Ex-Wolfsburger fiebert Duell mit dem VfL entgegen - Lob an Coach Magath
Beim VfL war er jahrelang Lückenbüßer, den Sprung in die Stammelf schaffte er nie. Im Sommer 2007 wechselte Hans Sarpei nach Leverkusen - und da sieht's ganz anders aus: Als Linksverteidiger ist er zum Leistungsträger geworden, sagt sogar: "Ich spiele die beste Saison meines Lebens." Damit es an deren Ende auch etwas zu feiern gibt, muss für Sarpei und Bayer am Sonntag (17 Uhr) ein Sieg gegen den Wolfsburger Fußball-Bundesligisten her.
"Stammspieler, in der Bundesliga läuft es gut, im Uefa-Cup sind wir weit gekommen, mit Ghana war ich Dritter beim Afrika-Cup", zählt Sarpei die bisherigen Erfolge seiner tollen Saison auf. Er schränkt aber ein: "Das kann alles sehr schön klingen - aber wenn wir am Ende unser Ziel nicht erreichen, war alles nur halb so gut."
Das Ziel heißt internationaler Wettbewerb - und dafür ist die Partie gegen den VfL vorentscheidend. Sarpei: "Es ist ein wichtiges Spiel, wir müssen gewinnen. Wenn uns das gelingt, sprechen wir auch nach ganz oben ein Wörtchen mit." Und persönlich will er "auch etwas zeigen. Gegen den VfL ist es immer etwas Besonderes." Wie leicht wird ein Sieg gegen seine Ex-Kollegen, die zuletzt zweimal verloren haben?
"Das wird sehr schwer. Der VfL steht genau hinter uns, wird sich noch Hoffnungen auf den Uefa-Cup machen", so Sarpei. Dass das zumindest noch möglich ist überrascht den Ex-VfLer. Denn: "Mit solch einer guten Rückrunde habe ich nicht gerechnet. Aber man sieht schon die Handschrift des neuen Trainers Felix Magath."
Bei seiner neuen Mannschaft lief's zuletzt nicht rund. "Aber der Spaß im Training ist trotzdem noch da", berichtete Sarpei. "Wir haben nicht so kontinuierlich gewonnen wie in der Hinrunde." Aber er ist sicher: "Wir haben unsere Qualität nicht verloren."
Sarpei organisiert Thiam-Abschied
Spiel mit vielen Stars soll im Herbst steigen
Am Sonntag zählen nur drei Punkte für Hans Sarpei und sein neues Team Bayer Leverkusen. Doch die Kontakte des Ex-VfLers nach Wolfsburg sind nach wie vor bestens. Seine Freundin Anna-Katharina Samsel, kommt aus der VW-Stadt, für die Wolfsburger Fotografin Sahra Kozakiewicz stand er vor der Kamera. Und für seinen Kumpel Pablo Thiam organisiert er ein Abschiedsspiel.
Thiam selbst möchte kein Abschiedsspiel zum Karriere-Ende im Sommer. "Aber mit mehr als 300 Bundesliga-Spielen hat er es einfach verdient", sagt Sarpei. Die Vorbereitungen für einen soektakulären Laufbahn-Kehraus laufen. "Ich mache mir viele Gedanken, wie wir das hinkriegen. Wäre schön, wenn's klappen würde", so der 31-Jährige über das Spektakel, das in Köln oder Wolfsburg stattfinden soll.
An Stars, die Thiams Karriere begleitet haben, mangelt es nicht: Von Bodo Illgner und Toni Polster über Krassimir Balakow und Fredi Bobic bis hin zu Giovanne Elber und Stefan Effenberg reicht die Liste derer mit denen er gespielt hat. "Für alle einen Termin zu finden, wird aber schwierig. Vielleicht schaffen wir das erst, wenn die neue Saison läuft", denkt Sarpei. Stattfinden aber soll das Abschiedsspiel.
Wolfsbuger Allgemeine Zeitung (WAZ), Printausgabe 26.04.2008