Schneider kehrt zurück

  • Leverkusen - Der fußballerverachtende Spielrhythmus des Uefa-Cups hat Bayer 04 Leverkusen schon wieder erwischt, allerdings diesmal nur den Trainer. Mit nur 43 Stunden Pause zwischen zwei Spielen muss Michael Skibbe am Samstag (15.30 Uhr, Premiere) klarkommen. Am Donnerstag weilte der Coach in Prag und besichtigte den Uefa-Cup-Gegner Sparta Prag (0:0 gegen Spartak Moskau), am Samstag tritt sein Team bei Hertha BSC Berlin an. Skibbes Rückreise aus Tschechien verlief holprig. Sein gebuchter Rückflug wurde gestrichen, und so konnte der Coach bei viel Kaffee wartend auf dem Prager Airport über Taktik und Aufstellung im Olympiastadion sinnieren, während Co-Trainer Peter Hermann das Abschlusstraining leitete.


    Sicher ist: Das zuletzt dreimal in Folge siegreiche Team wird umgebaut, denn Bernd Schneider hat Einsatzbereitschaft signalisiert. Neuneinhalb Wochen nach seiner Verletzung in der Partie gegen UD Leiria ist der 34-Jährige von seiner Knieverletzung genesen. Und für den Nationalspieler verstößt Skibbe gern gegen die fußballerische Uralt-Weisheit vom „never change a winnning team“. „Wenn Bernd fit ist, dann spielt er auch“, sagt Trainer Skibbe. Aber für wen? Und von Beginn an? Sergej Barbarez hatte zuletzt einen starken Auftritt gegen den MSV Duisburg, wie auch Paul Freier auf Schneiders Lieblingsposition rechts. Skibbe wollte gestern zu seiner Entscheidung noch nichts sagen.


    Mit Schneiders Rückkehr muss Simon Rolfes die Kapitänsbinde wieder abgeben - entweder eben an Schneider oder an Carsten Ramelow, der offiziell Kapitän ist und nach überstandener Grippe ebenfalls wieder eingreifen kann. Das kommt zur rechten Zeit, um Arturo Vidal zu ersetzen, der im Training einen Bänderriss erlitten hatte. Im Sturm dürfte Stefan Kießling (Skibbe: „Er ist unumstrittener Stammspieler“) beginnen. Theofanis Gekas hat im Moment den Status eines umstrittenen Stammspielers und muss zunächst auf die Bank. Der Grieche muss sich in Leverkusen an einen verschärften Konkurrenzkampf gewöhnen. Gleichzeitig kommt er langsam zu der Einsicht, dass ein paar Brocken Deutsch hilfreich bei der Integration sein könnten.


    Leverkusen ist in Berlin zuletzt recht erfolgreich gewesen: Das 3:2 in der letzten Saison sicherte einen Spieltag vor Saisonende den Uefa-Pokal-Platz, und im Jahr davor gewann Leverkusen beim Team des damaligen Trainers Falko Götz sogar 5:1, unter anderem durch Tore von Schneider und Ramelow.


    Die Hertha hat dagegen zuletzt eine schwächere Phase und von den letzten drei Partien nur eine gewonnen. Dieter Hoeneß, der Manager, legt vor der Partie einen recht zaghaften Optimismus an den Tag: „Ich habe Vertrauen in die Stärken dieses Vereins, auch wenn die Ergebnisse nicht stimmen.“


    Hertha BSC: Drobny - Chahed, Friedrich, von Bergen, Fathi - Mineiro, Simunic - Lustenberger, Gilberto, Ebert - Pantelic. - Le verkusen: Adler - Castro, Haggui, Friedrich, Gresko - Rolfes, Ramelow (Faty) - Schneider, Barbarez, Barnetta - Kießling. - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne).




    Quelle:LEVERKUSENER-ANZEIGER