Friedrich köpft Bayer weiter

  • Castro trifft den eigenen Pfosten - Rot für Ramelow


    Bayer Leverkusen darf bereits für die Zwischenrunde des UEFA-Cups planen. Bei strömendem Regen zeigten die Rheinländer eine allenfalls durchschnittliche Leistung, bewiesen aber in Unterzahl Moral und Kampfgeist. Mit René Adler hatte die Skibbe-Elf zudem einen starken Rückhalt. Die Prager ließen in der Schlussphase den letzten Biss vermissen, um die Partie noch zu drehen.


    Leverkusen musste im Vergleich zum 3:0 bei Hertha BSC kurzfristig auf Barbarez verzichten, den ein eingeklemmter Nerv in der Wade behinderte. Für ihn rückte Gekas in die Startaufstellung. Sparta Prag spielte mit exakt der Elf, die sich beim letzten UEFA-Cup-Match mit 0:0 von Spartak Moskau trennte.


    Die starke Form der Leverkusener nach vier Ligasiegen in Folge fand in der Anfangsphase ihre Fortsetzung. Die Skibbe-Elf trotzte dem starken Regen und machte von Beginn an Druck, gewann die Zweikämpfe und suchte ihr Heil in der Offensive. Ein Abspiel von Barnetta von der rechten Seite war aber zu ungenau (3.), Gekas' Kopfball wurde gerade noch abgeblockt (5.).


    In der 8. Minute zeigten sich die Prager zum ersten Mal - und wären beinahe durch die Mithilfe von Castro in Führung gegangen. Der junge Nationalspieler wollte eine Flanke von Pospech zur Ecke klären, köpfte das Leder aber an den eigenen Pfosten. Glück für die Rheinländer, denn Adler hätte die Situation nicht mehr klären können.


    Die Bayer-Antwort folgte prompt. Freier prüfte Grigar mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Nach dem anschließenden Eckball musste der Sparta-Keeper erneut einen Schuss von Castro über die Latte lenken (11.).


    Nach der temporeichen Viertelstunde ließ Leverkusen merklich nach. Und die Prager wurden stärker. Zwar erspielten sich auch die tschechischen Gäste kaum Möglichkeiten, doch erarbeiteten sie sich mehr Spielanteile und waren immer häufiger in der Hälfte der Bayer-Elf zu finden. Gekas, die einzige Sturmspitze, hing in der Luft. Das anfangs ansprechende Niveau der Begegnung ließ immer mehr nach, Torchancen waren absolute Mangelware.


    Nach langer Durststrecke zeigte sich Prag noch zweimal. In der 37. Minute setzte sich Dosek auf rechts durch und flankte über Adler hinweg. Erneut stand Castro ungünstig: Der hinter ihm postierte Rezek traf aber den Ball nicht richtig und vergab die gute Gelegenheit. Adler musste kurz vor der Pause sein ganzes Können zeigen, um einen 18-Meter-Schuss von Dosek zu parieren.


    Beide Teams scheuten auch in der zweiten Hälfte das Risiko. Etwas engagierter gingen die Prager zu Werke, doch die Abwehr des Bundesligisten stand kompakt und sicher. Ab der 60. Minute erhöhte sich der Arbeitsaufwand des Defensiv-Verbunds schlagartig. Der Grund: Carsten Ramelow. Rezek foulte den Kapitän, dem daraufhin alle Sicherungen durchbrannten. Er griff dem Übeltäter ins Gesicht. Die glasklare Tätlichkeit bestrafte Referee Atkinson mit der Roten Karte.


    Prag rann nun an und zog kurzzeitig ein regelrechtes Powerplay auf - ohne Erfolg. Die dezimierten Leverkusener hatten dafür immer mehr Platz zum Kontern. Und tatsächlich gelang ihnen die Führung! Gekas vergab zwar eine hundertprozentige Torchance in der 69. Minute, doch nach einer Standardsituation hieß es schließlich 1:0 für Bayer. Einen Eckball von Barnetta köpfte Manuel Friedrich in die Maschen (71.).


    Der Schock auf Seiten von Sparta saß tief. Den Tschechen gelang kaum mehr etwas Konstruktives, der amtierende Meister fand bis zum Abpfiff kein Mittel gegen die Leverkusener Defensive. Lediglich bei einem Freistoß von Horvath aus 30 Metern musste Adler nochmals sein Können zeigen. Kurz vor Schluss verpasste Sinkewicz die Vorentscheidung nach einem Konter, letztlich reichte es aber trotzdem für die Skibbe-Elf.


    Bayer Leverkusen trifft am Sonntag auf Hansa Rostock. Sparta Prag empfängt am Montag Viktoria Plzen.


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