Interview Paul Freier: „Zweites Wohnzimmer“

  • Die Familie geht vor, weswegen Paul Freier sich nicht wie verabredet morgens bei uns meldet, sondern erst gegen Mittag. Dass „Slawo“ zurückruft ist selbstverständlich, denn er hat bei unserem VfL noch viele Freunde. Den Wohnort hat er nach seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen nicht verändert, er ist immer noch Bochumer. Am Sonntag wird die Freundschaft bis zum Schlusspfiff ruhen.


    Hallo Slawo! Bayer Leverkusen ist richtig gut drauf, nicht zuletzt wegen der Siege über Galatasaray und Schalke...
    Gegen Istanbul war es eine richtige Galavorstellung und der Sieg über Schalke war insofern besonders bemerkenswert, weil wir keine 48 Stunden nach diesem UEFA-Cupspiel antreten mussten. Schalke ist einer der Titelfavoriten, was den Erfolg umso wertvoller macht. Dieses Jahr zeichnet uns aus, dass wir als Mannschaft harmonieren. Egal, ob privat, in der Kabine oder auf dem Platz.


    Außerdem ist euch das Glück hold, wenn man an die Spiele gegen Schalke oder das Hinspiel zwischen euch und uns denkt.
    Gegen Schalke hat uns tatsächlich ein Glücksschuss geholfen, denn Manuel Friedrich wollte eigentlich nur flanken. Dieses Glück muss man sich aber auch erarbeiten, das haben wir getan. Deswegen haben wir, unter anderem auch im Hinspiel, nicht unverdient gewonnen.


    Wir werden alles daran setzen, eurer Serie ein Ende zu setzen. Was für ein Spiel werden die Zuschauer am Sonntag im rewirpowerSTADION zu sehen bekommen?
    Sie werden auf jeden Fall eine selbstbewusste Leverkusener Mannschaft zu sehen bekommen, denn nach unseren Erfolgen haben wir enormes Selbstvertrauen. Wir wollen unser Spiel durchsetzen und ganz klar die drei Punkte aus Bochum mitnehmen.


    Was erwartest du von unserem VfL?
    Dadurch, dass ich noch immer in Bochum wohne, bekomme ich einiges mit. Ich weiß, dass der VfL eines der heimstärksten Teams ist, das erst einmal zu Hause verloren hat. Wir werden, obwohl wir wissen, dass es schwierig wird, versuchen, die Bochumer zu knacken.


    Die Rückkehr für dich zum VfL ist nach wie vor etwas Besonderes?
    Natürlich, das Stadion ist wie ein zweites Wohnzimmer für mich. Mein erstes habe ich ja noch in Bochum. (lacht) Ich gehe mit positiven Gefühlen ins Spiel, aber für 93 oder 94 Minuten muss die Freundschaft ruhen.


    Deine letzte Rückkehr verlief nicht ganz so glücklich?
    Ja, denn ich bin mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Aber wir haben trotzdem mit 3:1 gewonnen, das hat mich dann froh gestimmt. Dennoch hoffe ich, dass sich ein Platzverweis nicht wiederholt.


    Hast du was von Fanis Gekas gehört, ob der sich auch auf die Rückkehr freut?
    Wegen unserer VfL-Vergangenheit sprechen wir oft miteinander. Er freut sich jedenfalls riesig, wieder nach Bochum zu kommen. Außerdem hofft er, dass er mal wieder von Anfang an zum Einsatz kommt.


    Wie sieht es diesbezüglich bei dir aus?
    Ich glaube eher nicht, denn der Trainer wird wohl jener Mannschaft das Vertrauen schenken, die zuletzt so erfolgreich war. Aber ich hoffe auf wenigstens ein paar Minuten, dass ich irgendwann reinkomme. Und dann werde ich alles geben!


    Davon gehen wir aus und freuen uns auf eine spannende Partie am Sonntag. Slawo, vielen Dank für das Gespräch!


    Quelle: vfl-bochum.de