Ein ganz später Gewinner

  • VON RALPH ELSEN


    (RP) Lukas Sinkiewicz fand bislang noch gar nicht richtig statt bei Bayers Fußballern. Auf der Zielgeraden der Saison aber hat er Fuß gefasst im Team. Auch heute in Bielefeld setzt Trainer Skibbe auf den vielseitigen Ex-Kölner.


    Sagen würde er das so sicherlich nicht. Aber Lukas Sinkiewicz wird sich in den vergangenen Monaten gewiss das ein oder andere Mal gefragt haben, ob denn sein Wechsel nach Leverkusen im letzten Sommer wirklich der Weisheit letzter Schluss war. In der Vorbereitung, als nach Juans Abgang die Karten in Bayers Innenverteidigung völlig neu gemischt wurden, sah der Ex-Kölner wie der große Gewinner in Michael Skibbes Team aus. Dann hinderte eine langwierige Verletzung “Sinke“ am sportlichen Dienst und das Rennen um die Plätze machten andere. Jetzt aber, kurz vor Saison-Ultimo, kann der 22-Jährige seinen Wert fürs Kollektiv doch noch nachhaltig unterstreichen. „Ich denke, ich habe gezeigt, dass ich kein Blinder bin“, sagt Sinkiewicz zu seinen beiden sehr ansprechenden Leistungen im Uefa-Cup in St. Petersburg und danach in der Liga gegen Stuttgart.


    Bei seinem Trainer zumindest ist die Botschaft angekommen. „Er hat sich seinen Platz im Team verdient, weil er viel Stabilität reinbringt. Er ist körperlich sehr präsent auf dem Platz und spielt auch einen technisch sauberen Ball“, meint Skibbe vor dem heutigen Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (20 Uhr, Schüco-Arena). Dass Sinkiewicz im Moment als „Sechser“ im Mittelfeld gefragt ist und weniger als „Vierer“ in der Verteidigung, ist dabei wohl eher eine Momentaufnahme. „Mittelfristig sehe ich ihn bei uns als Vorstopper“, betont Skibbe, „aber Vielseitigkeit ist ja immer eine gute Sache.“


    Leverkusens Coach, in dessen Personalpuzzle allein Bernd Schneider (Zehenblessur) ein wackliges Element darstellt, fordert von den Seinen einen Kraftakt bei der darbenden Arminia, die derzeit einen Abstiegsplatz einnimmt. „Da ist nun nach den zuletzt hohen Belastungen noch mal eine Willensleistung gefragt“, erklärt der Fußballlehrer, „und dann haben wir zehn Tage Zeit bis zur nächsten Aufgabe und können für den Endspurt regenerieren.“ Denn einiges an Punkten wird schon noch zusammen kommen müssen für die Leverkusener in den letzten sechs Partien, wenn am Ende erneut ein internationaler Startplatz stehen soll. „Von Platz zwei bis acht ist fast alles noch möglich“, meint Skibbe, der sich zumindest schon mal auf eines festgelegt hat: „51 oder 52 Punkte, wie wir sie in den beiden letzten Spielzeiten geholt haben, werden diesmal auf keinen Fall reichen.“


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    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!