Fans adeln den Barbaren

  • Bayer - Duisburg 4:1



    Barbarez bester Mann. Trainer Skibbe lobt: „Außergewöhnlich gut!“


    Von ALEXANDER HAUBRICHS


    Leverkusen – Ein wenig ungläubig schaute Sergej Barbarez schon, als die Fans seinen Namen riefen. Der einst so ungeliebte Barbar wurde von den Bayer-Anhängern geadelt und nach dem 4:1-Sieg über Duisburg zum „UFFTA“-Anstimmen ans Megaphon gerufen!


    Der 36-Jährige hatte im West-Derby den Bann gebrochen, die Führung der Zebras egalisiert – und war auch später immer zentrale Anspielstation. „Seit Bernd Schneider verletzt ist, lenkt Sergej unser Spiel. Das kann er außergewöhnlich gut“, lobt Trainer Michael Skibbe.


    Das haben mittlerweile auch die Fans registriert. „Es ist schön, wenn anerkannt wird, dass ich mit ganzem Herzen in Leverkusen Fußball spiele“, sagt der streitbare Regisseur, „aber jeder kann mich sehen, wie er will. Mir ist nur wichtig, wie Trainer und Mannschaft über mich denken.“ Und die haben den Bosnier ins Herz geschlossen. Auch wenn ihm René Adler beim „UFFTA“ einen Streich spielte und die Hose so weit runterzog, dass man den blanken Popo des Barbaren sehen konnte.


    Auch sonst gab es trotz der schwachen ersten Hälfte, in der die Duisburger durch den Ex-Kölner Youssef Mokhtari in Führung gingen, durchweg fröhliche Gesichter. „Vor der Pause hatten wir eine unglaublich hohe Fehlerquote“, monierte Skibbe zwar, „das hat sich dann aber grundlegend geändert, und so haben wir das Spiel verdient gedreht.“


    „Wir wollten das Ding unbedingt drehen. Genauso sind wir aus der Kabine gekommen“, fand Nationalspieler Stefan Kießling nach dem dritten Bundesliga-Sieg in Serie. „Wir haben endlich diesen Fluch besiegt und gewinnen unsere Spiele auch nach den Länderspielpausen.“


    Simon Rolfes brachte Bayer in Führung, dann schnappte sich Flügelflitzer Paul Freier gleich nach dem Elfmeterpfiff von Schiedsricher Jochen Drees das Leder und verwandelte zum 3:1. Freier: „Ich habe extra Strafstöße trainiert, wollte nach meiner langen Verletzung mal wieder fühlen, wie es ist, in der Liga ein Tor zu machen.“


    So bleibt Bayer in der erweiterten Spitzengruppe dran, während Duisburg so langsam den Anschluss verliert. MSV-Keeper Tom Starke: „Hoffnung besteht immer noch. Aber ehrlich gesagt suche ich derzeit nach dem Glauben an die Rettung.“


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