Abschieds-Interview mit dem Fussball-Rebellen
Noch in der Kabine verabschiedete er sich von seinen Mitspielern per Handschlag. Sein Zwei-Jahre-Appartement in Langenfeld hat er leer geräumt.
Sergej Barbarez (36) trat beim Werksklub ab! Für immer! Kein Europa-Cup – kein neuer Vertrag.
Sauer, dass der Verein das geplante Vertragsgespräch gestern platzen ließ?
„Ich mache keinem einen Vorwurf. So ist der Sport. Was soll ich mich beschweren. Ich wusste doch: Schaffen wir Europa, habe ich eine gute Chance, weiter bei Bayer zu spielen. Ich hätte gern hier weitergemacht...“
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„Wieso? Mal gucken...“
Sie wollen also trotz Ihrer 36 Jahre noch weiterspielen?
„Mein Körper sagt jedenfalls ‚Ja‘ zum Fußball. Ich erhole mich jetzt im Sommer in Hamburg. Dann werden wir weiter sehen.“
Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf hätte Sie gern als Führungsfigur für den Wiederaufstieg mit Rostock. Absolut ausgeschlossen?
„Wir haben bei vier Mannschaften zusammen gearbeitet. Da ist das verständlich. Ich werde mir in Ruhe alles anhören, was jetzt kommt. Ich habe aber noch nicht mit Frank Pagelsdorf gesprochen.“
Rostock würde Sie mit offenen Armen empfangen. Ganz anders, als Sie von den Bayer-Fans „verabschiedet“ wurden. Warum waren Sie und Michael Skibbe so sehr deren Hass-Figuren.
„Ich will nicht nachtreten. Aber eine große Liebe war es zwischen den Fans und mir nicht. Das habe ich so heftig auch noch nirgendwo erlebt. So hatten andere Bayer-Spieler in der Saison halt ihre Ruhe...Klar, wir alle im Fußballgeschäft werden sehr gut bezahlt, um so etwas abkönnen zu müssen. Aber was die Fans mit dem Trainer gemacht haben, ist schon sehr ungerecht.“
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