„Ich bin Vizekusen!“

  • Der ewige Zweite! Käpt'n Ramelow sagt Tschö


    333 Bundesliga-Spiele!


    Von NICK SEELIGER


    „Ich bin nicht der Tränen-Typ. Ich werde am Samstag meine letzten Minuten Bundesliga – falls ich noch mal auf den Platz darf – einfach nur genießen...“


    Der Kapitän geht von Bord!


    Morgen gegen Werder steht Carsten Ramelow (34) vor seinem Abschied. Das Ende einer ganz langen Bayer-Karriere.


    • 333 x Bundesliga


    • 55 x Champions League


    • 17 x Uefa-Cup
    Carsten Ramelow im Finale der Champions League gegen Figo


    2002 „Das emotionalste Spiel meines Lebens!“ Carsten Ramelow im Finale der Champions League gegen Figo


    „Fast 13 Jahre für einen Verein - das ist doch heutzutage nicht mehr denkbar. Deshalb bin ich auch sehr stolz darauf. Und das als Berliner im Rheinland“, lacht das Bayer-Urgestein, „nur auf die letzte Saison hätte ich verzichten können.“


    Eine Knie-OP nach der anderen. Nur noch vier Einsätze. „Der Traum von noch einem Profi-Jahr in den USA ist dadurch geplatzt“, sagt Ramelow, Spitzname „Horst“.


    Morgen das Karriereende nach über 400 Spielen für den Werksklub. Darunter unvergessene Euro-Schlachten.


    Da war der Rambo-Tritt von Roma-Star Francesco Totti auf Ramelows Rücken (2004) und natürlich der größte Moment der Vereinsgeschichte.


    „Das Champions League-Finale gegen Madrid 2002 war sicher der emotionalste Moment für mich als Leverkusener. Irre, jetzt bin ich neben Bernd Schneider der einzige aus dem aktuellen Kader, der damals mit auf dem Platz stand.“


    Das verlorene Finale von Glasgow - 2002 wurde zum totalen Vize-Jahr für Bayer und Ramelow: Zweiter in der Meisterschaft, im Pokal und auch mit der Nationalmannschaft. Ramelow „nur“ Vize-Weltmeister.
    Christoph Daum und seine einstigen Bayer-Leitwölfe Carsten Ramelow und Jens Nowotny


    „Bitter, klar! Aber immerhin kann ich mitreden, habe in vielen Finals gestanden. Auch wenn ich so das personifizierte Vizekusen bin.“ Über zwölf Jahre Bayer – kein Titel! Wer war sein bester Trainer? „Von Christop Daum habe ich am meisten gelernt.“


    Über zwölf Jahre Bayer – lange wurde der „ewige Zweite“ unterschätzt!


    Ramelow: „Das lag einfach auch daran, das ich neben so Weltklasse-Leuten wie Michael Ballack, Emerson, Ulf Kirsten und Ze Roberto gespielt habe. Aber irgendwann haben die Leute gemerkt: Hey, der Ramelow ist ja immer noch da! Ganz so schlecht kann er nicht sein...“


    In Leverkusen hat Ramelow noch einen Anschlussvertrag (vier Jahre). Eine Karriere im Marketing oder als Jugendtrainer wartet...


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