Leverkusen: Interview mit Michael Skibbe

  • Leverkusen: Interview mit Michael Skibbe


    "Bayern ist deutlich zu stark"
    Er ist einer der Stillen im Lande. Und geht in aller Ruhe konsequent seinen Weg. Bisher fuhr Bayer Leverkusen gut mit Michael Skibbe (42). Der kicker sprach mit dem Trainer des Tabellen-Dritten.


    Michael Skibbe sieht sein Team nicht als "Bayern-Jäger".


    kicker: Herr Skibbe, warum wehren Sie sich so gegen den Begriff "Bayern-Jäger"?


    Michael Skibbe: Weil wir diese Rolle nicht besetzen. Wir sind eine Mannschaft, die gegen andere um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb kämpft.


    kicker: Auch gegen die Bayern?


    Skibbe: Nein, die sind deutlich zu stark. Die werden sich nicht mehr so viele Blößen geben.


    kicker: Vielleicht am Samstag die letzte der Saison?


    Skibbe: Meinetwegen. Das wäre schön. Aber das gelingt nur, wenn wir entsprechend auftreten.


    kicker: Wie?


    Skibbe: Wie im Hinspiel, ohne Respekt, frech nach vorne. Auch wenn wir das 0:1 verloren haben.


    kicker: Sie sind seit Oktober 2005 in Leverkusen. Haben Sie damals gehofft, mal ein Spitzenteam formen zu können, das mit Lob überschüttet wird?


    Skibbe: Man hofft immer, dass so etwas passiert. Der Rest ist harte Arbeit, ein bisschen Glück und vor allen Dingen ein tolles Umfeld. Vom Trainerstab über die medizinische Abteilung bis hoch in die Geschäftsführung wird total professionell gearbeitet.


    kicker: Hatten Sie nie das Gefühl, auf der Kippe zu stehen?


    Skibbe: Ich nehme vieles nicht wahr von dem, was außen herum passiert. Wenn es mal schlecht lief, dann habe ich vor allen Dingen immer die Ruhe gespürt, die hier herrscht. In diesem Klub ist noch keiner in Hektik verfallen. Diese Ruhe ist die Grundlage für erfolgreiches und kontinuierliches Arbeiten. Und an mir soll es nicht liegen, wenn das noch ein paar Jahre andauert.


    Interview: Frank Lußem
    kicker.de