "mehr Demut". Die Spielphilosophie von heute sei "zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen", erklärte der Bayer-Sportdirektor im "kicker": "Das permanente sich selbst auf die Schulter klopfen, muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen. Bierhoff sollte sich bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen."


    Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw hatten auf das schwache Abschneider deutscher Clubs im Europapokal mit dem erneuerten Vorschlag reagiert, gemeinsame Überlegungen anzustellen, die Qualität insgesamt zu verbessern. "Wir müssen überlegen, wie können wir Taktik, Technik und die Ausbildung optimieren", hatte Löw erklärt und zugleich angeregt, den Deutschen Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie die Vereine und Trainer zu diesem Thema an einen Tisch zusammenzuholen. Das Hauptargument der Vereine, die deutschen Clubs seien durch niedrigere TV-Gelder im Vergleich zur europäischen Konkurrenz im Nachteil, akzeptiert Löw nur zum Teil. "Das Geld ist da, wo gut konzeptionell gearbeitet wird." Bierhoff verwies zudem darauf, dass die Bundesliga bei Marketing-Einnahmen führend sei.


    Völler kann "das alles nicht mehr hören". Jeder Trainer würde gerne offensiv spielen lassen: "Aber wenn du zum Beispiel einen Spielertypen wie Oliver Bierhoff im Team hast, kannst du eben auch nicht brasilianisch spielen." Eine Philosophie für den Spieler müsste noch erfunden werden, spottete Völler: "Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht."


    DPA/kbe - Spiegel online

    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorbei, in der man kann.