1. Bundesliga 2008/2009

  • Jetzt auch Doping-Wirbel in Gladbach
    Filip Daems lässt die Kontrolleure seiner Urin-Probe eine dreiviertel Stunde warten. Die Gründe sind unklar, die NADA ermittelt. Filip Daems ließ die Kontrolle rund eine dreiviertel Stunde auf seine Urin-Probe warten


    München - Kommt auf den deutschen Fußball eine Lawine von Fällen vermeintlicher Schlamperei bei Doping-Kontrollen zu?
    Nach dem gerade erst abgeebbten Wirbel um die Hoffenheimer Andreas Ibertsberger und Christoph Janker soll es jetzt auch bei Borussia Mönchengladbach zu eklatanten Unregelmäßigkeiten bei einer Doping-Kontrolle gekommen sein.


    Konkret betrifft es Filip Daems. Das berichtet die "Bild" und beruft sich dabei auf Informationen durch die Firma PWC, dem führenden deutschen Unternehmen zur Durchführung von Doping-Kontrollen.
    Gladbachs Kapitän war wie Teamkollege Karim Matmour nach dem Training am 26. Oktober zu einer Urinprobe einbestellt worden, heißt es. Trotz mehrfacher Aufforderung soll Daems jedoch erst nach einer Verzögerung von rund einer dreiviertel Stunde im Kontrollraum erschienen sein.



    Warum kommt Daems zuspät?


    "Daems erschien auch nach 20 Minuten nicht im Kontrollraum", wird in dem Bericht ein PWV-Mitarbeiter zitiert.
    "Nach einer weiteren Wartezeit von 20 Minuten sprachen wir den neben dem Kontrollraum arbeitenden Zeugwart an. Nach weiteren fünf Minuten erschien Daems. Er wurde durch uns darauf hingewiesen, dass ein derartiger Ablauf nicht den Regularien entspricht.“


    Unklar ist, warum Daems zu spät kam. Das Gleiche gilt dafür, weshalb die PWC den Verstoß nicht der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) mitteilte, die die so genannte Zielkontrolle bei Daems und Matmour Auftrag gab.



    NADA fällt aus allen Wolken


    Die NADA erklärte gegenüber "Bild", über die Unregelmäßigkeit nicht unterrichtet worden zu sein. Erst jetzt habe die Firma PWC angegeben, dass es bei der Kontrolle zu einem Fehlverhalten des Kontrolleurs gekommen sei.


    Dem Mann sei inzwischen gekündigt worden, die NADA kündigte an, die genauen Umstände des Vorfalls zu ermitteln. Die Gladbacher schildern derweil eine andere Sicht der Dinge: Daems "konnte den Becher nicht vollpinkeln", wird Borussias damaliger Doping-Beauftragter Michael Risse zitiert.
    Und weiter: "Dann ist er mit Erlaubnis des Kontrolleurs alleine zur Massage, kam nach 35 Minuten zurück und hat eine ausreichende Probe abgegeben."



    Ausgerechnet Gladbach


    Pikant: Nach Bekanntwerden der verpätet abgegebenen Probe von Ibertsberger und Janker hatten die Gladbacher Einspruch gegen die Wertung ihrer Partie gegen Hoffenheim (1:1) am zweiten Rückrunden-Spieltag eingelegt.
    Nun steht dem Schlusslicht selbst Ärger ins Haus – während die beiden 1899-Akteure, die mit einer Verspätung von zehn Minuten zur Dopingkontrolle erschienen waren, vorerst straffrei aus der Affäre hervorgegangen sind.

    Der DFB-Kontrollausschuss hatte das Verfahren gegen die beiden Profis erst am Freitag fürs Erste eingestellt. (Freispruch für Hoffenheims "Doping-Sünder") Abzuwarten bleibt allerdings, ob der Freispruch von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA akzeptiert wird.



    Fall noch nicht komplett vom Tisch


    Bei einem Rechtsstreit vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) waren unlängst zwei italienische Profis in einem vergleichbaren Fall zu einem Jahr Sperre verurteilt worden.


    Und: Sollten sich nach der mündlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht neue Schuldvorwürfe gegen Ibertsberger und Janker ergeben, wird das Verfahren wieder aufgenommen. Auf die Anti-Doping-Kommission des DFB um ihren Vorsitzenden Rainer Koch dürfte nach den Vorwürfen gegen Daems nun allerdings so oder so viel Arbeit zukommen...


    quelle: sport1.de

    UEFA- Pokal Sieger 1988
    DFB- Pokal Sieger 1993
    Champions- League Finale 2002

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