Bayer und der Sport – der Sport und Bayer
„Sport ist ein Massenphänomen und vermag Grenzen, Sprachen und Kulturen zu überbrücken. Sportsponsoring hat in den vergangenen Jahren als ein zusätzliches Kommunikations- Instrument im Marketing-Mix vieler Unternehmen erheblich an Bedeutung gewonnen. Vernetzt mit anderen Maßnahmen kann Sportsponsoring dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, das Image zu optimieren sowie den Abverkauf von Produkten und Dienstleistungen zu fördern.“
Schon diese drei Sätze von der Homepage des Bayer-Konzerns aus Leverkusen fassen die Ziele eines jeden Sponsors zusammen. Die Bayer AG selbst gehört mit jährlich 30 Millionen zur Sportförderung zu den größten Geldgebern des internationalen Leistungssports.
Der deutsche Sport profitiert vom Pharmariesen und Bayer gelang auch auf Grund des erfolgreichen Abschneidens der geförderten Teams aus den Sparten Fußball, Leichtathletik, Basketball, Handball oder Volleyball ein ertragreiches Gewinngeschäft.
Da dies allerdings größtenteils am erfolgreichen Fußballbundesligisten Bayer 04 Leverkusen liegt, steht ein Umbruch bevor: Bayer wird seine Fördergelder schon im Laufe dieses Jahres nach und nach auf sein Aushängeschild, die Fußballabteilung, fokussieren.
Die Bayer Giants, das Basketballteam aus Leverkusen, und Sportarten wie Leichtathletik werden noch für den Rest der Saison finanziert, während andere wie Schwimmen schon jetzt auf die Gelder verzichten müssen.
„Mutter Bayer“ sagt Adieu
Damit wird eine jahrzehntelange, erfolgreiche Kooperation zwischen den Sportvereinen rund um die Bayer-Standorte Leverkusen, Wuppertal, Dormagen und Uerdingen enden.
„Bayer war für die Athleten meiner Generation mehr als ein Verein, wir konnten eine Existenzgrundlage schaffen. Es hieß bei uns: ,Mutter Bayer'. Es ist traurig, wenn es so kommt, wie vermutet“, sagte der ehemalige erfolgreiche Weitspringer Armin Baumert als erste Gerüchte über den bevorstehenden Ausstieg des Konzerns aufkamen.
Stars wie Steffi Nerius, Lars Börgeling oder Danny Ecker müssen sich Gedanken über die Perspektiven bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber machen und die Sportclubs sind schon dabei intensiv um neue Sponsoren zu buhlen oder auch Umzüge erwägen. Die Zukunft wirft für die betroffenen Vereine viele Fragen auf.
Der KFC Uerdingen 05 ist ein ausdrucksstarkes Beispiel für die drohende Gefahr, die sich über die Teams legt: Der ehemalige Bundesligist musste nach dem Ausstieg der Bayer AG auf Grund vieler finanzieller Schwierigkeiten immer wieder um die Lizenz kämpfen und ist mittlerweile in der Oberliga angekommen.
Es bleibt zu hoffen, dass es den (noch) so erfolgreichen Teams wie der Leichtathletikabteilung der Leverkusener oder dem Basketball Rekordmeister Bayer Giants besser ergehen wird. Letztere haben sich mittlerweile für einen Umzug nach Düsseldorf entschieden und haben als ersten großen Geldgeber einen ansässigen Geschäftsmann gewinnen können.
Andere Clubs kämpfen noch ums Überleben und werden sich bei erfolgloser Suche auf harte nächste Jahre einstellen müssen.
Es zieht sich also ein großer, wenn nicht sogar DER große Name im deutschen Sportsponsoring zurück. Die Entscheidung könnte viele der Betroffenen hart treffen, ist aber aus rein ökonomischen Standpunkten nachvollziehbar. Auf Grund von fehlendem öffentlichem Interesse bleiben die Gewinne in den angesprochenen Sportarten aus. Wohl leider Schluss mit „Bayer und der Sport – der Sport und Bayer“.
Wenn da nicht der Fußball wäre!
Rosig hingegen geht es der sportlichen Leitung von Bayer 04 Leverkusen, dem erfolgreichen Fußballteam unter den Fittichen der Bayer AG. Der Europacupteilnehmer unter Leitung von Rudi Völler und Wolfgang Holzhäuser wurde die Unterstützung weiterhin zugesichert, nein, es wurde sogar einer Zuschusserhöhung zugestimmt, um den Umbau der BayArena mitzufinanzieren.
Auch wenn lange nicht mehr die Summen fließen, die für teure Stars in der Ära Callmund fällig wurden, kann sich Bayer 04 doch der Rückendeckung des Pharmakonzerns sicher sein.
Und auch der Konzern profitiert vom immensen Image- und Werbewert, den der Sport mit sich bringt. Die jungen deutschen Spieler auf die der Verein setzt sind hervorragende Werbeträger und spülen das zugeschossene Geld locker wieder auf die Konten des Konzerns.
Die „werkself“-Kampagne, eine breit angelegte Werbekampagne, bestehend aus Fanartikeln, Kino- und TV-Spots und Zeitungswerbung entwickelte sich zudem zum Riesenerfolg und wurde vor kurzem mit dem „ISPO Marketingpreis des Sports“ prämiert. Die Identifikation ist da:
Kaum ein Anhänger des Werksvereins schämt sich eine „Pille“ zu sein, nein, man bekennt sich sogar in Gesängen zur „Abwehr aus Talcid“ oder den Tabletten als Schlafplatz. Der Kampf ums Bayerkreuz der Ultras Leverkusen ging deutschlandweit durch die Medien und war nach 20.000 gesammelten Unterschriften auch erfolgreich.
Der SVB ist Bayer – und Bayer ist der SVB!
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Was sagt ihr? Was soll ich verbessern? Irgednwo ne falsche Info entdeckt?
Morgen is deadline für die Abgabe wäre dankbar für ein wenig Kritik...
Ich hab die deadline leider totl verschwitzt und musste das jetzt noch schnell machen...die Müdigkeit...