VON FRANK NÄGELE, 02.07.08, 15:15h, AKTUALISIERT 02.07.08, 15:16h
Die DFL hat Bayer Leverkusen bei der Bekanntgabe des Spieltags für die neue Saison die Höchststrafe beschert: ein Heimspiel gegen Dortmund am ersten Spieltag. Für den 1. FC Köln beginnt die Bundesliga mit einem Spiel in Wolfsburg.
Leverkusen KÖLN - Zum ersten Mal in der Geschichte der Fußball-Bundesliga war die Präsentation des Spielplanes ein Ereignis, das live im Fernsehen übertragen wurde. Zwei Tage nach Ende der EM soll der Blick wieder auf die Basis der Euphorie gelegt werden. Und damit alle wissen, wie gut das Produkt ist, hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Partie Bayern München - Hamburger SV am 15. August (20. 30 Uhr live in der ARD) zum Auftaktspiel ernannt. Der 1. FC Köln startet nach seinem Aufstieg weniger spektakulär: Mit der Reise zum VfL Wolfsburg, wo selten etwas zu holen war. „Zufrieden bin ich, wenn wir nach dem Auftakt genug Punkte haben“, sagte Trainer Christoph Daum, „gegen Wolfsburg wollen wir gleich zeigen, dass wir uns wieder in der Ersten Liga etablieren wollen. Wir fiebern dem Auftakt entgegen.“ Kollege Felix Magath war weniger begeistert: „Einen so starken Aufsteiger hätte ich am ersten Spieltag nicht unbedingt gebraucht.“
Deutlich weniger frohgemut waren die Nachbarn in Leverkusen, denn die DFL hat ihnen die Höchststrafe beschert: ein Heimspiel gegen Dortmund am ersten Spieltag. „Das bereitet uns Schmerzen, weil uns das Stadion an diesem Termin wohl nicht zur Verfügung steht“, klagt Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. „Wir haben die DFL schriftlich darum gebeten, auswärts starten zu dürfen, ich verstehe nicht, warum dem nicht entsprochen wurde.“ Die Umbaumaßnahmen der BayArena lassen ein Spiel an diesem Wochenende eigentlich nicht zu. Die Baustelle rund um das Stadion müsste früher als geplant geräumt werden, damit die Zuschauer Zugang zur Spielstätte haben. „Wir werden jetzt Gespräche mit dem Bauträger führen, aber ich habe meine Zweifel, ob da etwas möglich ist“, sagt Holzhäuser, „wir werden aber eine Lösung finden.“ Im Moment kommt alles in Betracht, sogar eine Verlegung des Termins oder ein Umzug in ein anderes Stadion.
Das gibt den Leverkusenern einen Vorschmack auf die Tücken dieser Spielzeit. In der Rückrunde sollen ohnehin alle Heimspiele in der Düsseldorfer LTU-Arena ausgetragen werden. Und selbst in der Hinrunde sind Spiele auf der flutlichtlosen Leverkusener Stadionbaustelle nur bei Tageslicht möglich. Also nur samstags oder mit außergewöhnlich frühen Anstoßzeiten. Solche Probleme hat der Rekordmeister FC Bayern nicht. Er verfügt über das teuerste Stadion, den größten Etat, die beste Mannschaft, den Trainer mit der größten Machtfülle und muss jetzt einfach nur noch Spiele gewinnen. Am besten alle. „Mir ist es wurscht, gegen wen wir zu Beginn spielen. Wir werden auf jeden Fall gut vorbereitet sein“, erklärte Manager Uli Hoeneß über den Startgegner HSV.
„Es geht in die Vollen“
Der vor Tatendrang schier berstendeJürgen Klinsmann kann den Auftakt ohnehin kaum erwarten. „Wir freuen uns, dass es gleich richtig in die Vollen geht“, sagte der Ex-Bundestrainer, der beim FC Bayern so viel ändert wie noch nie einer vor ihm. Horst Heldt, Sportdirektor des VfB Stuttgart, formulierte zur Terminierung der Saison den Satz mit dem größten Wahrheitsgehalt: „Es gilt natürlich auch in dieser Saison die alte Weisheit, dass wir gegen alle 17 Konkurrenten spielen müssen.“ Und für alle andern gilt sie auch.