Bayers Pillen-Knick

  • Von ARNO SCHMITZ
    Leverkusen - 1:2 in München, 0:2 gegen Frankfurt, 1:2 in Dortmund. Vor allem die letzte Bayer-Pleite war so unnötig wie ein Kropf. Dazwischen die 1:4-Demontage im UEFA-Cup gegen St. Petersburg. Leverkusen im Frühjahr 2008 – so schwach hat man Michael Skibbes Truppe lange nicht mehr gesehen. Der mysteriöse „Pillen-Knick“ bei der Werkself.


    Drei Liga-Pleiten in Folge hatte es zuletzt vor vier Jahren gegeben, unter Michael Skibbe noch nie. Erklärungen für die Krise hat der Coach nicht. „Man darf das nicht überbewerten, solche Phasen gibt es“, sagte Skibbe in Dortmund lapidar und hoffte, dass sich die Probleme von selbst lösen: „Jetzt ist es auch gut, jetzt wollen wir auch mal wieder gewinnen.“


    Aber wie? „Man merkt, dass wir im Moment einfach nicht gut drauf sind“, trauerte Sportchef Rudi Völler auch am Montag noch den verschenkten Punkten vom Sonntag nach. „Bei allem Respekt vor Dortmund, aber vor ein paar Wochen wäre der BVB in dieser Konstellation ein gefundenes Fressen für uns gewesen.“ Wäre – doch Bayer Anfang April ist mit Bayer Ende Februar/Anfang März nicht mehr zu vergleichen. Der Pillen-Knick!


    „Einige Spieler hängen durch“, hat Völler erkannt: „In Sachen Einstellung kann man keinem einen Vorwurf machen, da ist keiner, der sich nicht auskotzt. aber uns fehlt das, was uns vor ein paar Wochen noch stark gemacht hat.“ Völlers Urteil: „Wir spielen einen Tick zu bieder, die spielerische Qualität ist nicht da – das liegt wohl an der fehlenden Frische.“


    Doch die will der der Sportchef nicht als Alibi gelten lassen: „Wir hatten zwar mit Bayern und Schalke in diesem Jahr die meisten Spiele und haben viele Nationalspieler – aber das ist halt so und soll ja auch so sein, wir wollen schließlich international spielen.“


    Auch im nächsten Jahr. Deshalb fordert Völler unmissverständlich: „Wir müssen jetzt die Kurve kriegen! Das Spiel gegen Stuttgart ist enorm wichtig.“
    (Express.de)