Durchsuchung: DFB und DFL unter Verdacht!

  • 26.02.2008, 17:27


    Verbände weisen Verdacht scharf zurück
    DFB und DFL durchsucht


    Die Geschäftsräume von DFB und DFL sind am Dienstagnachmittag auf Antrag des Bundeskartellamtes durchsucht worden. Dies haben DFB und Ligaverband in getrennten Pressemitteilungen bekannt gegeben. Es seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden. Hintergrund sei ein gegen die beiden Verbände eingeleitetes Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen des "Verdachts wettbewerbsbeschränkender Absprachen". DFB und DFL wiesen die Vorwürfe aufs Schärfste zurück.


    Nach Angaben des Bundeskartellamtes sollten der DFB und die DFL eine Arbeitsgruppe für den Bereich des Sponsorings gebildet haben, um den Wettbewerb um Sponsoren zwischen dem DFB und den Lizenzvereinen auf dem Markt für Sportmarketing auszuschließen. DFB und DFL gaben an, dass ihnen das Ordnungswidrigkeiten-Verfahren und der darin geschilderte Verdacht bislang völlig unbekannt waren.


    DFB und DFL bezeichneten die Aktion als "unverhältnismäßig". Der DFB kündigte zudem an, "alle Facetten der Rechtmäßigkeit dieser Ermittlungsmaßnahme überprüfen" zu lassen und auch Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die beteiligten Behörden in Erwägung zu ziehen. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach sagte nach der Durchsuchung: "Dieser Vorfall ist für uns alle unfassbar. Da wir stets korrekt und fair mit allen Behörden zusammenarbeiten, was besonders bei der WM 2006 ein Erfolgsgeheimnis war, gibt es nicht den geringsten Grund, etwas zu verschleiern. Hätte uns das Bundeskartellamt direkt kontaktiert, hätte es eine saubere Antwort mit allen gewünschten Unterlagen erhalten."


    Der DFB erkenne "nicht den Hauch eines Ansatzes für unrechtmäßiges Verhalten". Die Durchsuchung, die auf dem Verdacht einer Ordnungswidrigkeit "und nicht einer Straftat" basiere, sei ein "trauriges Beispiel dafür, wie in der Zusammenarbeit mit Behörden jede Vertrauensbasis zerstört werden kann."


    Die Durchsuchung steht ausdrücklich nicht in Zusammenhang mit den aktuellen TV-Ausschreibungen der DFL. Dies habe das Bundeskartellamt ausdrücklich betont. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte die Durchsuchung. Anlass für die Aktion sei ein Bericht der "Sport Bild" aus dem Frühjahr 2007. Darin war zu einem Konflikt zwischen Bayer Leverkusen und dem DFB um Leverkusen-Sponsor RWE Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser mit den Worten zitiert worden: "Es kann nicht sein, dass der DFB und der Ligaverband oder auch seine Vereine sich gegenseitig Konkurrenz bei den Sponsorenverhandlungen machen." DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger hatte in dem Bericht die Einrichtung einer Arbeitsgruppe erwähnt, die "verhindern soll, dass sich DFB und Liga auf dem Sponsorenmarkt ins Gehege kommen" (Zwanziger).


    Quelle: kicker online

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Hm.......warum fällt mir dazu spontan der Besuch vom Rummelfliege beim Bundeskartellamt ein ? :LEV18

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  • 04.04.2008, 20:44


    Hektische Tage für den DFB
    Stand Pokalfinale vor Absage?


    Große Aufregung beim DFB: Im Zuge der Ermittlungen des Kartellamts gegen den Deutschen Fußball-Bund und die Deutsche Fußball-Liga wegen möglicherweise verbotener Absprachen bei der Sponsoren-Suche gab es nach kicker-Informationen schon seit Dienstagabend in der DFB-Zentrale hektische Betriebsamkeit und mehrere Krisensitzungen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung stand sogar das Pokalfinale auf der Kippe.


    Eröffnet worden war das juristische Tauziehen zwischen den Fußball-Verbänden und dem Bundeskartellamt mit einer Durchsuchung der Geschäftsstellen von DFB und DFL am 26. Februar. Anlass war ein gegen die Verbände eingeleitetes Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen "des Verdachts wettbewerbsbeschränkender Absprachen". Konkret ging es um eine Arbeitsgruppe, die Dr. Theo Zwanziger vor einem Jahr in einem Medienbericht zum Thema Sponsoring angekündigt hatte.


    Der DFB-Präsident hatte im Februar in einer ersten Stellungnahme völliges Unverständnis gezeigt: "Wo sind wir denn, wenn Kommunikation schon gleich die Bildung eines Kartells sein soll?" Mittlerweile soll gegen die Präsidenten Theo Zwanziger (DFB) und Reinhard Rauball (Liga) nach "Bild"-Angaben eine "Informationssperre" verhängt worden sein.


    Damit nicht genug: Weil das Kartellamt DFB und DFL als "Konkurrenten" einstuft, hätte nach Angaben des Blattes bei gemeinsamen Veranstaltungen wie dem Pokalfinale und Länderspielen ein Bußgeld in sechsstelliger Höhe gedroht. Die Präsidenten Zwanziger und Rauball hätten mit ihren Privatvermögen haften müssen. Somit habe nicht nur das Pokalfinale am 19. April in Berlin zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, sondern auch die DFB-Länderspiele gegen Weißrussland (19. April) und Serbien (31. Mai) kurz vor der Absage gestanden.


    Erst am Donnerstagabend hätte das Kartellamt für die Veranstaltungen grünes Licht gegeben. Tatsächlich hat es intensive Verhandlungen zwischen den Anwälten der Verbände und dem Kartellamt gegeben. DFB-Mediendirektor Harald Stenger wollte den Bericht denn auch auf Nachfrage des Sport-Informations-Dienstes (sid) nicht dementieren, gab zu den Details jedoch keine Stellungnahme ab: "Wir bitten um Verständnis, dass wir in einem schwebenden Verfahren von großer Brisanz für den gesamten deutschen Fußball keine weiteren Kommentare abgeben werden."


    Die Entwarnung gelte zudem nur vorläufig, denn das Verfahren läuft weiter. Das DFB-Präsidium, das am heutigen Freitag zu einer Sondersitzung zusammen kam, hatte also genügend Diskussionsbedarf.



    Quelle

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.