Bayer 04 Frauenmannschaft

  • 21.12.2009


    Trainingspläne für die Wintermeister


    Auf die Bayer 04-Frauen wartet in den nächsten Wochen ein individuelles Vorbereitungsprogramm.


    Eine Woche nach dem Auswärtssieg in Löchgau und der Wintermeisterschaft in der 2. Bundesliga Süd hat für die Bayer 04-Frauen die verdiente Winterpause begonnen. Doch die Füße werden nicht lange hochgelegt: Dank individueller Trainingspläne hält sich die Mannschaft bis zum Beginn der Rückrunden-Vorbereitung fit.


    Schon am Dienstag stand für das Team von Doreen Meier die letzte Trainingseinheit auf dem Programm – doch eher eine der vergnüglichen Art: Meiers Elf trat gegen eine Auswahl des Trainer- und Betreuerstabs an. Bei eisigen Temperaturen und rutschigem Untergrund war an schönen Fußball nicht zu denken, gelacht wurde dafür aber umso mehr. Anschließend verabschiedete Trainerin Meier ihre Mannschaft bei einem gemeinsamen Essen offiziell in die Winterpause – natürlich nicht, ohne individuelle Trainingspläne an die Spielerinnen zu verteilen.


    Umfassende Leistungsdiagnostik


    In den vergangenen Wochen standen für die Bayer 04-Frauen regelmäßige Leistungstests in Sprint, Koordination und Ausdauer auf dem Programm. Anhand der Ergebnisse erstellten Athletik-Trainer Joakim Mainz, Physiotherapeutin Andrea Bernau und Torwart-Trainer Kai Kubierske für jede Spielerin ein Leistungsprofil und einen detaillieren Plan für die Winterpause. "Alle Spielerinnen sollen die nächsten Wochen nutzen, um an ihren Defiziten zu arbeiten", erklärt Doreen Meier. "Ich bin sicher, dass wir am 18. Januar mit einer topfitten Mannschaft in die Rückrunden-Vorbereitung starten." Die wird allerdings ohne Kerstin Stein stattfinden: Die 28-Jährige erlitt einen Außenbandriss im Fuß und wird ihrem Team noch mehrere Wochen fehlen. Auch Pia Knobloch ist nach ihrer Kreuzband-OP noch im Aufbautraining, erst gegen Ende der Rückrunde wird die junge Stürmerin wieder einsatzfähig sein.


    Weber-Comeback im Januar?


    Pünktlich zum Vorbereitungsbeginn erwartet Trainerin Meier dafür Francesca Weber zurück im Team. Die Mittelfeld-Regisseurin arbeitet seit ihrem Bänderriss im Knie Ende September täglich für ihr Comeback und wird so im Januar voll ins Mannschaftstraining einsteigen können. Auf Weber und die anderen Werkself-Frauen warten in der Vorbereitung einige Härtetests: Nach dem Auftakt gegen die U20-Auswahl des FVM stehen mehrere Testspiele gegen Erstligisten auf dem Programm.


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  • 04.01.2010 | Leverkusen


    "Im Team steckt noch viel mehr!"


    Für die Bayer 04-Frauen läuft die Saison bislang optimal: Das Team geht als ungeschlagener Spitzen- reiter der 2. Liga Süd in die Winterpause. Zwei Erfolgsgaranten sind dabei die beiden Defensiv- spielerinnen Vanessa Baudzus und Johanna Elsig. Die 31-jährige Linksverteidigerin Baudzus ist mit 200 Bundesliga-Spielen die erfahren- ste Akteurin im Kader, Innenverteidi- gerin Elsig ist gerade 17 geworden und spielte bis zum Sommer in einer Jungenmannschaft. Wir sprachen mit Vanessa Baudzus und Johanna Elsig über Erfolgsgeheimnisse und Zukunftsaussichten.

    Vanessa, Johanna, ihr seid die einzigen Feldspielerinnen, die bislang die volle Spielzeit auf dem Platz standen. Hättet ihr damit gerechnet, dass es für Euch so gut läuft?


    Baudzus: Ich habe es mir erhofft und auch einiges dafür getan, aber ich weiß mittlerweile auch, wie wichtig es ist, von Verletzungen verschont zu bleiben. Die vielen Neuzugänge tun mir und allen anderen gut – Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich kenne das gut aus Zeiten, in denen ich mit Maren Meinert oder Bettina Wiegmann in einem Team gespielt habe.

    Elsig: Ich habe schon ein wenig damit gerechnet, dass es hier für mich gut laufen könnte. Aber dass ich gleich so viel Einsatzzeit bekomme, hätte ich vorher nicht gedacht!

    Eure Mannschaft schwimmt im Moment auf einer Erfolgswelle. Wie erklärt ihr Euch diese Leistungssteigerung?

    Elsig: Ich denke, die Mischung zwischen Routiniers und jungen Neuzugängen stimmt einfach. Wir harmonieren auf dem Platz gut miteinander, wobei ich mir sicher bin, dass in der Mannschaft sogar noch viel mehr steckt.

    Baudzus: Wir sind auch neben dem Platz eine geschlossene, ausgeglichene Truppe. Keine meint, etwas Besseres zu sein, jede möchte spielen und bringt sich voll ein.Von der Nummer 1 bis zur 23, alle verfolgen dasselbe Ziel - natürlich auch Trainer- und Betreuerteam. So sind wir dieses Jahr variabler, spielen stabiler und können Ausfälle besser kompensieren.

