29.05.2008 08:00 EURO 2008
BILANZ I: Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet am Samstag (ab 17.30 Uhr, live in der ARD) in Gelsenkirchen gegen Serbien ihr 802. Länderspiel seit dem Beginn im Jahr 1908. Die Bilanz ist nach wie vor deutlich positiv. Bei einer Tordifferenz von 1784:967 gab es bislang 457 Siege, 165 Unentschieden und 179 Niederlagen.
BILANZ II: Bei der Begegnung mit Serbien am 31. Mai 2008 ist Gelsenkirchen zum 13. Mal Schauplatz eines Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft. Die Gelsenkirchener WM-Arena ist dabei zum fünften Mal Austragungsort eines Auftritts der DFB-Auswahl. Premiere in dem am 13. August 2001 eröffneten Stadion war für das deutsche Team am 6. Oktober des gleichen Jahres beim 0:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland. Während der WM-Endrunde 2006 wurden in der Arena vier Vorrundenspiele und das Viertelfinale zwischen England und Portugal ausgetragen. Darüber hinaus gab Bundestrainer Joachim Löw hier das Debüt seiner erfolgreichen Amtszeit, als er im bislang letzten Auftritt der DFB-Auswahl in Gelsenkirchen am 16. August 2006 einen 3:0-Erfolg gegen Schweden feiern durfte.
BILANZ III: In den bisherigen 21 Länderspielen unter Bundestrainer Joachim Löw gewann die deutsche Nationalmannschaft 15-mal, spielte viermal unentschieden und verlor zweimal. Dabei kassierte die DFB-Auswahl beim 0:3 gegen Tschechien in der EM-Qualifikation am 17. Oktober vergangenen Jahres die erste Pflichtspiel-Niederlage unter Löw, der erstmals im Freundschaftsspiel gegen Dänemark am 28. März des selben Jahres als Bundestrainer ein Spiel verloren hatte. Seit seiner Premiere beim 3: 0-Erfolg gegen Schweden am 16. August 2006 in Gelsenkirchen setzte Joachim Löw 39 Nationalspieler ein und verhalf 17 Neulingen zu ihrem Debüt im Trikot der DFB-Auswahl: Torwart Robert Enke, Gonzalo Castro, Stefan Kießling, Roberto Hilbert, Simon Rolfes, Patrick Helmes, Malik Fathi, Manuel Friedrich, Piotr Trochowski, Clemens Fritz, Jan Schlaudraff, Alexander Madlung, Mario Gomez, Christian Pander, Jermaine Jones, Heiko Westermann und Marko Marin.
BILANZ IV: Erstmals tritt die DFB-Auswahl am 31. Mai 2008 in der Arena AufSchalke in Gelsenkirchen gegen die Nationalmannschaft Serbiens an. Das einzige Länderspiel von Deutschland gegen das Team von Serbien und Montenegro datiert vom 30. April 2003. Damals erzielte Sebastian Kehl in Bremen den 1:0-Siegtreffer. Gegen das frühere Jugoslawien ist die Länderspiel-Statistik der deutschen Nationalmannschaft positiv. In 25 Begegnungen gewann das deutsche Team 14 Mal, vier Begegnungen endeten remis und sieben gingen bei einem Gesamt-Torverhältnis von 46:31 verloren. Sechsmal stand man sich dabei in WM-Endrundenspielen gegenüber, zuletzt in Frankreich 1998.
RANGLISTE I: Der erfahrenste Akteur im DFB-Kader ist Kapitän Michael Ballack vom FC Chelsea mit 79 Spielen. In der ewigen Länderspielrangliste führt Lothar Matthäus (150) vor Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann (108) und Jürgen Kohler (105).
RANGLISTE II: Mit 39 Treffern in 75 Spielen ist der Münchner Miroslav Klose der erfolgreichste Schütze im DFB-Aufgebot vor Ballack (35) und Bayern-Spieler Lukas Podolski, der in 47 Spielen 24 Treffer markierte. In der ewigen DFB-Torjägerliste liegt Gerd Müller mit der hervorragenden Quote von 68 Toren in 62 Länderspielen nach wie vor mit klarem Vorsprung auf Position eins, gefolgt von Joachim Streich, der für die Auswahl der DDR in 102 Einsätzen 55-mal erfolgreich war.
TRIKOTS: Die deutsche Nationalmannschaft spielt in Gelsenkirchen mit weißen Trikots, schwarzen Hosen und weißen Stutzen. Die Serben agieren in roten Hemden, blauen Hosen und roten Stutzen.
SCHIEDSRICHTER: Geleitet wird das Spiel in der WM-Arena vom Franzosen Fredy Fautrel, dem von seinen Landsleuten Christian Thoison und David Benech assistiert wird. Vierter Offizieller ist Guido Winkmann aus Kerken.
