Köln/Leverkusen – Ob Kohlwickel oder Kräuterstrümpfe, Haifischpulver oder Murmeltierfett, Pendel oder Blutegel: Bei der Behandlung der Leverkusener Profis nutzte Physiotherapeut Dieter Trzolek in über 1000 Bundesligaspielen neben moderner Medizin auch die Kräfte der Natur.
Jetzt aber verlässt der Bayer-Druide den Klub – und heuert beim 1. FC Köln an! Am Dienstag wird Miraculix seinen Abschied verkünden – nach 32 Jahren. Bitter für die Bayer-Anhänger: Nach dem Abschied von Reiner Calmund 2004 und dem Karriere-Ende von CarstenRamelow verlieren sie eine weitere Identifikationsfigur. „Sie werden mir sehr fehlen. Der Abschied wird weh tun“, sagt der 61-Jährige. „Aber vielleicht ist es Zeit für etwas Neues.“
Der Medizinmann war vor dem Urlaub von FC-Coach Christoph Daum angesprochen worden. Beim Aufenthalt an der Ostsee gab es immer wieder Kontakt zu den FC-Machern. Trzoleks Bedingung: „Ich komme nur, wenn wegen mir keiner den Job verliert.“ Jetzt fiel die Entscheidung für Köln – und gegen Leverkusen.
Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser will auf Anfrage nichts von dem bevorstehenden Wechsel wissen. „Ich kenne den Vorgang nur aus der Zeitung. Und ich kann mir Bayer 04 ohne Dieter Trzolek gar nicht vorstellen.“ Doch so wird es kommen. Denn nach EXPRESS-Informationen gab Holzhäuser gegenüber FC-Manager Michael Meier Trzolek frei, statt ihn vom Bleiben zu überzeugen.
Trzoleks bis 2012 datierter Vertrag in Leverkusen wird aufgelöst, dann unterschreibt er für vier Jahre beim 1. FC Köln. Der FC kann sich auf den Kultmasseur freuen, bei Bayer hingegen hinterlässt er eine kaum zu schließende Lücke. Seine Wadenwickeln und Blutegel nimmt er mit ans Geißbockheim.