    Johanna, Du hast bis zum Sommer in einer Jungenmannschaft gespielt. Wie schwierig war die Umstellung für dich?

    Elsig: Ein großer Unterschied ist das höhere Tempo bei den Jungen, das Spiel ist sehr körperbetont. Man lernt dort gut, sich durchzusetzen. Die Umstellung ist mir aber nicht schwergefallen, ich habe in Auswahlteams ja schon länger mit Mädchen zusammengespielt.

    Du hattest im Sommer mehrere Angebote, den nächsten Karriereschritt zu machen. Was war für Dich ausschlaggebend für den Wechsel nach Leverkusen?

    Elsig: Ganz klar die gute Unterstützung und die Perspektiven, die man nicht nur fußballerisch, sondern auch schulisch und beruflich hat. Auch die langfristigen Pläne von Bayer 04 im Frauenfußball haben mich voll überzeugt.

    Wenn Du die Wahl hättest, würdest du denn später eine Profi-Karriere im Fußball anstreben?

    Elsig: Natürlich! Auch, wenn man vielleicht noch nicht so gut verdient wie die Männer...

    Baudzus: Wer so etwas ausschlägt, wäre selber schuld. Bei mir stellte sich die Frage leider nie, aber ich bin nicht traurig darüber, wie es gelaufen ist. Mit der Einstellung und dem Studium bei der Polizei habe ich mir einen anderen großen Traum erfüllt.

    Vanessa, als erfahrenste Spielerin hast Du eine klare Führungsrolle im Team. Was willst Du den jungen Spielerinnen auf und neben dem Platz vermitteln?

    Baudzus: Manchmal steckt die ein oder andere zu schnell den Kopf in den Sand oder will alles auf einmal - und das am liebsten sofort und am besten schon gestern. Ich bin da selbst gelassener geworden und hoffe, dass ich hier und da ein Stück mit meiner Erfahrung weiterhelfen kann.

    Du spielst seit über zehn Jahren auf höchstem Niveau Fußball und hast sogar ein A-Länderspiel absolviert. Wie hat sich der Sport in dieser Zeit entwickelt und wo siehst Du noch Potenzial?


    Baudzus: Ich denke, dass sich gerade in den letzten zehn Jahren mit den beiden WM-Titeln schon einiges getan hat. Es geht jedes Jahr ein Stück bergauf. Ein Frauenfußball-Derby Bayer 04 gegen den 1. FC Köln vor über 1.000 Zuschauern in der 2. Bundesliga wäre noch vor drei Jahren undenkbar gewesen. Es tut sich was – vor allem bei uns. Es ist ein Traum, unter derartigen Bedingungen spielen und trainieren zu dürfen. Ich genieße es und hoffe, dass der Frauenfußball sich weiter so entwickelt. Maßgeblich für die weitere Zukunft wird natürlich der Verlauf der WM 2011 im eigenen Land sein. Potenzial ist genug da!

    Was möchtet ihr noch mit Bayer 04 erreichen?


    Baudzus: Zunächst einmal die nächsten zehn Spiele gewinnen und mich dabei so gut wie möglich einbringen.


    Elsig: Auf jeden Fall den Aufstieg! Und natürlich dann, die Erste Liga zu halten.


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  • 15.01.2010 | Leverkusen


    Vorbereitung mit echten Prüfsteinen


    Am Montag starten die Bayer 04-Frauen mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Fünf Wochen lang hat sich die Mannschaft von Doreen Meier individuell fit gehalten, jetzt werden im Kollektiv die Grundlagen gelegt, die Erfolgsserie weiter auszubauen. Dabei warten hochklassige Testspielgegner auf das Team. Die lange verletzten Francesca Weber und Lena Steinbach steigen wieder ins Training ein.


    Bereits Mitte Dezember bestritten die Werkself-Frauen ihr letztes Spiel vor der Winterpause und festigten durch einen 2:0-Erfolg beim FV Löchgau die Tabellenführung in der 2. Bundesliga Süd. Viel Gelegenheit, die Füße hochzulegen, gab es seitdem für Meiers Team aber nicht: Jede Spielerin erhielt einen individuellen Trainingsplan, um gezielt an Defiziten im läuferischen oder athletischen Bereich zu arbeiten. "Ich bin sicher, dass wir mit einer topfitten Mannschaft in die Rückrundenvorbereitung starten werden", freut sich Doreen Meier auf den Trainingsauftakt.


    Hochklassige Testspielgegner


    Das Vorbereitungsprogramm hat es dabei in sich. Zum Auftakt treffen die Bayer 04-Frauen auf die U20-Auswahl des FVM und auf den Regionalligisten Bad Neuenahr II, ehe in den folgenden Wochen Gegner schwereren Kalibers warten: Vereinbart wurden Testspiele gegen die Erstligisten Hamburger SV und 1. FC Saarbrücken. "Das werden echte Prüfsteine für uns", weiß Meier. "Unser Kader ist durchgängig stark besetzt, doch in einigen Spielen reichte uns schon eine durchschnittliche Leistung zum Sieg. Sich mit klassenhöheren Mannschaften zu messen, lässt gute Rückschlüsse auf unseren tatsächlichen Leistungsstand zu."


