danke...ich stehe auch eher auf dem Standpunkt, dass so ein Vertrag immer von ZWEI Seiten unterschrieben wurde...ein Unding, dass EINE Seite jetzt einseitig zum Nachteil der anderen Seite handeln kann.
Urteil löst Erdbeben im Transfersystem aus
-
-
-
Zitat
Kommentar von Ralf Köttker
Nachhaltiger Schaden für die Talentförderung
Durch die erfolgreiche Klage des schottischen Fußballprofis Andy Webster hat der Oberste Sportgerichtshof Cas einen Präzedenzfall geschaffen, der die bisherigen Wertmaßstäbe im Profisport auf gefährliche Weise verschieben könnte. Im Kern besagt das Urteil, dass ein Profi nach Ablauf einer Schonfrist ohne Rücksicht auf die individuell vereinbarte Laufzeit zu einem ausländischen Verein wechseln darf, wenn er seinen Arbeitgeber mit dem Vertragswert, sprich den bis Laufzeitende ausstehenden Gehältern, entschädigt. Einigen Kollegen hat Webster damit einen äußerst lukrativen Gefallen getan, dem Fußball aber hat er einen Bärendienst erwiesen.
Die großen Profiteure dieser Transferregelung werden die privilegierten Spieler und ihre geschäftstüchtigen Berater sein. Findet das Cas-Urteil Anwendung, verkommen Verträge noch stärker als ohnehin schon zu reinen Absichtserklärungen ohne Gewähr. Wo keine hohen Ablösesummen bei einem vorzeitigen Klubwechsel anfallen, erhöht sich der Spielraum für eigene Gehaltsforderungen. Dem Spieler wird ein größeres Maß an Freiheit bei der Ausübung seines Berufes eingeräumt, gleichzeitig wird damit aber das Söldnertum im Profisport gefördert und den Klubs, die als mittelständische Unternehmen funktionieren, Planungssicherheit genommen.
Der nachhaltigste Schaden droht der Talentförderung. Durch eine Ausbildungsoffensive wurde in den vergangenen Jahren die Jugendarbeit in den Vereinen vorangetrieben. Internate und Akademien wurden gebaut, professionelle Strukturen eingeführt und Trainerstäbe erweitert. Gerade die finanziell schwächeren Vereine haben früh gefördert, um konkurrenzfähig zu sein. Eine Garantie, dass die Talente bleiben, gab es nie. Aber es gab bei langfristigen Vertragsverhältnissen zumindest die Aussicht auf eine hohe Ablösesumme als Ausbildungsentschädigung und als Grundlage für die Fortsetzung der Projektarbeit.
Das Cas-Urteil steht dem entgegen. Es verführt dazu, noch stärker auf den schnellen Transfer als auf die langwierige Talentförderung zu setzen. Bedenklich, denn auch im Fußball gilt: Wo Ausbildung vernachlässigt wird, droht letztlich der Weg ins Abseits.
-
Unser Schnix ist laut bild.de für läppische 2,5 Mio. € zu kriegen.
-
Zitat
Original von freudenberger
Unser Schnix ist laut bild.de für läppische 2,5 Mio. € zu kriegen.ein BILD-beitrag mit der überschrift "bild beantwortet die wichtigsten fragen", gerade noch verbunden mit zahlenangaben...
naja naja naja...
-
enfach den spielern astronomische gehälter zahlen
-
Der von lupo eingestellte Kommentar aus der 'Welt' subsumiert das Wichtigste (und hier auch schon Angsprochene) m.E. sehr gut. Möglicherweise gibt's im Hinblick auf die (? Nicht)Talentförderung auch Rückwirkungen für die Nationalmannschaften. Im Gegensatz zum "normalen" Arbeitnehmer sind Fussball-Profis wichtige Vermögenswerte in der Bilanz der Vereine. Die Jungs bekommen nun noch mehr Spielraum an die Hand und Clubs die gute Ausbildungsarbeit leisten bzw. geleistet haben, könnten Offerten der Spitzenclubs künftig kaum etwas entgegensetzen. Allerdings ist/war es ja nicht so, dass Arbeitsverträge bei den Vereinen bislang für absol. Planungssicherheit gesorgt haben (man erinnere sich u.a. an die Trikot-Nummer von Herrn v. d. Vaart). Arbeitsrechtliche Aspekte hatten jedoch Priorität bei der Urteilsfindung, problematisch bleibt das Ganze aber auf alle Fälle.
*Bruchhagens und Holzis Äusserungen sind pragmatisch... was bleibt ihnen (und anderen Chefs) auch gross übrig? -
das ganze ist für einen verein kein problem, solange
a) man spieler verpflichtet, denen man gigantische gehälter zahlt
oder
b)man spieler verpflichtet, die sich voll mit dem verein identifizieren (z.b. adler)leider gibt es von zweiterem viel zu wenig, was die spanne zwischen großen vereinen wie manchester united und beispielsweise uns noch weiter aufreist...
wenn ein spieler wie z.b. van der verrat seine 25 mio€ wert ist, dann sollte der verein diese auch als entschädigung vom neuen club des spielers erhalten...
DAS IST DOCH PURE IRONIE
-
Zitat
Original von Bplay
DAS IST DOCH PURE IRONIE
Leider aber Stand der Dinge. Spieler, die über entsprechendes Talent und nachgewiesene Fähigkeiten verfügen (und offenbar besonders "schützenswert" sind) , können sich weiter entspannen
Wer wollte hier nochmal ins Ausland ? Barnetta (ok..der ist schon im Ausland) ,Castro , Rolfes ?? -
Also, ich wollte dann auchmal meinen Senf dazu geben...
