NIKE Großangriff auf Jogis Jungs
Palma de Mallorca – Der Junge will es wissen und ist ganz schön frech. Jetzt hat Deutschlands Keeper Nummer drei René Adler schon Lehmanns Schuhe an!
Eine Woche lang trainierte der Bayer-Torwart auf Mallorca in weißen adidas-Schuhen. Seit wenigen Tagen läuft der 23-Jährige jetzt aber mit Schuhen des Konkurrenten Nike herum – wie Lehmann!
Dahinter verbirgt sich ein neuer Großangriff des US-Giganten. Nike schnappt sich einen nach dem anderen von Löws Jungs. Jetzt ist Adler dran, dem Experten nach der EM zutrauen, zur neuen Nummer eins im Tor des DFB aufzusteigen. So etwas nennt man einen Volltreffer.
„Ja, ich teste die Schuhe“, sagte Adler am Donnerstag dem EXPRESS, „die passen ganz gut. Unterschrieben ist aber nichts. Ich warte erst noch einmal ab.“
Noch! Mündlich allerdings soll sich der Leverkusener bereits einig über einen langfristigen Vertrag mit dem US-Unternehmen sein. Gage: Branchenüblich und je nach Leistung gestaffelt zwischen 200.000 Euro und über einer Million Euro.
Nike-Pressesprecher Olaf Markhoff bestätigte ebenfalls, dass Adler zurzeit das Modell Mercurial Vapor IV ausprobiert. Mehr wollte er sich nicht entlocken lassen. Zu brisant ist die Geschichte.
Schließlich balgten sich adidas und Nike monatelang um die Gunst der DFB-Elf. Ein Wirtschaftskrimi. Mit einem Angebot über eine halbe Milliarde Euro für acht Jahre setzte Nike nach der WM den deutschen Sportartikelriesen adidas, der seit der WM 1954 (!) Partner des DFB ist, unter Druck.
Es begann ein erbittert geführter Kampf. Adidas erhöhte sein Angebot, aber erst ein Schiedsgericht kürte den deutschen Primus zum Sieger. Allerdings: Adidas verlor sein Schuhmonopol, seitdem dürfen die Nationalspieler in Tretern ihrer Wahl auflaufen.
Und das hatte Konsequenzen: Ob Frings, Klose, Metzelder, Fritz oder Friedrich – sie alle laufen in Nike Schuhen herum. Außerdem soll noch ein Bayer-Star auf dem Sprung sein zu einem anderen Anbieter. Wie EXPRESS erfuhr, soll Simon Rolfes in aussichtsreichen Verhandlungen mit Puma stehen.