    Keine Hallenstarts geplant


    Das letzte Testspiel bestreiten die Frauen dann gegen den Herforder SV, Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord. "Das wird natürlich ein interessanter Vergleich mit einem Team, das als Aufsteiger schon so gut wie feststeht", so Bayers Trainerin. Auf Einsätze in der Halle verzichten die Werkself-Frauen hingegen vollständig. "Die Verletzungsgefahr ist groß, mir ist eine konzentrierte Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben wichtiger", begründet die Fußball-Lehrerin diese Entscheidung. Trotz der letzten Wetterkapriolen ist Meier zuversichtlich, ihr Team optimal auf die nächsten Spiele einstellen zu können: "Wir werden sicher das ein oder andere Mal auf den Kunstrasenplatz ausweichen, die Bedingungen sind auch am Kurtekotten sehr gut."


    Fast alle Spielerinnen an Bord


    Bis auf die langzeitverletzte Pia Knobloch und auf Kerstin Stein (Bänderriss) wird Doreen Meier am Montag den kompletten Kader auf dem Trainingsplatz begrüßen können. Neue Gesichter sind dabei nicht zu erwarten, wahrscheinlich gibt es keine Zugänge für die Rückrunde. "Wir haben eigentlich überhaupt keinen Handlungsbedarf, zumal wir mit der Rückkehr von Francesca Weber und Lena Steinbach hervorragende zusätzliche Optionen haben", erklärt Meier. "Nur falls sich eine interessante Spielerin mit Perspektive auf die nächste Saison anbietet, könnte es sein, dass wir doch noch tätig werden." Erst am 21. Februar greifen die Werkself-Frauen wieder ins Ligageschehen ein, Auftakt ist ein Heimspiel gegen die Zweitvertretung des FFC Frankfurt.

    Der aktuelle Vorbereitungsplan der Bayer 04-Frauen im Überblick:
    Datum Uhrzeit Ort
    18.01. 19:00 Hennef Sportschule Trainingsauftakt: Testspiel gegen die U20-Auswahl des FVM
    22.01. 19:15 Leverkusen JLZ Kurtekotten Testspiel: Bayer 04 - SC 07 Bad Neuenahr II
    29.01-31.01. Leverkusen Kurztrainingslager
    31.01. Koblenz Testspiel: Bayer 04 - Hamburger SV
    06.02. Allner-Bödingen Testspiel: Bayer 04 - 1. FC Saarbrücken
    13.02. Allner-Bödingen Testspiel: Bayer 04 - Herforder SV


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  • 19.01.2010 | Leverkusen


    Halbzeitbilanz mit Doreen Meier


    Mit einem 4:3-Erfolg über die U20-Auswahl des FVM sind die Werkself-Frauen in die Vorbereitung gestartet. In den nächsten Wochen will das Team die Grundlagen für eine Rückrunde legen, die hoffentlich ebenso gut verläuft wie die erste Hälfte der Saison: Nach zwölf Spieltagen stehen die Bayer 04-Frauen ungeschlagen an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Süd. Doch wo liegen die Grundlagen des Erfolges? In der großen Halbzeitbilanz nimmt Cheftrainerin Doreen Meier die einzelnen Mannschaftsteile unter die Lupe. Zum Vorbereitungsstart sprachen wir mit der Fußball-Lehrerin über ihren Defensivverbund.


    Doreen Meier, ihre Mannschaft hat nur zehn Gegentore in zwölf Spielen kassiert. Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen – sind Sie zufrieden mit Ihren Abwehrspielerinnen?
    Ganz sicher. Wir haben sieben Spiele zu Null gespielt, das spricht schon eine deutliche Sprache.

    Im Vergleich zur Viererkette der letzten Saison stehen nur noch Teresa Tüllmann und Vanessa Baudzus in Ihrer Anfangsformation. Wie haben Sie die Neuzugänge Johanna Elsig und Stephanie Mpalaskas integriert?
    Eigentlich haben wir nur fünf gelernte Verteidigerinnen, das scheint auf den ersten Blick recht wenig. Aber alle sind sehr flexibel einsetzbar, so dass wir in der Sommer-Vorbereitung sehr viel ausprobieren konnten. Schließlich haben wir uns auf Stephanie Mpalaskas, Teresa Tüllmann, Johanna Elsig und Vanessa Baudzus in der Viererkette festgelegt, doch auch Audrey Knopp, Sarah Kramer und Jacqueline Dünker haben im Lauf der Saison gute Leistungen in der Abwehr gezeigt.

    Was sofort auffällt: Ihre Innenverteidigung ist sehr jung, Teresa Tüllmann ist 19, Johanna Elsig gerade erst 17 geworden. Macht das keine Probleme?
    Überhaupt nicht. Jojo ist jetzt schon eine Riesenverstärkung. Sie kam ja frisch von der U17-EM zu uns, hatte aber keinerlei Eingewöhnungsschwierigkeiten.
    Sie ist sehr kopfballstark und hat auch schon fünf Tore gemacht, das ist für eine Verteidigerin natürlich eine sensationelle Quote. Vor allem aber liegen ihre Stärken in der Spieleröffnung, sie spielt gute erste Bälle und geht auch gerne selber mit nach vorne, wenn sie Lücken erkennt. Jojo bringt alles mit, was ein moderner Innenverteidiger können muss, nur an ihrer Körpersprache muss sie hin und wieder noch arbeiten. Auch Teresa ist in dieser Saison noch einmal richtig aufgeblüht und einfach eine Bank hinten drin. Was sie im Pokalspiel gegen eine Inka Grings gezeigt hat, war schon herausragend. Ihre Tacklings sind absolut präzise, sie kommt fast ohne Fouls aus. Teresa hat wegen einer Knieverletzung einige Spiele verpasst, knüpfte nach ihrem Comeback aber nahtlos an die starken ersten Auftritte an. Mit den beiden bin ich sehr zufrieden.

