Tausende Fans feierten in Leverkusen den Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei. Ein Linienbus wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen: Die Fans kletterten auf dessen Dach und feierten
Leverkusen - Rund 3000 Fans feierten am Mittwochabend den Einzug der deutschen Nationalmannschaft ins EM-Finale. Vor allem die Kölner Straße war nach dem Spiel gegen die Türkei überfüllt. Der Küppersteger Kreisel musste laut Angaben der Polizei komplett gesperrt werden.
Auf der Augustastraße behinderte ein defekter Linienbus den Autokorso. Den Linienbus der Firma Wiedenhoff haben einige feiernde Fußballfans regelrecht „gekapert“. Der Bus der Linie 255 geriet auf seiner letzten Fahrt von Leverkusen nach Leichlingen gegen 23 Uhr mitten in die Straßenparty auf der blockierten Opladener Fanmeile. Die Fans stoppten den Bus, packten ihn an der Karosserie und brachten ihn zum Schaukeln. Zwei Dutzend Übermütige kletterten schließlich aufs Dach und versetzten die Busfahrerin und den einzigen Fahrgast, eine ältere Frau, in Angst und Schrecken. Auch die Polizei benötigte eine ganze Weile, um die Randalierer vom Busdach herunter zu bekommen. Durch den Vorfall sprang der Motor des Busses danach zunächst nicht mehr an, so dass die Autokorsos im Stau standen. Erst mit erheblicher Verspätung konnte der Bus seine Fahrt bis zum Depot der Firma in Burscheid-Hilgen fortsetzen. Wie stark der Bus möglicherweise beschädigt worden ist, konnte Geschäftsführer Holger Wiedenhoff gestern noch nicht sagen. Er hat wegen des Vorfalls Anzeige erstattet.
Ansonsten verlief der Abend für viele Fans feucht-fröhlich, aber aus Sicht der Polizei weitgehend friedlich. Gegen drei Uhr morgens war der Einsatz für die Beamten beendet. (hgb/jos)