Adler bricht ungeschriebenes Gesetz
Das zweite Jahr, so lautet ein ungeschriebenes Gesetz der Bundesliga, ist das schwerste. Oft genug erleben "Shooting-Stars" den jähen Absturz, wenn es darum geht, ihre Leistungen unter erhöhter Beachtung von Gegnern wie Publikum und dem so gestiegenen Erwartungsdruck zu bestätigen.
Manuel Neuer (21), der "Mr. Perfect" der Vorsaison, macht eine solche Entwicklung durch, wenn auch in milder Form. Einem anderen, oft in einem Atemzug mit dem Schalker genannt, gelang es dagegen, sich nach einer herausragenden Einstiegssaison sogar zu steigern: Leverkusens René Adler (22), im ersten Halbjahr 2007 noch nicht ganz konstant, leistete sich während der abgelaufenen Vorrunde in 17 Liga- und fünf UEFA-Cup-Spielen gerade mal einen Ausrutscher mit dem 1:2 bei Spartak Moskau (kicker-Note 4).
Weltklasse
Platz Name Alter Verein Sommer 2007
keiner
Internationale Klasse (IK)
Platz Name Alter Verein Sommer 2007
1. René Adler 22 Bayer Leverkusen IK-4.
2. Robert Enke 30 Hannover 96 IK-5.
Im weiteren Kreis (K)
Platz Name Alter Verein Sommer 2007
3. Markus Miller 25 Karlsruher SC -
4. Frank Rost 34 Hamburger SV IK-9.
5. Oliver Kahn 38 Bayern München IK-3.
6. Markus Pröll 28 Eintracht Frankfurt -
Blickfeld (B)
Name Alter Verein Sommer 2007
Mathias Hain 34 Arminia Bielefeld B
Tim Wiese 25 Werder Bremen K-7.
Ansonsten präsentierte sich der Bayer-Keeper als Muster an Zuverlässigkeit, erfüllte dabei höchste Ansprüche in sämtlichen Teilbereichen des Torwartspiels. Fast perfektioniert hat Adler sein Timing beim Herauslaufen. Besonders wertvoll auch seine Qualität, auf den Punkt hochkonzentriert zu sein, wenn er nur ein-, zweimal pro Spiel schwer und entscheidend geprüft wird: Ein Garant für Leverkusens Höhenflug in Liga wie UEFA-Cup. Ohnehin Top-Klasse sind Adlers fußballerische Qualitäten sowie die schnelle, exakte Spieleröffnung.
Immerhin gehören sie als Ranglisten-Vertreter zur Minderheit auf einer Position, die sonst traditionell mit am stärksten besetzt war. Gründe für die Krise gibt es mehrere: Veränderte Beschaffenheit der Bälle, für alle Beteiligten immer schwerer berechenbare Flanken. Und, auch wegen der Diskussion vor der EURO, eine erhöhte Aufmerksamkeit - der manch einer zwischen den Pfosten nicht gewachsen scheint.
Thiemo Müller