    Auf der linken Seite spielt mit Vanessa Baudzus die erfahrenste Spielerin Ihres Kaders.
    Ich kenne Vanessa schon sehr lange, und ich muss schon sagen, bislang spielt sie wahrscheinlich die Saison ihres Lebens. Und das, obwohl sie sich in der Innenverteidigung eigentlich wohler fühlt. An die neue Rolle musste sie sich erst mal gewöhnen, jetzt macht sie ihre Sache richtig gut. Auch sie hat schon dreimal getroffen und ist bei Standards immer vorne mit dabei. Völlig zur Recht sind sie und Jojo die einzigen beiden Feldspielerinnen, die hundert Prozent der Spielzeit auf dem Platz standen. Vanessa spricht viel auf dem Platz, genau wie Stephanie Mpalaskas auf der rechten Seite. Auch Steffi hilft ihren jungen Nebenleuten sehr mit ihrer Erfahrung. Offensiv ist bei ihr noch ein bisschen Luft nach oben, dafür bringt sie viel Ruhe ins Spiel. Insgesamt ist das eine sehr stabile Viererkette, von der ich mir in der nächsten Zeit noch viel erhoffe.

    Wie hat ihr Team den langen Ausfall von Teresa Tüllmann verkraftet?
    Da mussten wir hinten natürlich einiges umstellen. Meistens ist Stephanie Mpalaskas dann nach innen gerückt. Auf die Nachrücker auf rechts konnten wir uns aber hundertprozentig verlassen. Audrey Knopp kann außen fast alle Positionen spielen. Sie ist sehr schnell und macht viel Druck nach vorne, genau wie Sarah Kramer. Auch Jacqueline Dünker hat bei ihren Einsätzen überzeugt, sie arbeitet unglaublich viel nach hinten. Was mir aber besonders wichtig ist: Egal wer spielt, die Kommunikation in der Kette stimmt. Alle halten ihre Höhen und vor allem leiten wir jetzt das Aufbauspiel viel besser ein als letzte Saison, wo doch zu viele Bälle einfach nach vorne geschlagen wurden. Es wird auf dem Platz viel miteinander geredet und klare Anweisungen gegeben. Das schließt natürlich auch Lisa Schmitz ein, die in einigen Partien im Tor nahezu beschäftigungslos geblieben ist.

    Letzte Saison haben Lisa Schmitz und Ina Quast etwa gleich viele Spiele gemacht, diesmal hat die junge Keeperin alle Partien bestritten. Wie kam es dazu?
    Torwarttrainer Kai Kubierske und ich haben uns vor der Saison geeinigt, diesmal eine klare Nr. 1 zu benennen. Auch, weil die Viererkette ganz neu zusammengestellt war und es uns wichtig war, schnell eine Kontinuität und Eingespieltheit im Defensivverbund zu haben. Lisa hat unser Vertrauen durch ihre Leistungen in der Hinrunde voll bestätigt. Sie spielt für ihr Alter sehr beständig und souverän und debütierte vor einigen Wochen im U19-Nationalteam. Sie zählt sicher zu den größten Torwart-Talenten in Deutschland.

    Hinter Lisa Schmitz stehen mit Ina Quast und Vanessa Zimmermann zwei weitere starke Keeperinnen in Lauerstellung.
    Ina hat uns durch ihre starken Leistungen in der letzten Saison die Entscheidung auf der Torhüterposition natürlich nicht leicht gemacht. Vanessa musste durch Verletzungen in dieser Hinrunde immer wieder Rückschläge verkraften. Sie hat sich aber im Training immer wieder rangekämpft und ihre Qualitäten bewiesen. Besonders in den letzten Trainingseinheiten im Jahr 2009 hat sie einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir sind froh, dass wir drei so starke Torfrauen im Kader haben. Von der hohen Leistungsdichte profitieren natürlich alle Beteiligten. In anderen Mannschaften der Liga würde sehr wahrscheinlich jede von ihnen spielen, weil sie so stark sind. Insgesamt haben wir einen Abwehrverbund, dem ich hundertprozentig vertraue. Ich bin mir sicher, dass wir in der Rückrunde noch weitere Spiele ohne Gegentor schaffen können.


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  • Kantersieg im zweiten Testspiel


    Sehenswerter 10:0-Erfolg über den Regionalligisten SC 07 Bad Neuenahr II.


    Die Werkself-Frauen haben auch ihr zweites Vorbereitungsspiel gewonnen: Gegen den Regionalligisten SC 07 Bad Neuenahr II gab es einen ungefährdeten 10:0-Sieg. Trotz häufiger Wechsel zeigte das Team von Doreen Meier viele gelungene Spielzüge und ein durchweg hohes Tempo. Bella Linden überragte mit vier Treffern.


