Leverkusen - Die jüngste Erfolgsserie hat Bayer Leverkusen selbstbewusst gemacht. Nach fünf Siegen in der Bundesliga in Folge fährt der Werksklub mit breiter Brust zum Spitzenspiel am Samstag (15.30 Uhr/live bei Premiere) zu Werder Bremen. "Werder verfügt über eine tolle Offensive, aber auch wir wollen attraktiven und guten Fußball spielen. Es ist an der Zeit, in Bremen zu gewinnen. Wir müssen aber viel investieren, die Trauben hängen hoch", sagte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe in Richtung des schärfsten Verfolgers von Tabellenführer Bayern München.
Eine Serie wird im Weserstadion zu Ende gehen. Die Hanseaten gewannen zuletzt sieben Heimspiele in Folge, während die Rheinländer mit der Maximalausbeute von 15 Punkten aus den letzten fünf Begegnungen viel Boden auf die Spitzenteams in den letzten Wochen gut gemacht haben.
Und der augenblickliche Platz vier soll noch lange nicht Endstation sein. "Wir wollen ganz nach vorne kommen", erklärte Skibbe, um gleichzeitig einzuschränken: "Wir haben noch ein gutes Stück zu gehen, viele Spieler befinden sich noch in der Entwicklung. Es gibt noch Luft nach oben."
Auch gerade die jungen Bayer-Profis haben sich in dieser Saison bestens geschlagen. Dies sieht auch Sportchef Rudi Völler so. "Wir haben es geschafft, trotz der Ausfälle tolle Spiele in der Hinrunde hinzulegen. Besonders den Ausfall von Bernd Schneider hat die Mannschaft sehr gut weggesteckt", meinte der ehemalige DFB-Teamchef und fügte hinzu: "Wir haben einen tollen Lauf, stehen zu Recht so weit oben in der Tabelle."
In Bremen wird Sergej Barbarez, der seine Wadenverletzung überwunden und das Mannschaftstraining wieder aufgenommen hat, wieder zum Team stoßen. Hingegen sind die Chancen auf eine Rückkehr bei Schneider (Wadenblessur) eher gering. Auch der Chilene Arturo Vidal (Außenbandriss im Sprunggelenk), der das Training am Mittwoch abbrach, wird wohl nicht zur Verfügung stehen.
Trotzdem bewertet Nationalspieler Simon Rolfes die Ausgangsposition vor dem Hinrundenabschluss positiv. "Die Voraussetzung, in Bremen Punkte zu holen, haben sich sehr verbessert. Wir sind ein härterer Konkurrent für Bremen als in den Jahren zuvor", bemerkte der Ex-Bremer. Völler sieht es ähnlich: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren in Bremen sehr gut ausgesehen, leider jeweils knapp verloren. Vielleicht sind wir im dritten Anlauf dran, etwas zu holen."
Den höchsten Sieg an der Weser gab es aus Sicht der Leverkusener am 15. Mai 2004 (6:2). Damals standen die Norddeutschen allerdings schon als deutscher Meister fest. Noch erkennt Skibbe an, dass die Bayern, Werder und der Hamburger SV "im Großen und Ganzen eine konstante Saison gespielt haben und uns noch ein Stück voraus sind". In Bremen deutet vieles darauf hin, dass beide Teams mit spektakulärem Fußball brillieren wollen, denn dort treffen laut des Bayer-Coaches "zwei sehr spielstarke Mannschaften" aufeinander. (sid)
Quelle:Leverkusener-Anzeiger