Wehen Wiesbaden: Trainer Hock entlassen
Frank übernimmt in Wehen
Die Vorrunde ist für den stark abstiegsbedrohten SV Wehen Wiesbaden beendet, doch hinter den Kulissen wurde intensiver denn je gearbeitet. Es gab einiges aufzubereiten und zu bewerten, was in den vergangenen Wochen beim Tabellenvorletzten schiefgelaufen ist. Ergebnis: In der Trainerfrage entschied sich die Vereinsführung, nicht mehr mit Christian Hock weiterzuarbeiten. Seine Nachfolge tritt nun Wolfgang Frank an.
Die Hessen zeigten damit Reaktion auf den sportlichen Niedergang in der Hinrunde: Mit nur 14 Punkten aus 17 Spielen ist der SVWW auf den vorletzten Platz abgestürzt. Auch die Ausbildung zum Fußballlehrer, wodurch der 38-Jährige häufig selbst nicht das Training leiten konnte, sah die Vereinsführung als Grund für den negativen Saisonverlauf. Favorit auf die Nachfolge war Wolfgang Frank - und am Freitag bestätigte die Vereinsführung den Amtsantritt des 57-Jährigen. "Wolfgang Frank zeichnet seine große Erfahrung im Abstiegskampf aus. Wir sind überzeugt, dass er in unserer Situation der richtige Mann ist", sagte Manager Uwe Stöver. Frank unterschrieb nach Vereinsangaben einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009, der sich bei Klassenerhalt automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Zuletzt war er beim Wuppertaler SV unter Vertrag, am 29. Dezember wird er zum ersten Mal das Training leiten.
"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Mannschaft einen Trainer braucht, der die ganze Woche über verfügbar ist. Das ist aufgrund des Trainer-Lehrgangs bei Christian Hock nicht der Fall", erklärte Wehens Manager Uwe Stöver, der Hock die Entscheidung am späten Mittwochabend persönlich mitgeteilt hat.
Bereits am Montag, einen Tag nach der 0:1-Niederlage in Rostock stellte sich Manager Uwe Stöver vor die Mannschaft und machte den Spielern ummissverständlich klar, dass jeder, der sich der prekären Situation nicht gewachsen sehe, den Verein verlassen könne.
Hock selbst war guter Hoffnung, zum Trainingsauftakt vor die Mannschaft treten zu können. "Mir hat noch niemand etwas gesagt, ich weiß nichts und gehe davon aus, dass ich am 29. Dezember auf der Matte stehe." Hock hatte den Klub 2006/2007 erstmals in die 2. Liga geführt. In ihrer Premierensaison landeten die Hessen zum Abschluss auf Rang acht. Doch in dieser Saison stellten sich von Beginn an erhebliche Probleme ein, die mit dem Absturz auf einen Abstiegsplatz mündeten.
Nach dem Rücktritt von Thomas von Heesen beim 1. FC Nürnberg sowie den Entlassungen von Rudi Bommer beim MSV Duisburg und von Frank Pagelsdorf bei Hansa Rostock ist Hock der vierte Trainer, der in der aktuellen Zweitligasaison seinen Arbeitsplatz vorzeitig räumen musste.
19.12.2008, 14:21