    Vier Tage nach dem erfolgreichen Auftakt gegen die U20-Auswahl des FVM wollte Trainerin Doreen Meier gegen den Südwest-Regionalligisten von der Ahr weitere Erkenntnisse über den Leistungsstand ihrer Mannschaft gewinnen. Verzichten musste sie dabei auf die Stammkräfte Johanna Elsig (Grippe) und Lisa Schwab (Prellung), auch Francesca Weber und Lena Steinbach wurden nach ihren Verletzungen noch geschont. Dafür verstärkten die U17-Talente Natalie Moik und Anna Kirschbaum für die Partie auf dem Kunstrasenplatz des JLZ Kurtekotten den Kader.

    Doppelschlag vor der ersten Pause

    Eine Spielzeit von 3x30 Minuten war vereinbart, und von Beginn an legten die Werkself-Frauen los wie die Feuerwehr. Die schnellen Außen Caro Dej und Bella Linden brachten die Neuenahrer Defensive ein ums andere Mal in Bedrängnis, allerdings ließ die Chancenverwertung zunächst noch zu wünschen übrig. Erst gegen Ende des ersten Drittels brachte Linden ihr Team mit einem Doppelschlag in Führung. Beendet war die Partie zu diesem Zeitpunkt allerdings schon für Spielführerin Maren Henseler, die nach einem Zweikampf mit einer Bänderverletzung ausschied.

    Moik mit starkem Auftritt

    Im zweiten Drittel wechselte Meier gleich auf mehreren Positionen, doch ein Bruch im Spiel war nicht zu erkennen. U17-Spielerin Natalie Moik knüpfte an ihre starken Leistungen bei den Juniorinnen an und zeigte auf dem linken Flügel viele gute Aktionen, auch Bella Linden war von ihren Gegenspielerinnen weiter nur schwer in den Griff zu bekommen. So schossen Silke Tancyus, Kathy Hendrich und erneut zweimal Linden bis zum Ende des Drittels eine 7:0-Führung heraus.

    Bis zum Ende hohes Tempo

    Im letzten Drittel war bei den Gegnerinnen aus Neuenahr, bei denen ebenfalls eine Spielerin hatte verletzt ausscheiden müssen, dann sichtlich die Luft raus. Immer wieder konnten Meiers Spielerinnen mit Tempoläufen bis an die Grundlinie vorstoßen, präzise Pässe aus der Mitte setzten die Außen gut in Szene. Auch Eliza Janßen, Melody Treppe und Caro Dej konnten sich noch in die Torschützenliste eintragen.

    "Sehr ordentlicher Test"

    Zu kritisieren hatte Trainerin Meier nach 90 Minuten nur wenig: "Ich bin heute schon ziemlich zufrieden. Obwohl die Mädels eine harte Trainingswoche in den Knochen haben, hat man denke ich gesehen, dass die Fitness absolut stimmt, das Tempo war über 90 Minuten sehr hoch. Der Spielaufbau aus der Abwehr hat schon ziemlich gut geklappt, im Mittelfeld haben wir keinen Ball verloren gegeben und den ein oder anderen wirklich sehenswerten Pass gespielt. Auch wenn die Chancenverwertung anfangs noch nicht zufriedenstellend war und wir manchmal ein bisschen zu verspielt waren – letztlich war es denke ich ein sehr ordentlicher Test. Alle haben gezeigt, dass sie um einen Platz in der Stammelf kämpfen. Ein Extralob hat sich heute ganz sicher Bella Linden verdient. In der ganzen Hinrunde hat sie nicht getroffen, hat aber nicht den Kopf in den Sand gesteckt und heute wirklich Vollgas gegeben. Schön, dass sie sich für die viele Arbeit endlich mal belohnt hat. Auch Natalie Moik hätte ich einen Treffer gegönnt, sie hat gezeigt, dass sie sicher die Qualität hat, sich hier durchzusetzen. Nun bin ich sehr gespannt, wie wir uns in den Spielen gegen die klassenhöheren Teams behaupten." Am kommenden Sonntag treffen die Bayer 04-Frauen im nächsten Testspiel in der Sportschule Oberwerth / Koblenz auf den Erstligisten Hamburger SV.

    Bayer 04 – SC 07 Bad Neuenahr II 10:0

    Eingesetzte Spielerinnen: Schmitz, Knopp, Mpalaskas, Tüllmann, Baudzus, Hendrich, Janßen, Dej, Linden, Henseler, Mester, Tancyus, Kramer, Treppe, Moik, Kirschbaum, Dünker, Zimmermann

    Tore: Linden (4), Tancyus, Hendrich, Janßen, Treppe, Dej, (ET)


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  • 26.01.2010 | Leverkusen


    Fünf Werkself-Spielerinnen beim DFB-Leistungstest


    Kampf um die Plätze in den U19- und U20-Nationalteams.


    In der Liga sorgt die junge Werkself-Mannschaft für Furore, auch beim DFB sind die Talente von Bayer 04 gefragt: Gleich fünf Spielerinnen wurden von Bundestrainerin Maren Meinert zum Leistungstest der U19- und U20-Nationalmannschaft nach Düsseldorf geladen.