[ar]
Zwei Bayern für Samstag fraglich
Bundestrainer Joachim Löw muss bei der EM-Generalprobe der deutschen Nationalmannschaft am Samstag in Gelsenkirchen gegen Serbien (ab 17.30 Uhr, live in der ARD) möglicherweise auf Bastian Schweinsteiger und Marcell Jansen verzichten.
Jansen kann wegen muskulärer Probleme frühestens am Donnerstag wieder ins Training einsteigen, sein Münchner Vereinskollege Schweinsteiger muss wegen einer Kapselverletzung im Sprunggelenk auf unbestimmte Zeit kürzertreten.
"Zum Glück ist im Bänderapparat nichts verletzt. Vielleicht ist Bastian am Samstag schon wieder einsatzfähig. Da müssen wir aber abwarten", erklärt Löw. Schweinsteiger hatte sich die Verletzung am Dienstagabend in seinem 50. Länderspieleinsatz nach einem groben Foulspiel beim 2:2 gegen Weißrussland in Kaiserslautern zugezogen.
Entwarnung bei Borowski, Gomez und Adler
Beim Training am Mittwochnachmittag fehlte zudem der Schalker Abwehrspieler Heiko Westermann, der am Vorabend in Gelsenkirchen mit Einwilligung des Bundestrainers die Geburt seiner Tochter Lara miterlebt hatte und erst am Mittwochabend wieder auf Mallorca eintraf.
Entwarnung gab Löw bei den zuletzt angeschlagenen Mario Gomez, Tim Borowski und Rene Adler, die alle wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können.
Vor allem bei Borowski, der wegen eines hartnäckigen grippalen Infektes das Training in der ersten Woche komplett versäumt hatte, erkennt Löw einen deutlichen Aufwärtstrend: "Tim ist wieder voll belastbar. Ich gehe davon aus, dass er pünktlich zum ersten Gruppenspiel gegen Polen am 8. Juni wieder hundertprozentig fit ist."
Die Generalprobe: Borowski im Kader
Jetzt greift Mario Gomez ein
Endlich geht die EM-Vorbereitung auch für Tim Borowski richtig los. Nachdem der Bremer knapp eine Woche lang wegen einer fiebrigen Erkältung quasi in Quarantäne verharren musste und seit Wochenbeginn in Sonderschichten wieder aufgebaut wurde, konnte er am Mittwoch erstmals mit den Teamkollegen trainieren. "Er hat die Möglichkeit, in den nächsten zehn Tagen den Rückstand aufzuholen", sagt Bundestrainer Joachim Löw, weshalb er Borowski vom vorläufigen ins endgültige Aufgebot übernahm.
"Er ist ein Spieler, den man auch im offensiven Mittelfeld einsetzen kann, beispielsweise, wenn sich Michael Ballack verletzt."
Bei der EM-Generalprobe am Samstag gegen Serbien ist Borowski allenfalls für einen Kurzeinsatz ein Kandidat. Für die Startelf hat der Bundestrainer andere Überlegungen, wenngleich er sich am Mittwoch nicht festlegen wollte, ob er die für den Turnierauftakt gegen Polen geplante Startformation in Gelsenkirchen zum Testlauf beruft. "Das muss nicht so sein", so Löw, der am Mittwoch mit der These aufwartete: "Wir können uns auch über das Training einspielen." Löws Personalplanungen hängen auch davon ab, ob Bastian Schweinsteiger und Marcell Jansen rechtzeitig wieder fit sind. Zudem sollen die Akteure Spielpraxis erhalten, die während des Kaiserslautern-Trips auf Mallorca individuelle Trainingsarbeit absolvierten.
Dies gilt vor allem für die Stürmer Kevin Kuranyi und Mario Gomez, die beide auf einen Einsatz brennen. Gomez, der wegen Wadenproblemen individuell aufgebaut wurde, meldete sich wieder voll belastbar. Sollte der Stuttgarter auch die Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag ohne Probleme bestehen, dürfte er an der Seite von Miroslav Klose beginnen. Kuranyi winkt die Bewährungsprobe in der zweiten Halbzeit.
Löw will die Partie gegen die Serben "wieder so angehen" wie den Weißrussland-Test, das heißt, die Trainingseinheiten werden nicht wegen der Partie dosiert, sondern sind auf den EM-Start ausgerichtet. Am Freitag bricht der DFB-Tross die Zelte ab, fliegt von Palma nach Dortmund und logiert für eine Nacht in der Sportschule Kaiserau. Nach der Serbien-Partie haben die Spieler noch einmal zwei Tage frei, ehe am Dienstag die Abreise ins EM-Quartier nach Ascona folgt.
29.05.2008, 10:00