Die Grube vor dem Westteil der Bay-Arena nimmt mittlerweile eine riesige Fläche ein. Nun kann es mit den eigentlichen Baumaßnahmen losgehen.
Die Bayer 04 Fußball GmbH plant eine Kooperation mit dem „Medical-Park“ und dem Klinikum Merheim.
Ein Frühlingstag in Leverkusen. Zuerst regnet es in Strömen, dann fällt minutenlang Hagel vom Himmel. Der Aus- und Umbau des Stadions für die Bayer-Fußballprofis an der Bismarckstraße geht dennoch voran, allerdings mit zeitlicher Verzögerung. „Wir hinken etwa drei bis vier Wochen hinter der ursprünglichen Planung her“, gesteht Wolfgang Holzhäuser. Es habe zwischenzeitlich Probleme mit dem Generalunternehmer gegeben. Dennoch herrsche große Zuversicht, so der Geschäftsführer der Bayer 04 Fußball GmbH weiter, die verlorene Zeit recht bald wieder aufholen zu können. In den vergangenen Tagen sei die Baustelle eingerichtet worden. Nun könne es mit der eigentlichen Umgestaltung richtig losgehen.
Dazu gehört auch der Bau eines zweigeteilten Reha-Zentrums. Die Gesamtgröße betrage 2000 Quadratmeter, erklärt Holzhäuser. Der öffentlich zugängliche Bereich umfasse 1200 Quadratmeter und werde im dritten Stock untergebracht sein. Die restlichen 800 Quadratmeter im Erdgeschoss stünden ausschließlich dem Fußballbereich von Bayer 04 zur Verfügung. René Adler und Co. müssen also im Fall der Fälle künftig nicht mehr durch ganz Deutschland zu irgendwelchen Reha-Maßnahmen reisen, sondern können dann vor der Haustür wieder fitgemacht werden.
Holzhäuser berichtete von vielversprechenden Verhandlungen mit „Medical-Park“. Dabei handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, die in sieben Kliniken und zwei ambulanten Zentren in Bayern medizinisch-therapeutische Leistungen zur Rehabilitation und Prävention anbietet. Noch im April, so die Ankündigung des Betreibers, werde in Frankfurt die erste Niederlassung außerhalb des Freistaats erfolgen. Leverkusen könnte die nächste „Medical-Park-Außenstelle“ werden. Holzhäuser führt darüberhinaus Gespräche mit den Verantwortlichen des Klinikums Merheim und ist guter Dinge, dass es zu einem Kooperationsvertrag zwischen der Bayer Fußball GmbH, dem „Medical-Park“ und dem Merheimer Klinikum kommt. „Wir würden dabei kein Risiko eingehen, sondern dem Betreiber nur die Fläche zur Verfügung stellen“, erklärt Holzhäuser.
Fest steht indessen, der ursprünglich angedachte Stehplatzplan im Bereich der Nordtribüne so nicht umgesetzt werden kann. Aus Gründen der Statik sei das unmöglich. „Wenn die Fans zum Beispiel nach einem Tor jubeln, hüpfen und stampfen, dann springen unten auf den Tischen des Kabinentrakts die Getränkebecher im Takt mit.“ Das habe er, so Holzhäuser, mit eigenen Augen gesehen. Wie das Problem gelöst werden kann, steht noch nicht fest. Daran werde intensiv gearbeitet. Ebenso wie an Transportlösungen für die geplanten Spiele in der LTU-Arena in der Rückrunde 2008 / 2009. Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden, die in beiden Städten das Sagen haben, laufen.
Erfreut zeigte sich Holzhäuser über die Zertifizierung des Jugendleistungszentrums am Kurtekotten. Ein europäisches Unternehmen hatte im Auftrag der Deutschen Fußball-Liga und des Deutschen Fußballbundes die Ausbildungszentren von 36 Profivereinen bis ins Detail unter die Lupe genommen. Bayer 04 kam auf den - natürlich - zweiten Platz. „Nur 0,2 Prozent hinter dem Sieger“, berichtete Abteilungsleiter Jürgen Gelsdorf. „Aber deutlich vor dem FC Bayern“, fügte Wolfgang Holzhäuser hinzu - und griemelte.