Leverkusen verdiente sich gegen harmlose 96er den 2:0-Erfolg und unterstrich seine Ambitionen. Hannover fand über die gesamte Spielzeit nicht richtig in die Partie und in der Offensive auch kein probates Mittel. Während Bayer mit dem Dreier in Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen bleibt, treten die Niedersachsen im Tabellenmittelfeld auf der Stelle und verlieren langsam den Anschluss an die internationalen Ränge.
Zwei Änderungen gab es bei Leverkusen gegenüber dem 1:0 im UEFA-Cup gegen Hamburg. Bayer-Coach Michael Skibbe schenkte auf der linken Seite der Abwehrkette wieder Gresko nach überstandener Bauchmuskelzerrung das Vertrauen, Sarpei bekam eine Pause. Zudem lief Vidal für den gelbgesperrten Barbarez auf. Der Chilene spielte neben Rolfes auf der "Sechserposition", Barnetta rückte ins zentrale Mittelfeld. Nach dem ersten Rückrundensieg mit dem 2:1 gegen Nürnberg nahm Hannovers Trainer Dieter Hecking zwei Umstellungen vor: Lauth begann für den zuletzt enttäuschenden Stajner und agierte als zweite Spitze neben Hanke, Pinto kehrte nach Rotsperre zurück und ersetzte Bruggink im Mittelfeld. Die angeschlagenen Vinicius und Ismael dagegen standen zur Verfügung und bildeten die Innenverteidigung.
In der Anfangsphase schleppte sich die Partie in der BayArena so vor sich hin. Beide Teams suchten nach der Ordnung, scheuten das Risiko und ließen den Spielfluss vermissen. So entwickelte sich zunächst eine an Torchancen arme Begegnung, die in der 3. Minute zumindest einen Aufreger hatte. Ein Drehschuss von Gekas aus acht Metern ging Cherundolo an den Arm, die Pfeife von Dr. Fleischer blieb aber stumm.
Einmal kombinierte Leverkusen schnell, da wurde es gleich gefährlich: Der Abschluss von Kießling flog knapp am linken Pfosten vorbei (15.). Hannover zog sich zurück, machte die Räume eng, hatte durch Pinto (16.) und Schulz (20.) bei den wenigen Vorstößen aber zwei sehr gute Möglichkeiten.
Leverkusen kombinierte insgesamt zu umständlich und auch nicht mit der entsprechenden Präzision – bis zur 30. Minute. Da eroberte Barnetta an der Mittellinie den Ball und überbrückte im Zusammenspiel mit Kießling schnell das Mittelfeld. Kießling bediente letztlich Gekas, der den zu weit vor seinem Tor stehenden Enke mit einem frechen Lupfer von der Strafraumlinie überwand. Mit dem 1:0 im Rücken erarbeitete sich Bayer weitere Vorteile, dem zweiten Treffer von Gekas verweigerte Dr. Fleischer aufgrund einer Abseitsstellung zu Recht die Anerkennung (33.).
Bayer blieb dennoch am Drücker und legte nach: Barnetta kam nach einer Kombination mit Vidal und Gekas wieder an den Ball und drosch ihn aus halbrechter Strafraumposition halbhoch ins rechte Eck (39.). Von Hannover war in dieser Phase kaum mehr was zu sehen, die Niedersachsen agierten im Spiel nach vorne zu zaghaft. Vielmehr hatte Rolfes für Leverkusen das 3:0 auf dem Fuß, Enke ließ sich aber kein weiteres Mal überwinden.
Hannover mühte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs redlich, dem Spiel nach vorne fehlte aber der nötige Zug. Hanke und Lauth blieben ohne Durchschlagskraft, die aus einer sicheren Deckung heraus agierten Leverkusener gerieten nicht in Gefahr. Vielmehr suchte Bayer über Konter die Entscheidung, Rolfes (53.), Kießling und Castro schlossen aber zu ungenau ab.
96-Trainer Dieter Hecking reagierte auf das dürftige Offensivspiel seiner Mannschaft und brachte mit Bruggink und Krebs nach 66 Minuten zwei frische Kräfte - besser wurde das Spiel in die Spitze daduch aber nicht. Lediglich ein kapitaler Fehler von Vidal eröffnete eine Chance, die Bruggink aber nicht in ein Tor ummünzen konnte (68.). Bei Leverkusen ließ die Konzentration etwas nach, Hannover wusste dies aber nicht zu nutzen. Bayer verwaltete das Ergebnis souverän und ließ nichts mehr anbrennen.
Leverkusen ist zunächst am Mittwoch im UEFA-Rückspiel in Hamburg gefordert und erwartet dann am kommenden Sonntag erneut zu Hause in der Liga Nürnberg. Hannover hat am Samstag gegen Bielefeld die Chance auf den zweiten Rückrundenerfolg.
Quelle: http://www.kicker.de/news/fuss…ungsbericht/object/807764