München - Gegen den alten Verein zu spielen, ist immer etwas Besonderes.
Das bestätigt auch Sergej Barbarez im Gespräch mit Sport1.de vor dem Spiel von Bayern Leverkusen gegen dem Hamburger SV (ab 15 Uhr LIVE).
Eine solche Partie erhält noch mehr Brisanz, wenn der Abschied beim alten Klub nicht wirklich glücklich verlaufen ist, wie im Falle Barbarez.
Der Vertrag des 36-jährigen Bosniers sollte im Sommer nur zu reduzierten Bezügen verlängert werden. Barbarez verließ die Hamburger und zeigte fortan bei Bayer Leverkusen starke Leistungen.
Barbarez will alldem aber keine allzu große Bedeutung beimessen. Stattdessen sorgt eher die Tabellenkonstellation für Zündstoff.
Duell um den Champions-League-Platz
Leverkusen hat nach dem Sieg in Cottbus am vergangen Wochenende den Hamburger SV überholt und steht nun auf dem dritten Tabellenplatz, der zur Qualifikation für die Champions League berechtigt.
Im Sport1.de-Interview spricht Barbarez über das Wiedersehen mit dem alten Verein, das anstehende Uefa-Cup-Spiel gegen Galatasaray Istanbul, seine Führungsaufgaben in der jungen Bayer-Elf und Pokerabende.
Sport1: Am Samstag empfangen Sie mit Bayer Leverkusen ihren alten Verein Hamburger SV. Können Sie ihren Mitspielern Tipps geben?
Sergej Barbarez: Nein, heutzutage sind wir alle bestens vorbereitet. Und die besten Tipps können sowieso die Trainer geben.
Sport1: Aber Sie freuen sich auf das Wiedersehen mit dem HSV?
Barbarez: Ja, das ist richtig. Man freut sich immer, wenn man gegen seinen alten Verein spielt.
Sport1: Leverkusen ist Dritter, der HSV Vierter. Ist die Partie ist ein richtungsweisendes Duell?
Barbarez: Ich glaube nicht, dass das ein richtungsweisendes Spiel ist. Aber es ist für unsere momentane Situation ein wichtiges Spiel. Wir müssen uns oben festbeißen. Je länger man oben bleibt, umso besser.
Sport1: Aber das Ziel von Bayer ist doch die Champions-League-Qualifikation?
Barbarez: Unser Ziel ist es, international zu spielen.
Sport1: Sollten Sie gewinnen, würde Leverkusen bei einer gleichzeitigen Niederlage der Bremer sogar auf Rang zwei vorrücken. Hat man da nicht das Ziel, auch ganz oben anzugreifen?
Barbarez: Nein, das spielt keine Rolle für uns.
Sport1: Zuletzt wurde vermeldet, dass ihre Vertragsverhandlungen für die nächste Saison fast perfekt seien. Können Sie das bestätigen?
Barbarez: Nein, das habe ich nicht gesagt. Wir haben uns unterhalten, aber es werden noch weitere Gespräche folgen. Dann werden wir sehen.
Sport1: Aber Sie sind zuversichtlich, in der neuen Saison noch in Leverkusen zu spielen?
Barbarez: Wenn ich das nicht wäre, wäre ich gar nicht zu dem Gespräch angetreten.
Sport1: Schon in der nächsten Woche reisen Sie zum Uefa-Cup-Hinspiel gegen Galatasaray Istanbul. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Barbarez: Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Das wird natürlich schwierig. Aber wir sind mittlerweile schon sehr, sehr selbstbewusst im internationalen Geschäft. Wir gehen sehr optimistisch in diese beiden Spiele. Ich glaube schon, dass wir uns durchsetzen werden.
Sport1: Ihr Mitspieler Tranquillo Barnetta hat kürzlich bei Sport1 von ihren Führungsqualitäten geschwärmt. Sind diese Qualitäten in Spielen wie gegen den HSV und Galatasaray besonders gefragt?
Barbarez: Es sind gar nicht unbedingt die großen Spielen, bei denen man auf seinen Mitspieler einwirken muss. Es sind die kleinen Spielen, in die man mit dem Gedanken geht, dass man sowieso schon gewonnen hat. Da sind dann die Führungsqualitäten gefragt. Die Aussage drückt aber unsere ganz Arbeit hier in Leverkusen aus. Ich arbeite sehr gerne mit jungen Spielern zusammen. Das klappt ganz gut.
Sport1: Barnetta erzählte auch von gemeinsamen Poker-Abenden. Sind Sie dabei auch Führungsspieler?
Barbarez: Ich habe mal ein kleines Turnier gewonnen. Normalerweise nehme ich aber nicht an der internen Mannschaftsrunde teil.
Das Gespräch führte Christian Stüwe