VON ULRICH KLEIN, 28.04.08, 21:04h
LEVERKUSEN. Auch bei der Nachbesprechung in kleiner Runde nach der offiziellen Pressekonferenz tat sich Michael Skibbe schwer mit einem schlüssigen Urteil über dieses 2:2 seiner Leverkusener Fußballer am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg. „Unsere jungen Spieler haben lange an ihrem Optimum gespielt. Aber immer auf dem gleichen Niveau zu agieren, ist schwer“, meldete der Bayer-Trainer zumindest leichte Zweifel an aktueller Form und Fitness seiner Athleten an, um dann aber unmissverständlich klar zu stellen: „Sorgen mache ich mir um gar nichts. Da, wo wir jetzt sind, wollen wir natürlich auch am Saisonende mindestens sein.“ Das klang selbstbewusst. Und doch weiß auch der Fußball-Lehrer, dass sich seine Kicker in den letzten Wochen mit stark gedrosseltem Elan ihrem Saisonziel nähern.
„Wir können aus eigener Kraft einen internationalen Wettbewerb erreichen. Das ist unser Vorteil“, pochte zwar auch Stefan Kießling auf eine vermeintlich günstige Ausgangslage bei der Hatz nach einem Ticket für den kommenden Europapokal. Doch nicht nur Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser quält momentan ein ungutes Gefühl, „wenn man die Leistungen der letzten Wochen anschaut“.
Erschwerend hinzu kommt für die Werkself in diesen Tagen, dass der deutlich sichtbare Substanzverlust noch durch das Fehlen zweier Kreativkräfte verschärft wird. Die Zwangspausen von Bernd Schneider (Bandscheiben-OP) sowie Tranquillo Barnetta (Adduktorenprobleme) entpuppten sich gegen die Wölfe jedenfalls als nicht zu kaschierendes Handicap.
Im Gegensatz zu Barnetta wird Skibbe auf Schneider wohl länger verzichten müssen. Allerdings zeigte sich der Coach nach dem Wolfsburg-Spiel verblüfft darüber, dass „Schnix“ eine EM-Teilnahme trotz der OP noch nicht abgeschrieben hat. Käme es so, könnte Schneider eventuell sogar auch noch dem Bayer-Team im Saison-Endspurt helfen. Skibbe sähe es „gerne“, auch wenn er bisher nur die Diagnose von Nationalmannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt kannte. Danach wäre der Edeltechniker freilich erst im Juli wieder fit . . .