Überflieger Adler weich gelandet

  • Die Erde hat ihn wieder. René Adler, Deutschlands Torwart-Überflieger, ist weich gelandet nach der Rückkehr von der Europameisterschaft und beginnt langsam, die Geschehnisse zu verarbeiten: "Ich habe mir seit Montag ein paar Zusammenschnitte vom Turnier angesehen. Wir haben ja im Quartier nicht so viel mitbekommen von der Stimmung, die in Deutschland herrschte. Das war ja wohl absolut sensationell."


    Tiefer eintauchen will er einstweilen trotzdem nicht, "ein bisschen Abstand ist wichtig". Aktuell ist Heimaturlaub in Leipzig angesagt, in ein paar Tagen geht es mit Kumpel Clemens Fritz nach Ibiza, "einfach mal abschalten".


    Sein erstes großes Turnier konnte Adler genießen, "weil wir die richtige Mischung hatten zwischen An- und Entspannung." So habe er sich viel seltener auf seinem Zimmer aufgehalten als sonst in Trainingslagern, "wir haben mehr gemeinsam gemacht, ich habe selten eine so homogene Truppe erlebt wie diese Nationalmannschaft". Er wird Zeit brauchen, die Eindrücke zu verarbeiten, "dass ich ein aktiver Teil dieser Mannschaft war, das muss ich noch realisieren". Den Austausch mit den Kollegen Jens Lehmann und Robert Enke schildert Adler als "sehr intensiv und lehrreich", weil: "Beide kennen das Ausland, irgendwann ist das auch mal ein Schritt, den ich gehen möchte."


    Einstweilen aber heißt die Zukunft Leverkusen. In knapp drei Wochen wird er mit dem Training beginnen, Kontakt zum neuen Coach gab es noch nicht. Bruno Labbadia verzichtete bewusst darauf, die EM-Fahrer zusätzlich zu belasten, "sie sollten sich auf das Turnier konzentrieren und ihren Urlaub genießen". Die Zeit danach wird schwierig genug.


    Spielplan sorgt für Verstimmung


    Der Stadionausbau wirkt sich bereits aus: Die Tatsache, dass die DFL Bayer mit einem Heimspiel gegen Borussia Dortmund beginnen lässt (trotz der frühzeitig geäußerten Bitte, zunächst auswärts starten zu dürfen), sorgte für gehörige Verstimmung bei Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Der ist nun skeptisch, die Baustelle rechtzeitig geräumt zu bekommen. Möglicherweise droht deshalb eine Verlegung der Partie. Offen, ob auf einen neuen Termin oder sogar in ein anderes Stadion. Holzhäuser: "Ich verstehe das nicht. Diese Ansetzung bereitet uns arge Bauchschmerzen, weil das Stadion an diesem Termin wohl nicht zur Verfügung steht."


    Frank Lußem


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/211168/