Rolfes feiert 110. Spiel in Folge mit Tor. Aber Bayer lässt sich vom KSC noch den Sieg aus der Hand nehmen
Von ALEX GRÖMMINGER, NICK SEELIGER und HANS FALSEHR
Da dachten die Herren Profis von Bayer Leverkusen, sie könnten die letzte halbe Stunde im Schongang machen...
... und stellten 30 Minuten vor Schluss die Arbeit ein. Die bittere Folge: Aus einem 2:0 in Karlsruhe wurde noch ein 2:2.
So verschnarcht Bayer die Champions League!
Dabei fing bei Bayer alles nach Wunsch an. Der bärenstarke Kapitän Simon Rolfes (26) aus 20 Metern – 0:1 (6.). Bayers Nationalspieler in seinem 110. Spiel (!) in Folge in EM-Form.
Doch Rolfes wurde noch von einem übertroffen: Bayer-Torwart René Adler (23). (Fast) alleine ihm verdankte Leverkusen den Punkt. Das erkannte auch Maik Franz vom KSC: „Glückwunsch zu diesem Keeper! Was der gehalten hat war Weltklasse!“
Lob für Adler gab’s auch von seinem Trainer Michael Skibbe: „René ist ein ganz besonderer Torwart.“ Mal sehen, wann Bundestrainer Löw ihn erstmals für Deutschland nominiert.
Adler hielt gegen Iaschvili (8.), Eichner (20.), Hajnal (41.) und Eggimann (54.).
Die unglaublichste Parade aber in der Schlussminute: Da fischte er einen Kopfball von Franz von der Linie. Sein Torwart-Trainer Vollborn: „Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat!“
Zuvor schoss Kießling (wurde Dienstag zum ersten Mal Vater) mit seinem 6. Saisontor Bayer 2:0 in Führung (58.). Danach tat Leverkusen bis auf eine Chance von Barbarez (61.) nichts mehr.
Die starken Karlsruher (Franz: „Wir haben richtig geil gespielt!“), der beste Aufsteiger seit Lauterns Meister-Sensation 1998, kämpfte sich zurück. Erst ein tolles Tor von Freis aus spitzem Winkel (60.), dann nach 78 Minuten sogar der Ausgleich durch Kennedys Kopfball. Da konnte selbst Adler nichts machen...