BayArena oben ohne

  • Das BayArena-Dach soll nach Saisonende abgenommen werden. Zur Zeit wird an einem Rigolen-Graben gearbeitet. Der Greenkeeper informiert sich über ein Beleuchtungssystem. Die Haberland-Halle wird wohl abgerissen.


    Während der Bundesligapartie von Bayer 04 gegen Nürnberg am Sonntag richtete Meinolf Sprink mehrfach nachdenklich den Blick gen Himmel. Mit gutem Grund: „Ich habe mir vorgestellt, wie schlimm es bei dem Regen gewesen wäre, wenn wir das Dach der BayArena schon abgenommen hätten“, sagte der Kommunikations-Leiter des Fußball-Bundesligisten. Denn als Termin für diesen Teil der Umbauarbeiten am Stadion war ursprünglich auch der März im Gespräch. Nun soll die BayArena erst nach der letzten Partie der laufenden Spielzeit gegen Bremen „oben ohne“ sein.


    Kräftig gearbeitet wird allerdings auch zur Zeit schon. Zwei Löcher wurden vor der Osttribüne ausgehoben. Und im Westen tut sich eine Art Mondlandschaft auf. Vom Standort des Klubhauses blieben nur noch ein Loch und Reste des Fundamentes. An einer Stelle der großen Baugrube liegen bereits Rohre. Sie sind Teil der so genannten Rigolen. Rund ums Stadion wird eine Art unterirdischer, gefüllter Graben erstellt. „Er soll verhindern, dass sich bei starkem Regen im Umfeld des Stadions eine Seenplatte bildet. Außerdem wird er das Wasser aufnehmen, das vom neuen Dach abläuft“, erläuterte Sprink.


    Über das Dach hat sich auch Dieter Prahl schon seine Gedanken gemacht. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass sich ein Stadionausbau (wie etwa in Dortmund oder Hamburg lange zu sehen) negativ auf den Rasen auswirken könnte. Der Greenkeeper von Bayer 04 hat sich darum mit zwei Mitarbeitern auf Dienstreise in die Niederlande begeben. Dort ließ sich das Trio ein neues System vorstellen, mit dem Rasen-Bereiche, die meist im Dunkeln liegen, die nötige Dosis (in diesem Fall künstliches) Licht erhalten.


    Die BayArena wird umgebaut und das Fassungsvermögen deutlich vergrößert. Ab der Saison 2009/2010 soll das Stadion Platz für rund 30 000 Zuschauer bieten. Die Heimspiele in der Rückrunde der kommenden Spielzeit und eventuell das letzte Hinrundenspiel finden in Düsseldorf statt.


    Gleichwohl ist der Leverkusener Rasenpapst optimistisch, dass auch die neue BayArena derlei Hilfsmittel nicht nötig hat. „Das Stadion wird ja nicht so hoch wie das in Dortmund. Darum glaube ich nicht, dass wir diese Probleme haben werden, die übrigens dort behoben sind. Wichtig sind gut ausgebildetes Personal und die richtige Rasenpflege“, betont er. Und sollte einmal ein Stück zu stark beansprucht sein, habe er immer noch seinen Ersatzrasen zum Austausch. Darauf baut er – ungeachtet der Form des Stadiondaches – bereits seit vielen Jahren.


    Wie ein Solitär in der Baustellen-Landschaft wirkt derzeit die Haberland-Halle. Sie bleibt bis zum Saisonende der Handballerinnen und der Boxer stehen. Obwohl das dort angedachte Parkhaus erst einmal nicht gebaut wird, sieht es aus, als würde bald danach mit dem Abriss der Halle begonnen. „Entschieden ist nichts, aber das ist die wahrscheinliche Variante“, sagte BayArena-Sprecher Nico Hartmann.


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