Bayer zu müde für Europa
München - Trainer Michael Skibbe lieferte seiner Mannschaft nach der schlechtesten Saisonleistung ein plausibles Alibi, doch Rene Adler lehnte es rigoros ab.
"Von fehlender Frische zu reden, ist mir zu einfach. Wenn ich Fußball spiele, muss ich mir 90 Minuten den Arsch aufreißen können", schimpfte der Torhüter von Bayer Leverkusen nach der erschreckend schwachen Leistung beim 0:1 (0:0) bei Arminia Bielefeld.
Während die Ostwestfalen als einziges Team der letzten Fünf überhaupt punkteten und zum großen Gewinner im Tabellenkeller wurden, verlor Leverkusen als einziges Team der Top Sechs.
Bayer musste in der Tabelle auch den VfB Stuttgart vorbeiziehen lassen und purzelte als großer Verlierer im Kampf um die Europapokal-Plätze aus den Uefa-Cup-Rängen - und das völlig zu Recht.
Adler vermutet mangelnden Willen
"Wir haben uns in 90 Minuten nicht eine Chance herausgespielt", stellte Adler fest, der wieder einmal gut hielt und somit eine durchaus mögliche höhere Niederlage vermied.
"Wir sind auf einen Gegner getroffen, der um die Existenz gekämpft hat", erklärte der Keeper weiter.
"Diesen Kampf haben wir nicht angenommen. Das müssen wir analysieren."
"Früh gemerkt, dass nichts geht"
Skibbes öffentliche Analyse war schnell getroffen. Er habe "früh gemerkt, dass heute nichts geht", meinte der Coach und schob dies auf die fehlende Frische nach sechs Spielen in 18 Tagen.
Er hoffe, dass sein Team "in den zehn Tagen Pause nun die Power und Frische zurückgewinnt, damit wir unser Ziel internationaler Wettbewerb doch noch erreichen können".
Gestützt wird Skibbes These zumindest durch die Leistung einzelner Spieler. Erschreckend schwach waren in Bielefeld vor allem "Vielspieler" wie Simon Rolfes oder Manuel Friedrich sowie ältere Profis wie etwa Sergej Barbarez.
Halbwegs anständig agierten hingegen noch weniger eingesetzte Akteure wie Sascha Dum, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Lukas Sinkiewicz.
