Leverkusen: Barnetta fehlt in St. Petersburg
Ohne den verletzten Tranquillo Barnetta geht Bayer Leverkusen am Donnerstag in das Viertelfinalrückspiel (18.30 Uhr MESZ) im UEFA-Cup bei Zenit St. Petersburg. Der Schweizer Nationalspieler trat die Dienstreise nach Russland, die nach dem 1:4-Debakel im Hinspiel zur lästigen Pflichtübung mutiert ist, nicht mit an. "Die Frage, ob wir dieses Spiel noch ernst nehmen, wird uns begleiten", sagte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe.
Eine Adduktorenverletzung stoppt Barnetta, der schon am Sonntag beim 1:2 in Dortmund passen musste. Da verpasste er erstmals in dieser Spielzeit ein Ligaspiel, der 22-Jährige stand ansonsten in allen 26 Partien der Werkself in der Anfangsformation. Im UEFA-Cup verpasste er nur eins der bislang zwölf Spiele, einen weiteren Einsatz wird er nach Lage der Dinge mit dem 1:4 im Hinspiel gegen Zenit nicht hinzufügen können.
"Auch wenn wir nahezu aussichtslos nach St. Petersburg fahren, wir wollen uns für die schlechten Spiele revanchieren", ist es für Trainer Skibbe zumindest eine Frage der Ehre, sich mit Anstand von der europäischen Bühne zu verabschieden. Dennoch werden neben dem angeschlagenen Barnetta wohl weitere Stammspieler in Leverkusens Startelf fehlen. "Ich werde einigen Spielern eine Pause geben", richtet Sikkbe den Fokus bereits auf das Duell mit dem VfB Stuttgart am Sonntag.
Wir wollen uns in Russland gut verkaufen, aber die Begegnung am Sonntag gegen den VfB Stuttgart ist im Hinterkopf. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler
So könnten Simon Rolfes, Stefan Kießling oder Gonzalo Castro geschont werden und Reservisten wie Sascha Dum oder Dmitri Bulykin neben dem zuletzt formschwachen und auch nicht zum Einsatz gekommenen Routinier Bernd Schneider spielen.
"Wir wollen uns in Russland gut verkaufen, aber die Begegnung am Sonntag gegen den VfB Stuttgart ist im Hinterkopf", misst auch Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem Abflug nach St. Petersburg der Partie gegen die Schwaben eine größere Bedeutung bei, wie dem nahezu aussichtslosen Unterfangen bei Zenit. Der VfB hat Leverkusen in der Bundesliga von Platz fünf verdrängt, die erneute Qualifikation für den UEFA-Cup ist daher in Gefahr. "Es wäre ein erheblicher Imageverlust", glaubt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, sollte Leverkusen in der nächsten Saison nicht im internationalen Geschäft vertreten sein.
09.04.2008, 11:25