1. Bundesliga 2008/2009

  • VfB Stuttgart - VfL Bochum 2:0 Tor: Gomez

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.


  • Wenn ich mir diese Offensive ansehe Eduardo, Obasi, Ba und Ibisevic find ich das gar nicht mehr unfassbar. Auch wenn es hier nicht gern gehört wird- zur Zeit auch einen Tick besser als unsere.

  • Obasi ist ein Weltklassestürmer, das muss man so sagen.
    Der hat schon die zweite Liga schwindelig gespielt und tut das auch jetzt, der hat ne Technik die mich sehr an Berbo erinnert.
    Der wird in nicht allzulanger Zeit bei einem ganz großen Verein spielen.

  • Glückwunsch an Hoffenheim! Sie sind das einzige Team, dass bisher die Schwächephasen der Topteams auszunutzen versteht und dabei noch einen überragend guten Fußball spielt.


    Meister sollen die bitte nicht werden, aber im UEFA-Cup könnte wären die sicher ein würdiger Bundesliga-Vertreter.

  • Zitat

    Original von BigB
    Meister sollen die bitte nicht werden, aber im UEFA-Cup könnte wären die sicher ein würdiger Bundesliga-Vertreter.


    Abwarten - wie oft kam das in Vergangenheit vor, dass Aufsteiger ganz oben mitgespielt haben und im Jahr darauf (u.a. im Europapokal) versagten?


    Möglicherweise wirds noch ein paar (oder'n paar mehr) Spieltage andauern - mit der Euphorie und dem funktionierenden Umfeld nicht auszuschließen - aber irgendwann wird auch die Konkurrenz sich besser auf die Himmelsstürmer aus Hoffenheim einstellen.


    Für's Prädikat "würdiger Bundesliga-Vertreter in Europa" ist's mMn. noch deutlich zu früh. Zumindest im Moment trau ich dem Braten noch nicht. Ich hab' nichts gegen Hoffe aber für mich sollen die (als Aufsteiger) erstmal eine vernünftige zweite Saison bestätigen.

  • Zitat

    Original von bulleroth
    Abwarten - wie oft kam das in Vergangenheit vor, dass Aufsteiger ganz oben mitgespielt haben und im Jahr darauf (u.a. im Europapokal) versagten?


    Was aber meist daran liegt, dass diese Aufsteiger nach der ersten Saison erstmal einen Ausverkauf verkraften mussten (siehe KSC). Das bleibt Hoffenheim wohl erspart, da sie sich finanziell nicht verstecken müssen.

  • Zitat

    Original von BigB
    Was aber meist daran liegt, dass diese Aufsteiger nach der ersten Saison erstmal einen Ausverkauf verkraften mussten (siehe KSC). Das bleibt Hoffenheim wohl erspart, da sie sich finanziell nicht verstecken müssen.


    Auch das muss man abwarten - wie schon portello oben schreibt, werden einige von Hoffe's Talenten Europa nicht verborgen bleiben und Begehrlichkeiten wecken. Dann wird man sehen ob die Spieler wirklich zu Hoffenheim stehen, wenn ein Angebot aus Arsenal, Bayern, oder lass es mal Hamburg oder gar von uns sein. Alles wird sich Hopp's Modell auch nicht leisten können und wollen.

  • Zitat

    Original von bulleroth
    Auch das muss man abwarten - wie schon portello oben schreibt, werden einige von Hoffe's Talenten Europa nicht verborgen bleiben und Begehrlichkeiten wecken. Dann wird man sehen ob die Spieler wirklich zu Hoffenheim stehen, wenn ein Angebot aus Arsenal, Bayern, oder lass es mal Hamburg oder gar von uns sein. Alles wird sich Hopp's Modell auch nicht leisten können und wollen.


    Das ist ja auch langfristig ihr Ziel, mit Spielern wie Eduardo, Obasi und Ba wieder ordentlich Geld in die Kassen zu spülen, damit sich der Verein dann selbst tragen und Hopp aussteigen kann.


    Und ich gehe davon aus, dass die besagten Spieler nicht nur langfristige Verträge haben, sondern auch welche, die sie nicht gerade billig machen. Ausgenommen Spieler wie Ibisevic und Salihovic, die ja für einen Appel und ein Ei kamen.

  • Zitat

    Original von BigB
    Das ist ja auch langfristig ihr Ziel, mit Spielern wie Eduardo, Obasi und Ba wieder ordentlich Geld in die Kassen zu spülen, damit sich der Verein dann selbst tragen und Hopp aussteigen kann.


    So meinte ich's ja auch. Und genau dann wird man eben sehen müssen ob's funktioniert. Im Moment kolportiert man ja mit 2-3 Jahren (für mich unrealistisch, erst Recht in Europa ernsthaft was reißen zu können).


