Berlin - Jung, erfolgreich, sympathisch. Stefan Kießling ist 23 Jahre alt und scheint spätestens seit dieser Saison in Leverkusen angekommen zu sein. Nachdem es zu Beginn bei Bayer 04 nicht so lief, wie es sich der Stürmer und auch der Verein gewünscht hatten, gelang ihm in diesem Jahr der Durchbruch. Vier Tore und ebenso viele Assists hat Kießling bereits auf seinem Konto. Bei seinem ehemaligen Verein, dem 1. FC Nürnberg, etablierte er sich in der Bundesliga, jetzt in Leverkusen ist er auf dem Sprung in die Nationalelf. Im Vorfeld der Partie gegen das Team von Trainer Michael Skibbe am Samstag (01.12.07) im Olympiastadion sprach herthabsc.de mit dem Bayer-Angreifer.
herthabsc.de: Herr Kießling, wie geht es Ihnen? In dieser Saison scheinen Sie endgültig Fuß gefasst zu haben in Leverkusen. Nach 14 Bundesligaspielen stehen bei Ihnen vier Tore und vier Vorlagen zu Buche.
Stefan Kießling: Mir geht es derzeit sehr gut, danke der Nachfrage. Mit meinen vier Toren und den vier Vorlagen in der bisherigen Bundesligasaison bin ich durchaus zufrieden.
herthabsc.de: Im Dress des 1. FC Nürnberg sorgten Sie 2005/06 für Furore. Sie wurden anschließend von der halben Liga umworben, entschieden sich für Bayer 04. Doch Ihre erste Saison in Leverkusen war durchwachsen. Woran lag es, wenn Sie jetzt auf die Zeit zurückblicken?
Kießling: Da kam sicher einiges zusammen. Da spielt die Umstellung eine große Rolle. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr selbst unter Druck gesetzt, wollte einfach zu viel. Hinzu kam eine Verletzung. So bin ich bei Bayer nicht so richtig reingekommen. Ganz wichtig aber war: Bei Bayer haben alle an mich geglaubt und mich immer unterstützt.
herthabsc.de: Ihr Spitzname ist „Schuh“, weil Sie so große Füße haben. Auf Ihrer Homepage ist zum Thema „Schuh“ eine nette Geschichte zu lesen. Ihr Debüt in der deutschen U21-Nationalmannschaft gaben Sie in den Schuhen von Torwart Michael Rensing. Stimmt das so?
Kießling: Nein, das stimmt nicht. Mein Spitzname ist "Kieß". Diese Homepage macht ein Fan, der das richtig gut macht. Mein erstes Spiel in der U21 habe ich aber tatsächlich mit den Schuhen von Michael Rensing bestritten, weil ich meine vergessen hatte. Das Ergebnis: Ein Tor, aber auch zwei große Blasen.
herthabsc.de: Stimmt es, dass Sie oft mit Simon Rolfes verwechselt werden? Dies soll sogar schon mal Ihrem Teamkollegen Bernd Schneider passiert sein.
Kießling: Das ist im Training einmal passiert, stimmt.
herthabsc.de: Wie haben Sie das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Wales verfolgt? Haben Sie noch Hoffnung, auf den EM-Zug aufspringen zu können?
Kießling: Ich habe das Spiel am Fernseher verfolgt. Ich bin derzeit im erweiterten Kader. Ich hoffe, dass ich in der Bundesliga gute Leistungen zeige - dann könnte ich dabei sein.
herthabsc.de: Nach mäßigem Start steht Bayer 04 auf dem fünften Tabellenplatz. Entspricht das Ihren Ansprüchen oder erwarten Sie mehr von sich und der Mannschaft?
Kießling: Unser Ziel ist und bleibt der fünfte Platz, um wieder international spielen zu können. Deshalb stehen wir im Moment genau richtig.
herthabsc.de: Gegen Duisburg gab es drei Punkte. Wie sahen Sie den 4:1-Sieg Ihres Teams?
Kießling: Die erste Halbzeit war sicherlich sehr durchwachsen. Aber wegen der Steigerung in der zweiten Hälfte haben wir das Spiel verdient gewonnen.
herthabsc.de: Hertha BSC ist in dieser Saison sehr heimstark. In sieben Partien im Olympiastadion gab es fünf Siege. Wie wollen Sie und Ihre Mannschaft die Berliner knacken?
Kießling: Ich kann nur festhalten: Nach den zwei letzten Partien im Olympiastadien haben wir den Rasen jeweils als Sieger verlassen.
herthabsc.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?
Kießling: Ein attraktives und unterhaltsames Spiel für das Publikum.
herthabsc.de: Verraten Sie uns Ihren Tipp?
Kießling: Ich tippe generell nie ein Ergebnis. Aber ich bin überzeugt, dass wir die drei Punkte mitnehmen.
Quelle: herthabsc.de