Dieses Urteil ist mehr als skandalöds und gestern als ich es gehört habe hat es mir total den Tag versaut!!!
Einerseits kommt immerwieder die Diskusion auf, dass manGehaltsobergrenzen einführen will und dann kommt so ein Urteil, was genau das Gegenteil bezwcken dürfte!!!! Ich kann das nicht verstehen!!!
Und dann kommt es ja mehr und mehr auf die Zuschauereinnahmen an und wenn ich daran denke, dann sehe ich gang ganz dunkel für uns... LEIDER!!!Gibt es eigentlich keine Möglichkeit, dass da noch Einspruch eingelegt werden kann???
-
Zitat
Original von Bayer_Fan1904
Gibt es eigentlich keine Möglichkeit, dass da noch Einspruch eingelegt werden kann???Aus der heutigen Bild:
Ist das Urteil anfechtbar?
Die DFL prüft juristische Reaktionen: DFL Geschäftsführer Holger Hieronymus:" Wir dürfen nicht zulassen, dass künftig Arbeitsverträge einseitig und ohne trifftigen Grund aufgelöst werden dürfen. Die Entscheidung ist mit den Grundsätzen des deutschen Arbeitsrecht nicht vereinbar. Solange es keine arbeitsrechtliche Klärung gibt, wird die DFL keine internationale Freigabe erteilen."
-
-
Ich denke das die FIFA und/oder andere Nationalverbände Einspruch einleiten werden. Aber ob sie damit durch kommen ist eine andere Frage. Denn wie schon geschrieben hat das CAS nur nach dem FIFA Reglement geurteilt, das würde heißen das die FIFA Einspruch gegen sich selbst stellen würde. Die FIFA hätte nie den Absatz 17 in ihr Reglement einbauen dürfen (der wie Holzhäuser gesagt hat ohne jeglichen Grund eingebaut haben). Die FIFA ist selber Schuld das ein Spieler ihr Regeln anwendet. Das wäre als wenn die Regierung sagt über rot fahren ist erlaubt und sich dann beschwert das alle über rot fahren.
Die andere Frage ist kommt deutsche Arbeitsrecht überhaupt zur Geltung wenn ein Spieler ins Ausland will, dort gilt glaub ich dann eher europäisches Arbeitsrecht. -
Zitat
Original von Bob
Aus der heutigen Bild:
Ist das Urteil anfechtbar?
Die DFL prüft juristische Reaktionen: DFL Geschäftsführer Holger Hieronymus:" Wir dürfen nicht zulassen, dass künftig Arbeitsverträge einseitig und ohne trifftigen Grund aufgelöst werden dürfen. Die Entscheidung ist mit den Grundsätzen des deutschen Arbeitsrecht nicht vereinbar. Solange es keine arbeitsrechtliche Klärung gibt, wird die DFL keine internationale Freigabe erteilen."
Na ja, wenn die Cas sich auf Art.17 beruft und dieser ein Kündigungsrecht vorsieht (ich denke im Hinblick auf europ.Arbeitsrecht) bzw. befristete Vertragslaufzeiten...so isses dann halt...dumm gelaufen (auch für die DFL) -
van der Vaart will Paragraph 17 nicht nutzen:
Glück hatte in diesem Zusammenhang zuletzt der Hamburger SV. Mittelfeldstar Rafael van der Vaart sagte bereits, seinen angekündigten Abschied vom HSV keinesfalls mit Hilfe des Fifa-Paragraphen 17 erwirken zu wollen.
"Das will ich nicht. Ich habe den Verantwortlichen auch bereits gesagt, dass ich das nicht tun werde", erklärte der 24-Jährige. -
Mal sehen, wann unbefristete Arbeitsverträge für Fußballer eingeführt werden....
-
Das Urteil gilt doch bisher noch gar nicht allgemein, sondern nur für den einen Fall...oder?!
Achja...diese Frist von 3 Jahren wird nach jeder Vertragsverlängerung wieder auf null gesetzt. Hat zumindest ein gut informierter User aus nem anderen Forum erklärt...
Da isses ja doppelt wichtig, dass wir mit Rolfo, Gonzo und Adler gerade verlängert haben...
Ich sehe die Gefahr im Moment aber eh nicht so wirklich bei unseren Spielern...halte es für wenig wahrscheinlich, dass Kies, Quillo und Co. diese Klausel anwenden würden...
Naja war5ten wir mal ab wie sich die Geschichte entwickelt...
-
Könnte interessant werden im Zusammenhang mit dem Urteil der CAS:
Die FIFA-Fußballkommission unter Führung von Exekutivmitglied Franz Beckenbauer hat sich am Dienstag grundsätzlich für die Einführung der sogenannten 6+5-Regel eingesetzt. "Wir leben in einer globalisierten Welt. Ich glaube aber nicht, dass offene Märkte die richtige Zukunft für den Fußball sind. Man kann auch mit inländischen Spielern Erfolg haben. Geld allein garantiert keinen Erfolg", sagte Beckenbauer.
Auch Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA und bei der Sitzung ebenfalls anwesend, machte sich erneut für die Regelung stark und kündigte an, sie dem FIFA-Kongress am 29. und 30. Mai in Sydney vorschlagen zu wollen. "Mit den Jahren haben die Klubs durch immer mehr ausländische Spieler aus immer entfernteren Ländern zuerst ihre lokale, dann ihre regionale und schließlich gar ihre nationale Identität verloren", erklärte Blatter.