VON DIRK MESCH, 22.11.07, 21:31h
LEVERKUSEN. Immerhin ist es besser geworden. Aber eben noch nicht gut. Zwei Monate lang quält sich Bernd Schneider nun schon mit seiner Knieverletzung herum, die er im Hinspiel des Uefa-Cup-Duells gegen Uniao Leiria am 20. September erlitten hatte. Nach der Länderspielpause aber, so hatte es Trainer Michael Skibbe vor zwei Wochen angekündigt, sei sein wichtigster Mann wahrscheinlich wieder einsatzbereit. Doch auch gestern noch war Schneider nicht hundertprozentig sicher, ob er morgen im Bundesliga-Heimspiel gegen den MSV Duisburg wieder für Bayer Leverkusen an den Ball wird treten können: „Ich spiele nur, wenn alles in Ordnung ist und ich topfit bin. Ich will unbedingt vermeiden, zu früh anzufangen. Nachher muss ich wieder pausieren“, sagte Schneider, der in dieser Saison erst fünf Einsätze zu verzeichnen hat. Die Einschätzung Skibbes: „Ich denke, dass es für Bernd ein bisschen knapp wird.“
Eine Knieprellung hieß es anfangs vonseiten der medizinischen Abteilung, Schneiders Comeback zum Uefa-Cup-Rückspiel in Portugal am 4. Oktober war mehr oder weniger fest eingeplant. Doch vor Ort musste „Schnix“ - damals überraschend - passen. Es folgte eine intensive Rehabilitation bei Klaus Eder, dem Physiotherapeuten der Nationalmannschaft, in Donaustauf. Plötzlich lautete das ärztliche Bulletin „Bändereinriss im Außenband des rechten Knies“. Alles war viel schlimmer. Von einer Fehldiagnose oder gar falschen Behandlung zuvor aber wollte Skibbe gestern nichts wissen: „Das ist nicht der Fall“, schmetterte der Trainer Mutmaßungen in diese Richtung rigoros ab.
Seit anderthalb Wochen ist Schneider inzwischen wieder in Leverkusen. Nach anfänglichem Lauftraining nimmt er mittlerweile auch wieder am Mannschaftstraining teil - allerdings nur eingeschränkt. „Zwei Drittel der Trainingseinheiten macht er mit - aber nicht bei den Zweikampfübungen, wo Feuer drin ist“, verriet Skibbe. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen Einsatz gegen den MSV Duisburg, „den wir niederzwingen müssen“, wie Skibbe voraussagte. „Das wird schwer genug, der MSV war auswärts bisher besser als zu Hause.“
Dennoch sind nach des Trainers Ansicht „drei Punkte Pflicht“. Und so schlecht sieht es trotz des Schneider-Problems ja auch nicht aus, der letzte Bundesliga-Auftritt beim VfL Wolfsburg war überzeugend. „Gute Gründe, etwas zu ändern, gibt es eigentlich nicht. Die Mannschaft hat in Wolfsburg stark gespielt“, meinte Skibbe.
Und das ohne Theofanis Gekas, der deswegen Gefahr läuft, morgen wie in Wolfsburg auch nur auf der Bank zu sitzen. „Ich kann verstehen, dass er darüber enttäuscht war“, sagte Skibbe über den griechischen Torjäger. „Aber es gibt viele Dinge, die Fanis im mannschaftstaktischen und sprachlichen Bereich noch verbessern muss.“ Er muss sich integrieren, könnte man auch sagen.
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