    Für den DFB-Nachwuchs stehen dabei in der Leichtathletikhalle des Arena-Sportparks umfassende Tests in Schnelligkeit, Ausdauer, Sprungkraft und Dynamik auf dem Programm. Am 27. Januar mit dabei sind Keeperin Lisa Schmitz und die Mittelfeldspielerinnen Lynn Mester, Bella Linden und Kathrin Hendrich. Innenverteidigerin Johanna Elsig ist erkrankt und wird den Test in einigen Wochen nachholen.


    Insgesamt nominierte Bundestrainerin Maren Meinert 44 Spielerinnen für die erste Maßnahme des U20-WM-Jahres 2010. Nach dem FCR Duisburg mit acht undTurbine Potsdam mit sechs geladenen Spielerinnen stellt Bayer 04 die größte Gruppe beim Leistungstest. Alle fünf Werkself-Talente haben schon viel Erfahrung auf internationaler Ebene vorzuweisen: Schmitz, Hendrich und Elsig absolvierten nach zahlreichen Einsätzen in den jüngeren Jahrgängen im Herbst ihr erstes U19-Länderspiel, Bella Linden debütierte bereits im Sommer in der Auswahl von Bundestrainerin Meinert. Lynn Mester ist mit zwei EM-Titeln eine der erfolgreichsten deutschen Nachwuchsspielerinnen, musste aber körperlich zulegen, um sich in der nächsten Altersstufe besser durchsetzen zu können. Nicht nur sie, auch die anderen Nationalspielerinnen der Werkself haben daher seit dem letzten Leistungstest im September gezielte Zusatzschichten mit Joakim Mainz, dem Athletik-Coach der Bayer 04-Frauen, eingelegt. Nun will das Quintett beweisen, dass auch in der Nationalmannschaft kein Weg an den Werkself-Spielerinnen vorbeiführt.


    Das Jahr 2010 bringt für die U19- und U20-Nationalteams einige Höhepunkte: Die U19 will sich für die EM in Mazedonien qualifizieren, die U20 fiebert der Heim-WM entgegen, die im Sommer in Bochum, Bielefeld, Augsburg und Dresden ausgetragen wird.


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  • 29.01.2010 | Leverkusen


    Halbzeitbilanz mit Doreen Meier - Teil 2


    Im zweiten Teil der Hinrunden-Rückschau nimmt die Cheftrainerin das defensive Mittelfeld unter die Lupe.

    Seit zwei Wochen sind die Werkself-Frauen wieder in der Vorbereitung, um in den kommenden Spielen die gute Bilanz der Hinrunde zu bestätigen: Das Team von Doreen Meier überwintert als ungeschlagener Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd. Doch was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren? In Teil 2 der großen Halbzeitbilanz nimmt die Fußball-Lehrerin die Situation im defensiven Mittelfeld unter die Lupe.

    Im Sommer haben Sie zehn Neuzugänge präsentiert, sechs davon für das Mittelfeld. Wieso gab es dort so großen Handlungsbedarf?

    Wir haben letzte Saison festgestellt, dass uns im Mittelfeld das spielerische, kreative Moment fehlt. Wir hatten auch zu wenige Spielerinnen, die Verzahnung der einzelnen Mannschaftsteile beherrschen. Deshalb haben wir sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf den Außenbahnen gezielt nachgebessert.

    Besonders Francesca Weber kam als Bundesliga-Stammspielerin mit vielen Vorschusslorbeeren zu Bayer 04.

    Franci war meine absolute Wunschspielerin auf der Sechserposition. Sie brachte trotz ihres jungen Alters schon jahrelange Erfahrung auf höchstem Niveau mit. In der Vorbereitung und den ersten Saisonspielen hat sie die Erwartungen dann absolut bestätigt. Sie hat eine sehr gute Übersicht, bringt wahnsinnig viel Ordnung ins Spiel. Ihre schwere Verletzung in Sindelfingen war dementsprechend ein echter Schock für uns. Da hatte ich wirklich Befürchtungen, dass uns das ähnlich runterreißen könnte wie letzte Saison der Ausfall von Irmela Koch. Aber die Mannschaft hat absolut professionell reagiert und die Lücke, die Franci hinterlassen hat, sehr, sehr gut gefüllt.

    Das gilt vor allem für Kerstin Stein, die nach einer von Verletzungen geprägten Vorsaison wieder zur alten Stärke zurückgefunden hat.

    Ja, Kiki spielt bislang wirklich eine fantastische Saison. Letztes Jahr war sie ziemlich verletzungsanfällig, hatte immer wieder Probleme mit dem Sprunggelenk. Es war einige Zeit unklar, ob sie ihre Karriere würde fortsetzen können. Jetzt zeigt sich, was sie zu leisten imstande ist, wenn sie endlich mal verletzungsfrei bleibt. Schon in der Sommervorbereitung haben wir meistens mit einer Doppelsechs mit ihr und Franci gespielt, zumal Kathy Hendrich nach ihrer Verletzung noch nicht bei 100 Prozent war. Nach Francis Ausfall lag natürlich noch mehr Verantwortung auf Kikis Schultern, aber sie bringt einfach die nötige Erfahrung und Ruhe mit, die Mädels mal zurückzupfeifen, wenn wieder alle nur nach vorne spielen wollen. Sie ist sehr zweikampfstark, gibt keinen Ball verloren und hält unserer Offensive so den Rücken frei. Davon profitiert natürlich auch Kathy Hendrich, die in der Doppelsechs den offensiveren Part übernimmt und an Kikis Seite noch einmal gewachsen ist.

