Rolfes
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen - Gut, er ist blond, Michael Ballack dunkelhaarig. Okay, er kommt aus Ibbenbüren, der Nationalmannschaftskapitän aus Chemnitz.
Aber wer Leverkusens Höhenflug 2007 bestaunt, der kommt um diesen Vergleich nicht herum: Simon Rolfes war auch gegen Rostock Chef im Bayer-Ring – er ist der „Mini-Ballack“.
„So habe ich Simon ja getauft, als er zu uns kam. Die beiden haben im Mittelfeld vielleicht eine unterschiedliche Spielweise. Doch beide haben eine unheimliche Präsenz auf dem Platz – und suchen immer wieder ihre Chance zum Torabschluss“, sagt Sportchef Rudi Völler.
Rolfes ist für ihn einer der Garanten des Leverkusener Höhenflugs: „Er hat in diesem Jahr noch mal einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Rolfes drückt unserem Spiel mehr und mehr seinen Stempel auf.“
Der so hoch Gelobte stellt aber das Team in den Vordergrund. Und nennt fünf Gründe für den Gipfelsturm: Die Defensivleistung: „Wir haben gegen Rostock schon wieder zu null gespielt. Schon zum neunten Mal in diesem Jahr. Und nach vorne geht bei uns immer was, das wissen wir.“
Die Aggressivität: „Wir gehen jedem Ball hinterher, beinahe jeder Abpraller wird von uns gewonnen. Jeder kämpft für jeden, über neunzig Minuten. Das macht echt Spaß.“
Der Spielwitz: „Trotz der Ausfälle haben wir jetzt schon zum dritten Mal zu Hause hoch gewonnen. Das freut uns, denn wir wollen unseren Fans etwas bieten. Wir spielen bis zum Schluss nach vorne, wollen Tore schießen. Wir haben einfach Freude an unserem Sport.“
Die Bank: „Keiner kann sich seines Platzes sicher sein. Das ist ganz anders als im letzten Jahr. Wenn ein paar Spieler ausfallen, werden die ersetzt, ohne dass wir einen Leistungseinbruch erleben.“
Der Trainer: „Michael Skibbe hat es geschafft, dass wir ein System und eine Linie im Spiel haben. Wie weit wir oben angreifen können, wird vielleicht das Spiel in Bremen zeigen. Es liegt nur an uns – wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir jeden schlagen.“
[10.12.2007]