Rio de Janeiro - 120 Minuten lang glich das sagenumworbene Maracana-Stadion in Rio de Janeiro einem Hexenkessel. Doch als nach dem Elfmeterschießen der equadorianische Außenseiter Quito siegte, war plötzlich Totenstille unter den Anhängern von Fluminese - und das waren fast alle unter den 80 000 Zuschauern beim Finale der Copa Libertadores.
Auch Thiago Silva aund Thiago Neves (beide 23) ließen die Köpfe hängen. Schließlich wurde eine großartige Leistung nicht belohnt. 3:1 hatten sie gewonnen und damit die Verlängerung erzwungen, doch im Elfmeterschießen siegte Quito. Und das im wahrscheinlich letzten Spiel der beide für Fluminese. Denn auf der Tribübe saß Bayer-Manager Michael Reschke. Und der bastelt am doppelten Thiago!
Verteidiger Silva hat schon seine ZUsage für einen Wechsel gegeben. "Aber bei ihm herrschen sehr schwierige Besitzverhältnisse vor. Das macht es nicht einfach", sagt Reschke. Trotzdem gilt der Wechsel nach Leverkusen als sicher.
Anders ist es bei Thiago Neves. "Es ist unglaublich, was für Preise derzeit in Brasilien aufgerufen werden", sagt Trainer Bruno Labbadia nach einem Telefonat mit dem Manager. "Für Neves liegen die bei mindestens zehn Millionen Euro." Das war vor dem Finale. Nach seinen drei Treffern im Endspiel dürften da noch ein paar brasilianische Real draufkommen. "Aber es geht immer darum, Lösungen zu suchen", sagt Reschke, der deshalb auch an anderen Optionen wie US-Boy Michael Bradley (20, Heerenveen) hinten angestelt hat.
Auch Neves' deutscher Berater Holger Taube bestätigt den Kontakt zu Bayer: "Es gibt verschiedene Überlegungen. Einen Spieler dieser Qualität kann jeder in der Liga gebrauchen. Aber Thiago Neves ist nicht davon abgeneigt, nach Leverkusen zu gehen."