    Dass Kathy sich hier so schnell durchsetzen konnte, war sicher eine der Überraschungen der ersten Saisonhälfte?

    Nicht unbedingt. Dass sie alle Anlagen mitbringt, es ganz nach oben zu schaffen, wussten wir schon länger, sie hat in den FVM- und Nationalteams ja immer eine wichtige Rolle gespielt. Das ist auch der Grund, warum wir uns schon sehr früh um sie bemüht haben, obwohl sie gerade einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Dass wir sie und Johanna Elsig als größte Talente der Region für uns gewinnen konnten, ist schon eine klasse Sache. Auch sportlich läuft es bei beiden natürlich optimal. Dabei war das bei Kathy alles andere als selbstverständlich. Als sie im Sommer zu uns kam, hatte sie fast ein Jahr kein Fußball gespielt und immer noch Probleme mit dem Knie. Aber sie hat sich ins Team gekämpft, einen Stammplatz erobert und sogar den Sprung zurück in die Nationalmannschaft geschafft, was für sie natürlich umso schöner ist, weil sie die U17-WM letztes Jahr im Krankenhaus verfolgen musste. Kathy arbeitet hart, sie ist eine der Spielerinnen mit den besten Fitnesswerten, auch technisch ist sie absolut überragend. Nur die Torgefahr fehlt ihr noch ein bisschen. Im Mittelfeld kann sie eigentlich jede Position spielen, die offensive Sechs liegt ihr aber am meisten. An Kathy werden wir noch viel Freude haben.

    In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause stand dann Eliza Janßen in der Startelf, die schon letztes Jahr als junge Spielerin viel Einsatzzeit hatte.

    Eliza ist in der schwierigen Position, drei starke Spielerinnen vor sich zu haben, an denen man nicht so leicht vorbeikommt. Aber sie hängt sich im Training richtig rein, und wenn sie dann ihre Einsatzzeiten bekommen hat, hat sie immer hundertprozentig überzeugt. In Wörrstadt war sie wahrscheinlich die beste Spielerin auf dem Platz. Eliza wünsche ich mir nicht als Gegenspielerin, sie ist sehr bissig, quirlig und kämpft um jeden Ball, und das sind Qualitäten, die auf ihrer Position sehr wichtig sind. Man darf nicht vergessen, dass auch sie erst 17 ist. Ich bin sicher, sie wird in dieser Saison noch auf einige Einsätze kommen.

    Insgesamt sind Sie mit den Leistungen im defensiven Mittelfeld also zufrieden?

    Ganz klares ja, das defensive Mittelfeld ist endlich der Dreh- und Angelpunkt unseres Spiels. Alle vier „Sechser“ können auch offensiver agieren, deshalb können wir sowohl mit einer flacheren Kette als auch mit einer Raute im Mittelfeld spielen. Und wir haben ja noch weitere Optionen, Lynn Mester, die bei uns ja als hängende Spitze spielt, wird beim DFB auf der Sechs eingesetzt, auch Lena Steinbach kann zentral alle Positionen spielen. Das ist umso wichtiger, als dass wir immer wieder Ausfälle haben. Kiki hat sich Anfang Dezember erneut am Sprunggelenk verletzt, es wird noch mehrere Wochen dauern, bis sie wieder fit ist. Franci ist nach ihrem Innenbandriss gerade erst ins Mannschaftstraining eingestiegen. Sie wird zwar sicher in einem der nächsten Testspiele ihr Comeback geben, ob es bei ihr bis zum Frankfurt-Spiel für 90 Minuten reicht, müssen wir sehen. Ich bin froh, dass unser Kader so ausgeglichen besetzt ist, dass wir auf allen Positionen gute Alternativen haben. Das könnte im Kampf um die Tabellenspitze noch sehr wichtig werden.


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  • 30.01.2010 | Leverkusen


    Testspiel gegen Hamburg abgesagt


    Nach dem Trainingslager fällt auch der erste Vorbereitungs-Härtetest dem Winterwetter zum Opfer.


    Mit einem Kurztrainingslager wollten sich die Werkself-Frauen auf das Testspiel gegen den Hamburger SV vorbereiten, doch das Winterwetter machte den Plänen von Cheftrainerin Doreen Meier einen Strich durch die Rechnung. Angesichts von zehn Zentimeter Neuschnee am Samstagmorgen mussten die geplanten Einheiten am Kurtekotten abgesagt werden. Auch das Testspiel am Sonntag fällt dem Wetter zum Opfer. Am Freitag hatte das Team viel Spaß auf fremdem Terrain: Die Spielerinnen versuchten sich im Boxring.

    Auf Einladung der Box-Abteilung des TSV Bayer 04 stand für Meiers Mannschaft am Freitagabend eine abwechslungsreiche Trainingseinheit in der Smidt Arena auf dem Programm. TSV-Cheftrainer Jörg Heidenreich wies die Werkself-Frauen in die Grundtechniken des Boxens ein, beim anschließenden Sparring gab es für die 14 anwesenden Spielerinnen viel zu lachen.

