Der Grand Prix von Australien auf dem Albert Park Circuit
Saisonauftakt in Melbourne
Am Wochenende startet die Formel 1 in die Rennsaison 2008. Traditionell findet der Auftakt wieder mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne statt. Die Fahrer müssen auf dem 5,303 km langen Kurs insgesamt 58 Runden drehen, die Renndistanz beträgt rund 307,5 Kilometer. Im vergangenen Jahr triumphierte Kimi Räikkönen auf Ferrari - und legte den Grundstein zum späteren WM-Titel!
Der erste Grand Prix der Formel-1-Saison 2007 wird am Sonntag, den 16. März 2008, im australischen Melbourne gestartet. Begann die Saison 2007 noch um 4 Uhr MESZ, so können die Fans in Deutschland diesmal anderthalb Stunden länger schlafen. An diesem Sonntag erlöschen die roten Ampeln erst um 15.30 Uhr Ortszeit und nicht wie sonst üblich um 14 Uhr. Damit wird der Start nach deutscher Zeit um 5.30 Uhr freigegeben.
Rekordsieger in Australien ist Michael Schumacher, der in den Jahren 2000, 2001, 2002 und 2004 triumphierte. Alain Prost, Ayrton Senna, Gerhard Berger, Damon Hill und David Coulthard trugen sich jeweils zweimal in die Siegerliste ein.
2004 stellte Michael Schumacher auch den heute noch gültigen Streckenrekord auf. Mit seinem Ferrari benötigte er bei seinem vierten Triumph in Melbourne 1:24,125 Minuten für die schnellste Umrundung und erreichte dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 226,933 km/h.
Historischer Rückblick
Das erste Rennen in Melbourne fand 1996 statt, zuvor wurden die australischen Grand Prixes immer in Adelaide (1985 bis 1995) ausgetragen. Seit dem Wechsel 1996 fand jeweils das Saison-Eröffnungsrennen in Melbourne statt. Lediglich 2006 wurde mit der Tradition gebrochen. Wegen der Commonwealth Games stand Melbourne ausnahmsweise auf Platz drei im Rennkalender.
Der Kurs liegt etwas außerhalb des Zentrums im Stadtteil Albert Park. Die Formel-1-Piloten drehen ihre 58 Runden im Uhrzeigersinn um einen See in der gleichnamigen Parkanlage Albert Park.
Der Kurs in Melbourne ist keine permanente Rennstrecke, sondern wird extra für das GP-Wochenende aufgebaut. In den restlichen Monaten sind auf den Straßen rund um den Albert-Park-See normale Fahrzeuge unterwegs. Deshalb ist der Fahrbahnbelag vor den ersten freien Trainings immer sehr schmutzig, die Strecke wird erst nach einigen Trainings-Sessions sauberer und damit schneller. Ein Umstand, der bei der Abstimmung der Boliden nicht vernachlässigt werden darf.
Das Rennen 2006
Der GP auf dem Albert Park Circuit bot im vergangenen Jahr alles, was das Racer-Herz begehrt. Vom Crash Massas kurz nach dem Start bis zum bitteren Ende von Pole-Setter Jenson Button in der letzten Kurve lieferte das Rennen in "Down Under" großen Rennsport. Weltmeister Fernando Alonso feierte letztlich seinen zweiten Saisonsieg. Nach vier Safety-Car-Phasen kletterten Kimi Räikkönen und Ralf Schumacher mit aufs Podium. Michael Schumacher schied aus. Großes Pech hatte Jenson Button.
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher schied nach einem Unfall mit seinem Ferrari in der 33. Runde aus. Der siebenmalige Champion ging nach verkorkster Qualifikation nur als Zehnter ins Rennen, entschied sich für die härtere Reifenmischung und volle Tanks. Diese Strategie erwies sich schon nach kurzer Zeit bei relativ kühlen Witterungsbedingungen als nicht konkurrenzfähig.
In den letzten drei Runden des Rennens sog sich Renault-Pilot Giancarlo Fisichella - der in der Startaufstellung stehen geblieben war, eine zweite Einführungsrunde nötig machte und aus der Boxengasse startete - dicht an Jenson Button an. Der britische Pole-Setter wehrte sich vehement wie erfolgreich gegen die Angriffe des Italieners, ehe sein Motor in der letzten Kurve in Rauch und Feuer aufging. Der Honda blieb 50 Meter vor der Ziellinie stehen, Button fiel zurück auf Platz zehn und ging leer aus.
Das Rennen 2007
Im vergangenen Jahr feierte Kimi Räikkönen nach seinem Wechsel von McLaren-Mercedes zu Ferrari gleich im ersten Rennen seinen ersten Sieg. Zweiter wurde der damals amtierende Weltmeister Fernando Alonso vor Newcomer und McLaren-Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton und Nick Heidfeld auf BMW Sauber. Ferrari-Pilot Massa fuhr von Startplatz 22 auf Rang sechs, dicht hinter Fisichella (Renault). Nico Rosberg (Williams) als Siebter und Ralf Schumacher(Toyota) dahinter kamen in die Punkteränge.
Die Rennstrecke
Der Kurs in Melbourne erfordert bei der Abstimmung des Autos einen guten Kompromiss. Wegen der vielen unterschiedlichen Streckenpassagen dürfen die Ingenieure die Flügel nicht zu steil stellen, da sonst bei den schnellen Schikanen oder den Vollgas-Passagen der Speed fehlt. Andererseits gibt es einige Passagen, wo der Abtrieb entscheidend ist. Wegen der staubigen Piste bietet der Albert Park wenig Haftung, die Reifen müssen hier Schwerstarbeit verrichten. Nicht zuletzt deshalb greifen die Teams auf dieser Strecke auf weichere Reifenmischungen zurück.
Der Kurs hat einfache Kurven und ist fahrerisch nicht sehr anspruchsvoll. Gleich nach der Start/Ziel-Geraden geht es in eine engere Rechtskurve, wo sich meist der Verkehr etwas staut. Oft kracht es an dieser Stelle schon nach wenigen Sekunden.
10.03.2008, 13:27