Seit etwas mehr als einer Woche ist Bruno Labbadia der neue Bayer 04-Cheftrainer. Nach seiner Präsentation war er auch schon direkt wieder unterwegs, doch nun ist er wieder zurück in Leverkusen. Grund genug mit dem „Neuen" über seine Eindrücke, seine Philosophie, seine Wohnungssuche aber auch über die EM zu sprechen.
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Bruno Labbadia, seit etwas mehr als einer Woche sind Sie Cheftrainer von Bayer 04 Leverkusen. Wie war die erste Woche?
„Ja, relativ wenig Zeit zum Atmen. Wir hatten kaum Zeit irgendwas aufzuarbeiten, weil wir ja gleich in Südamerika waren, wo ich mit Rudi Völler und Michael Reschke vor allem intern sehr viele wichtige Gespräche führen konnte. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, plus das wir natürlich den ein oder anderen Spieler beobachtet haben. Und jetzt sind die Tage natürlich von morgens bis abends zugestellt mit organisatorischen Sachen, die mir sehr wichtig sind."
Was sind ihre bisherigen Eindrücke von Bayer 04?
„Ich denke einfach, dass man hier einen Klub vorfindet, der toll strukturiert ist. Alles andere hätte mich auch überrascht. Ich freu mich einfach auf die Aufgabe, denn ich glaube, dass vieles zusammenpasst. In den nächsten Wochen und auch Monaten werden wir natürlich intensiv arbeiten müssen, nicht nur mit der Mannschaft, sondern mit allem was um die Mannschaft ist. Ich kann nur sagen, ich freu mich drauf.“
Wie sieht es denn privat aus - schon eine Wohnung gefunden?
„Ich möchte natürlich so schnell wie möglich etwas finden, damit ich mich einfach auf Fußball konzentrieren kann. Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich was finde, so dass meine Familie und ich einfach schnell umziehen können. Während der Fußballzeit ist das einfach schwer zu erledigen.“
Sie haben die Reise nach Südamerika angesprochen. Inwieweit wird es denn Ergänzungen zum bestehenden Kader geben?
„Wir werden natürlich versuchen uns zu verstärken. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns noch um einen guten Innenverteidiger bemühen und wir haben auf der linken Seite noch ein wenig Vakanz. Da sind wir dabei, aber es wird keinen großen Umbruch geben. Wir wollen aus dieser Mannschaft, die über sehr großes Potenzial verfügt, aber noch sehr jung ist, einfach das Optimale rausholen.“
Bei ihrer Präsentation wurde viel über das Wort „Philosophie" gesprochen. Auf was für einen Fußball dürfen sich die Bayer 04-Fans in der kommenden Saison denn freuen?
„Das Ganze basiert darauf, dass wir agieren wollen. Wir wollen Erfolg haben, weil Fußball ist Ergebnis, aber wir wollen den Erfolg mit unserer Spielweise haben und die soll schon auch offensiv ausgerichtet sein. Die Mannschaft gibt das her, wir wollen sehr schönen Fußball spielen, aber das Ergebnis muss stimmen. Es wäre zu viel versprochen, aber wir werden versuchen, die Leute einfach ein bisschen mitzureißen, damit der Funke überspringt. Man soll uns anmerken, dass die Spieler Freude haben. Ich denke, das kann man erwarten von der Mannschaft.“
Wie sah denn der bisherige Kontakt zur Mannschaft aus?
„Je nachdem wie es bei den einzelnen Spieler aussieht und passt, hat und wird es Vorabgespräche geben, aber der Hauptschwerpunkt liegt am 23. Juni beim Trainingsauftakt. Wir werden dann die erste Woche sehr intensiv nutzen, um mit den Spielern auf dem Platz zu arbeiten, aber auch neben dem Platz. Damit wir den Spielern auch einfach ein klares Raster geben. Wie wollen wir arbeiten, was erwartet sie vom Spielsystem. Wir werden also individuell arbeiten, aber auch im Team und da freu ich mich natürlich drauf.“
Wie verfahren Sie da mit den vier Spielern (Barnetta, Gekas, Adler und Rolfes), die bei der EM dabei sind?
„Mit denen werde ich in dem Moment Kontakt aufnehmen, wenn wir eine klare Planung haben. Wir müssen uns ja auch Gedanken machen, wie wir individuell mit denen arbeiten. Die Jungs müssen sich mental erholen, gar nicht so sehr vom Körper, aber so eine EM strengt schon auch vom Kopf an. Wir müssen überlegen, wie lange wir ihnen da Urlaub geben, was sie in der Zeit machen können, damit sie nicht einen so großen Abstand zur Mannschaft bekommen, so dass die Spieler bei ihrer Rückkehr auf einem guten Level einsteigen können.“
Wo wir gerade bei der Europameisterschaft sind. Abschließend, wie schauen Sie der EM entgegen?
„Auf so was kann man sich natürlich riesig freuen. Wir hoffen natürlich alle, dass Deutschland so weit wie möglich kommt. Es ist schwierig Favoriten herauszuheben, denn da müsste man sechs sieben Mannschaft nennen. Für uns ist natürlich wichtig, dass Deutschland so weit wie möglich kommt und da drücke ich ganz fest die Daumen.“
Quelle: bayer04.de