Ungehemmte Zuversicht

  • VON UDO BONNEKOH


    (RP) Die Leverkusener pfeifen auf die mageren Test-Ergebnisse, wissen aber sehr gut, wie viel vom Start in die 17-Etappen-Tour am Samstag in Cottbus abhängen kann. Nicht nur Bernd Schneider fühlt sich wieder gut.


    Natürlich kennt er die Tabelle ganz genau. Aber Bernd Schneider hat das Tableau der Bundesliga trotzdem noch mal schnell zur Hand genommen, rein reflexartig, um jegliche Täuschung total auszuschließen. Sechs Punkte sind es bis zum Spitzenreiter, drei nur vor Rang sieben, für den sich niemand was kaufen kann. „Und aus dieser Konstellation ergibt sich klar unsere Zielsetzung“, sagt Bayers Kapitän vor dem Start in die Bundesliga-Rückrunde am Samstag bei Energie Cottbus (15.30 Uhr). Ein Uefa-Cup-Platz ist das, was die Leverkusener im Sinn haben, realistischerweise.


    Trainer Michael Skibbe hat sich – unabhängig von den vielen Unebenheiten in der Vorbereitung und den mageren Test-Resultaten – auch seine Gedanken gemacht, wie viel abhängen kann vom Einstieg in der Lausitz. „Das ist alles mächtig eng in der Tabelle“, sagt der Fußball-Lehrer, der sich ungehemmt zuversichtlich gibt („Ich habe ein gutes Gefühl“), weil sich seine Personal-Auswahl rechtzeitig zum Showdown verbreitert hat. Simon Rolfes hat sich von seinem grippalen Infekt erholt, bei Theofanis Gekas, Dimitri Bulykin und Pirmin Schwegler zwickt kein Muskel mehr. Schneider und Arturo Vidal, die länger hatten aussetzen müssen als die blessierten Kollegen, „machen von Tag zu Tag Fortschritte im Training, da ist kein Hemmnis mehr vorhanden“.


    Die Aussage seines Chefs kann Bernd Schneider nur unterstreichen. „Es wird immer besser, und ich gehe davon aus, dass ich in Cottbus von Beginn an spiele“, betont „Schnix“, der sich bei den Übungsspielen in Aachen und in Köln noch auffällig in Zurückhaltung geübt hatte – aus Furcht, sich noch mal verletzen zu können. „Die Blockade im Kopf ist nicht mehr da, und was die Fitness angeht, bin ich auch sehr optimistisch“, bekräftigt der 33-Jährige. Auch er sieht die Station Cottbus als sehr bedeutend an für die sich anschließende Parforce-Jagd mit viel Stolpergefahr: Danach kommt Hamburg, die Reisen nach Istanbul und Karlsruhe folgen, wieder Uefa-Cup gegen Galatasaray und gegen Schalke. „Wenn du am Samstag gewinnst, geht danach vieles leichter“, meint Schneider. Das Gegenteil thematisiert er gar nicht erst.


    Damit der Start in die 17-Etappen-Tour bis Mitte Mai in der Partie mit Energie („Die letzten Auftritte von Cottbus waren beeindruckend“) funktioniert, hat Skibbe schon mal die Prioritätenliste formuliert. „Vor allem müssen wir defensiv stabiler stehen“, fordert er, selbstverständlich unter dem Eindruck der in den Testspielen offenbarten Defizite. Und damit meint er ausdrücklich nicht nur die Innenverteidiger, die morgen Manuel Friedrich und Jan-Ingwer Callsen-Bracker sein werden, weil sich die Rehabilitation bei Lukas Sinkiewicz noch hinzieht.


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    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!