Bruno Labbadia verlässt seinen Trainerposten bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth und folgt dem entlassenen Michael Skibbe in Leverkusen. Im aktuellen Interview spricht der Ex-Kölner über seine Ziele mit Bayer und wie er diese durchsetzen will.
Bruno Labbadia, Sie wechseln von der SpVgg Greuther Fürth aus der 2. Liga zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga. Wie fühlt sich die Beförderung an? Ich freue mich, dass ich hier bin und mich dieser Herausforderung stellen darf. Dies ist der nächste Schritt, den ich machen wollte, in einem gut geführten Klub mit einer jungen, starken Mannschaft zusammenzuarbeiten. Ich bin sehr froh, dass es dieser Klub geworden ist. Ein Klub wie Bayer Leverkusen kommt nicht jederzeit um die Ecke.
Warum erfüllte Bayer Ihr persönliches Anforderungsprofil? An erster Stelle steht für mich immer, dass ich Potenzial in der Mannschaft sehe. Zweitens muss der Verein auf guten Füßen stehen. Außerdem braucht der Klub Verantwortliche, mit denen man auch mal streiten kann. In allen drei Punkten hatte ich direkt ein gutes Gefühl.
Welche Philosophie wollen Sie Ihren Spielern vermitteln? Ich habe mir schon während meiner Laufbahn als Spieler immer Gedanken gemacht, warum Trainer etwas machen. Im Endeffekt habe ich meine Gedanken im Kopf, wie ich spielen lasse, und diese Gedanken werde ich täglich verfeinern. Ich denke, dass ich weiß, was ich möchte, und das versuche ich mit aller Konsequenz durchzusetzen. Die Leute werden mich kennenlernen. Das Wichtigste ist der Respekt. Das geht bei der Putzfrau los, über den Physio bis zu den Spielern.
Welche Ziele verfolgen Sie gemeinsam mit dem Team? Ziel muss es sein, immer wieder international zu spielen. Das ist nicht einfach, aber wir werden uns dieser Herausforderung in einem harten Wettbewerb stellen. Wir werden uns selbst Druck machen, dieses Ziel zu erreichen.
Ist es dafür aus Ihrer Sicht notwendig, auf Einkaufstour zu gehen? Ich bin nicht hierhergekommen, um die Mannschaft total umzukrempeln. Es geht darum, das Team punktuell in seiner Qualität zu verbessern.
Wie werden Sie Ihr Trainerteam aufbauen? Normalerweise müsste jeder Trainer ein "S" für "Superman" vor dem Namen haben, weil er alles können muss. Ich nehme meinen Co-Trainer von Greuther Fürth (Eddy Sözer, d. Red.) mit. Er ergänzt mich und gibt mir ein offenes Feedback, das ich mir nicht von den Medien geben lasse.
Sie haben bei Greuther Fürth auf sich aufmerksam gemacht. Der Klub macht keinen Hehl daraus, dass er über Ihren Wechsel nicht gerade glücklich ist ... Ich hatte dort eine tolle, intensive Zeit. Ich möchte mich bei dem Präsidenten Herrn Hack bedanken. Ihm gehört mein tiefster Respekt. Greuther Fürth hat es vor Bruno Labbadia gegeben, und Greuther Fürth wird es garantiert auch nach Bruno Labbadia geben.
Quelle: fifa.com