    Und 'ne Garantie dass jede Appel-&-Ei-Neuverpflichtung so einschlägt wie Ibisevic gibts nicht.



  • Da haben einige Unverbesserliche schnell gelernt ...
    Leute gibts, die gibts gar nicht. :LEV16


    ...mal nicht so laut schreien, wer weiß vielleicht wird dieser Mist irgendwann bei uns auch auftauchen.

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

    2 Mal editiert, zuletzt von ingo82 ()

  • Bundesliga-Kommentar
    Der Sack ist offen

    Von Christian Eichler


    Im Fußball kannte man die Redewendung: „Wir müssen jetzt den Sack zumachen.“ Meist wurde sie angewendet, wenn genau das nicht gelungen war, wenn man nämlich „vergessen“ hatte, ihn zuzumachen. Das schöne Wortbild droht sich durch Inflation zu entwerten. Der offene Sack ist zur Standardsituation der Bundesliga geworden.


    Früher waren große Wenden im Spielverlauf so ungewöhnlich, dass sie Teil der Fußball-Folklore wurden. Sie fanden Stammplätze im Gedächtnis derer, die für dramatische Zahlenfolgen empfänglich sind: das Uerdinger 7:3 nach 1:3-Rückstand gegen Dresden im Europacup 1986, das Bremer 5:3 nach 0:3 gegen Anderlecht 1993. Und natürlich, auf ewig die Nummer eins, das 3:2 der Herberger-Elf von 1954 gegen Ungarn nach einem 0:2.


    Fast jede Woche gibt es in der Liga eine Wende


    Und heute? Neunzehn Jahre nach der Wende in der deutschen Geschichte ist die Wende im deutschen Fußball etwas, das fast jede Woche passiert. Den Trend setzte der HSV schon im ersten Spiel der Saison: 2:2 nach 0:2-Rückstand in München. Er setzte ihn mit Siegen gegen Bielefeld und Leverkusen, jeweils nach 0:2, fort. Dortmund gelang gegen Schalke ein 3:3 nach 0:3, Bochum in München ein 3:3 nach 1:3, Hoffenheim gewann in Hannover 5:2 nach 1:2.


    Auch Stuttgart, Wolfsburg und Frankfurt gewannen Spiele nach Rückständen. Am Samstag haben die Frankfurter sich noch gesteigert: nach 0:2 in Cottbus ein 3:2. Und erst die Bayern: 4:2 nach 0:2 gegen Wolfsburg. Selbst in die dritte Liga hat sich der Wende-Trend fortgesetzt. Im Spitzenspiel gegen Paderborn drehte Union Berlin einen 0:2-Rückstand in Unterzahl in ein 3:2.


    Wer sich „hinten reinstellt“, hat oft schon verloren


    Was ist hier los? Ist die Bundesliga wie die Börse geworden: höchst volatil? Warum lässt sich da wie dort der Sack nicht mehr zumachen? Warum entfleucht, was an Gewinn schon drin war? Möglich sind zwei Erklärungen. Die erste ist die optimistische. Sie besagt, dass moderner Fußball Mut belohnt. Man sieht es in der Champions League, die englisches Tempo dominiert, man sah es bei der EM, die mit den Türken ein Überraschungsteam fand, das gleich drei Spiele drehte.


    Man sieht es auch in der Bundesliga, in der das verzagte Zusammenkratzen von Pünktchen bei vielen Teams mutiger Spiellaune gewichen ist – auch bei Aufsteigern. Wer sich „hinten reinstellt“, hat oft schon verloren. Wer aber etwas wagt, auch wenn er schon führt, riskiert, auch mal kalt erwischt zu werden und den Vorsprung wieder herzugeben. Der Gewinner solcher Spiele ist immer schwerer vorherzusagen, nur einer nicht: der Zuschauer.


    Neunzig Minuten, erst dann ist der Sack zu


    Leider gibt es auch eine pessimistische Erklärung: Der Mut reicht nur so weit, bis er belohnt worden ist. Kaum liegt er vorn, wird der Kicker zum Versicherungsvertreter: erst mal Risiko raus. Und macht Gegner wieder stark. Was stimmt nun von beidem? Werden die Führenden zu mutig? Oder zu ängstlich?


    Für beides gibt es gute Beispiele. Sicher ist nur, dass es so schwer ist wie nie, Gegner auf Abstand zu halten. Man nehme also Abschied von einer alten Redensart. Und wandele sie zeitgemäß ab, frei nach Herberger: Das Spiel dauert neunzig Minuten, erst dann ist der Sack zu.


    FAZ