Bayer hält "Wölfe" in der Tabelle auf Distanz

  • In einer rassigen und vor allem in der zweiten Hälfte aufregenden Partie teilten sich Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg die Punkte. Bayer holte dabei zweimal einen Rückstand auf und hatte bei zwei Situationen Pech. Ein Elfmeter blieb versagt, ein Gegentor wurde zu Unrecht gegeben. Trotzdem reicht den Rheinländern das Remis, um den Mitkonkurrenten VfL im Kampf um die UEFA-Cup-Plätze auf Distanz zu halten.



    Bei Bayer Leverkusen musste Coach Michael Skibbe nach 0:1 in Bielefeld auf Barnetta verzichten (Adduktoren), zudem kam Haggui für Callsen-Bracker neu ins Team und in die Vierer-Abwehrkette. Auf Wolfsburger Seite konnte Trainer Felix Magath nach 0:1 in Nürnberg wieder auf Grafite zurückgreifen, dessen Rotsperre abgelaufen war. Auch Riether war nach einer Oberschenkelverletzung wieder einsatzfähig und spielte Rechtsverteidiger. Baier und Ljuboja machten den Rückkehrern in der Anfangself Platz.


    Nach einem verheißungsvollen Beginn von Bayer Leverkusen, Rolfes und Gekas setzten in der Anfangsphase erste Ausrufezeichen (2.), übernahmen die Gäste aus Wolfsburg das Kommando in der BayArena. Aus einer eng gestaffelten Defensive setzte die Magath-Elf auf Konter über die spielstarken und schnellen Dzeko, Marcelinho und Grafite.


    Grafite war es auch, der eine erste gute Möglichkeit im Eins-gegen-eins mit Adler vergab, wenig später aber war der Brasilianer entscheidend an der Führung seines Teams beteiligt. Er ließ im Strafraum auf der rechten Seite einen Gegenspieler mit einem Haken stehen und schoss an den rechten Pfosten. Der Ball sprang zurück auf den Elfmeterpunkt und dort stand Dzeko goldrichtig, schob ins linke untere Eck ein (13.).


    Im Anschluss hatte Leverkusen zunächst komplett den Faden verloren und tat sich gegen an der Mittellinie lauernde "Wölfe" sehr schwer. Die Niedersachsen zogen sich jetzt weit zurück und spekulierten auf einen nächsten erfolgreichen Konter. Aber nach und nach kämpften sich die Rheinländer zurück in die Partie. Kießling prüfte mit einem satten Fernschuss Benaglio (22.), Sinkiewicz zielte aus der Distanz nicht genau genug (23.). Für Abwehrmann Haggui war wenig später das Spiel frühzeitig zu Ende – Vidal ersetzte den Marokkaner, Sinkiewicz rutschte zurück in die Viererkette (25.).


    Bayer machte jetzt weiter Druck und ein weiter Schlag von Vidal fand genau den Weg auf den Kopf von Barbarez. Der Bosnier köpfte die Kugel etwas zurück und in der Mitte glich Torjäger Gekas mühelos aus (33.). Das Spiel war jetzt völlig offen, aber eine umstrittene Szene kurz vor der Halbzeit sorgte für den erneuten Rückstand der Heimelf. Grafite versetzte am Strafraumrand Friedrich – bestrafte den Verteidiger mit einem Tunnel – und gab scharf in die Mitte ab. Dort kam Hasebe herangerauscht und nahm Gegenspieler Sarpei samt Ball mit über die Torlinie. Schiedsrichter Gräfe sah in der Aktion irrtümlicherweise kein Foul und ließ den Treffer gelten (44.).


    Im zweiten Abschnitt entwickelte sich eine offen geführte und spannende Begegnung. Sowohl Bayer als auch der VfL spielten nun munter nach vorne. Denn Bayer machte jetzt hinten auf und wurde deutlich offensiver. In die entstandenen Lücken setzten die Gäste nun ihre Gegenstöße. Und hatten vor allem bei einem Angriff Pech: Dzeko wollte Grafite in der Mitte bedienen, der konnte aber den Ball nicht kontrollieren und verschoss (54.). Auf der Gegenseite weckte Barbarez Leverkusen endgültig auf. Nach einer Castro-Ecke köpfte der Ausländer mit den meisten Bundesligaeinsätzen auf den kurzen Pfosten, dort rettete Josué in allerhöchster Not.
    Bayers griechischer Torjäger Gekas schließt hier unnachahmlich ab.
    Der Ausgleich: Bayers griechischer Torjäger Gekas schließt hier unnachahmlich ab.



    Wolfsburg kam nun immer seltener zu entlastenden Momenten. Das Spiel machte nur noch Bayer, aber wieder war es eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung, die den erneuten Ausgleich verhinderte: Gentner spielte den Ball im Strafraum eindeutig und völlig unnötig mit der Hand – aber Gräfes Pfiff blieb aus (60.). Der Druck der Hausherren blieb gleichwohl hoch. Kießling zwang Benaglio zunächst zu einer Glanztat (70.), ehe der eingewechselte Bulykin den ersehnten Treffer vorbereitete. Nachdem der Russe auf der linken Seite Madlung regelrecht vernaschte, schritt Ricardo Costa unglücklich in die Flanke und überwand den eigenen Torwart (73.).


    Jetzt wollte die Werkself mehr und drängte die Gäste endgültig in die Defensive. Aber mit Glück und Geschick überstanden die Wolfsburger diese Drangphase, Grafite hätte in der hektischen Phase sogar fast noch den dritten Gäste-Treffer erzielt (90.).


    Bayer Leverkusen empfängt am nächsten Spieltag den MSV Duisburg zu einem Sonntagsspiel. Auch Wolfsburg muss am Sonntag ran. In Niedersachsen geht es dann gegen die Bayern.




    Quelle: kicker.de