Kampfansagen einer Werkself im Wandel

  • München/Leverkusen - In der letzten Saison haftete Leverkusen nicht zu Unrecht der Ruf einer Achterbahnmannschaft an.


    Die Elf von Michael Skibbe zeigte regelmäßig gute Ansätze und vermied es mit derselben Regelmäßigkeit, über selbige hinauszukommen.


    Die Mannschaft sei im Umbruch, hieß es damals, und man müsse den vielen jungen Spielern Zeit geben, um sich zu entwickeln.


    Der ungefährdete 3:0-Erfolg über Hansa Rostock zeigte, dass Umbruch und Entwicklung gleichermaßen fortgeschritten sind. Durch den Sieg ist Leverkusen auf Schlagdistanz an das Spitzentrio der Liga herangerückt.


    Leverkusen etabliert sich in der Spitze


    "Wir haben mit diesem Sieg einen großen Schritt gemacht, um uns da oben weiter zu etablieren", sagte Simon Rolfes, der den Carsten Ramelow als Kapitän der Bayer-Elf vertrat.


    Speziell die Nachwuchsriege der Werkself, die ohne die Routiniers Bernd Schneider, Sergej Barbarez und Ramelow auflief, spielte groß auf.


    "Abgeklärt und routiniert"


    "Wir sind sehr abgeklärt und routiniert aufgetreten, obwohl heute unsere älteren Spieler gefehlt haben und viele Junge auf dem Platz standen", erklärte Rolfes.


    Die vielen Jungen bescherten Bayer den fünften Ligasieg in Folge.
    Mit einem weiteren Erfolg kann Leverkusen am nächsten Samstag bei Werder Bremen sogar am derzeitigen Tabellenzweiten vorbeiziehen.


    Mangelhafte Chancenauswertung


    Angetrieben von der Achse Rolfes-Tranquillo Barnetta- Gonzalo Castro brannte Leverkusen gegen die harmlosen Rostocker in der zweiten Hälfte ein Offensivfeuerwerk ab, bei dem lediglich die Chancenverwertung zu bemängeln war.


    Für Bayer sprangen bei der Vielzahl von Möglichkeiten nur drei Tore heraus. Rolfes (4.), Paul Freier (55./Foulelfmeter) und Theofanis Gekas (72.) erzielten die Treffer.


    Forsche Kampfansagen


    So selbstbewusst, wie sie in den 90 Minuten zuvor aufgetreten waren, präsentierten sich die Leverkusener auch nach der Partie.


    "In Bremen können wir uns einen richtig schönen Hinrunden-Abschluss bescheren", richtete Rolfes schon einmal eine Kampfansage in Richtung Hansestadt.


    Und auch der stark aufspielende Freier, mit 28 einer der Routiniers im Bayer-Aufgebot erklärte: "Wir sind stark genug, um in Bremen zu gewinnen."


    Prekäre Lage "keine große Überraschung"


    Während sich Leverkusen nächstes Wochenende selbst für eine vorzeitige Weihnachtsbescherung sorgen kann, hat das letzte Hinrundenspiel für Hansa Rostock bereits richtungsweisenden Charakter.


    Nach drei Pleiten in Folge steht Hansa wieder auf einem Abstiegsplatz.
    "Dass die Situation prekär ist, ist nicht die ganz große Überraschung", räumte Hansa-Coach Frank Pagelsdorf ein. "Wir müssen das Spiel verdauen und haben am Wochenende ein ganz, ganz wichtiges Spiel gegen Bochum."


    http://www.sport1.de/de/sport/artikel_2027823.html