    Auszeichnungen für Mester und Hendrich

    Entschuldigt beim Boxtraining fehlten Lynn Mester und Kathy Hendrich. Aus erfreulichem Grund: Beide U-Nationalspielerinnen wurden in ihrer Heimat mit Preisen ausgezeichnet. Im westfälischen Coesfeld nahm Lynn Mester den Sportmedienpreis 2009 entgegen. Das vergangene Jahr war für Bayers Torjägerin erneut ein sehr erfolgreiches: Im Sommer feierte Mester ihren zweiten U17-EM-Titel. Zweitplatierte der Wahl war Clara Woltering, die Torfrau der Bayer-Handballfrauen, Stargast der Sportlergala eine andere mehrfache Europameisterin: Fußball-Rekordnationalspielerin Birgit Prinz gab sich in Coesfeld die Ehre.

    Im belgischen Kelmis wurde Kathy Hendrich mit dem Sportlerpreis der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens ausgezeichnet. Die 17-Jährige ist in Ostbelgien aufgewachsen, spricht neben deutsch auch fließend französisch. Begleitet wurde die junge Mittelfeldspielerin am Freitagabend von Frauenfußball-Geschäftsstellenleiter Adrian Babic und von Jürgen Gelsdorf, Abteilungsleiter Fußball beim TSV. Hendrich durfte sich nicht nur über die Auszeichnung der DG freuen, auch der Publikumspreis ging an Bayers Jungnationalspielerin.

    Testspiel gegen den Hamburger SV abgesagt

    Den unverhofft trainingsfreien Samstag nutzten Mester, Hendrich und die anderen Werkself-Spielerinnen für indivduelles Lauftraining. Am frühen Sonntagmorgen musste dann auch der geplante Höhepunkt des Wochenendes, ein Testspiel gegen den Erstligisten Hamburger SV, abgesagt werden. Der Ausweichplatz in Mülheim-Kärlich war kaum bespielbar, der Weg auf teils eisglatten Straßen zu riskant. Stattdessen stand für Meiers Spielerinnen eine Trainingseinheit in Leverkusen auf dem Programm.

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  • 02.02.2010 | Leverkusen


    Ein Talent mit Torriecher

    Mit Lynn Mester kam im Sommer eines der größten Talente des deutschen Frauenfußballs zu Bayer 04. Fast 40 Juniorinnen-Länderspiele hat die 17-Jährige schon absolviert und als Mittelfeldregisseurin zwei EM-Titel gewonnen. Auf Anhieb setzte sich die feine Technikerin auch in Leverkusen durch: Alle zwölf Ligaspiele stand sie von Beginn an auf dem Platz, führt mit zehn Treffern die interne Torschützenliste an und ist einer der Publikumslieblinge. Aber Lynn Mester bleibt auf dem Boden: Die Teamplayerin will einfach nur Fußball spielen.

    Der Wechsel zur Werkself war für die 17-Jährige auch privat ein großer Schritt: Aus dem Elternhaus in Westfalen zog Mester nach Leverkusen und lebt nun in einer WG mit Teamkollegin Carolin Dej. "Anfangs hatte ich schon ein bisschen Heimweh", gibt Bayers Angreiferin zu. "Dann lief es sportlich richtig gut, und mittlerweile fühle ich mich hier zuhause." Dafür sorgen vor allem die Mitspielerinnen: "Ich kannte viele schon aus der Nationalmannschaft. Johanna Elsig und Kathy Hendrich wohnen auch bei uns im Haus, wir unternehmen viel miteinander."


    Perspektive neben dem Fußball gefragt

    Nicht nur das junge Team war ein Grund, warum Lynn Mester im Sommer lukrative Angebote aus der ersten Liga ausschlug: "Es war mir wichtig, dass ich hier eine Ausbildung machen kann und eine Perspektive neben dem Fußball habe. Der Sprung direkt in die erste Liga musste noch nicht sein. Es wäre doch viel schöner, jetzt aufzusteigen und dann als gewachsenes Team nächste Saison erst recht zu überzeugen!" In Liga 1 könnte sie auf ihre ältere Schwester Ina treffen: Die Verteidigerin läuft für Essen auf, seit Kindesbeinen trainierten die beiden gemeinsam. "Schon damals war ich eigentlich keine Torjägerin", lacht Mester. In der Nationalmannschaft spielt sie auf der Sechserposition, an ihre Rolle als hängende Spitze bei der Werkself musste sie sich erst einmal gewöhnen: "Dass ich hier so oft treffen würde, damit hätte ich nie gerechnet. Eigentlich lege ich sowieso viel lieber vor. Und manchmal dauert es noch zu lange, bis ich den Abschluss suche", so die 17-Jährige selbstkritisch.

    Extraschichten für die Athletik


    Trotz ihrer starken Auftritte in der Liga musste Bayers Torjägerin im Herbst einen Rückschlag hinnehmen: Für die letzten Maßnahmen der U19-Nationalmannschaft wurde sie zunächst nicht berücksichtigt. "Meine Werte in den Leistungstests waren nie herausragend, ich war wegen meiner spielerischen Qualitäten gefragt", weiß Mester. "Jetzt sind schnelle, athletische Spielerinnen im Kommen. Aber Fußball ist doch keine Leichtathletik!" Die Anregungen des DFB hat sich die 17-Jährige dennoch zu Herzen genommen und in Extraschichten mit Athletik-Trainer Joakim Mainz an Schnelligkeit und Dynamik gearbeitet. Beim nächsten Leistungstest der U19-Auswahl will sie Bundestrainerin Maren Meinert zeigen, dass weiter mit ihr zu rechnen ist. "Ich versuche auf jeden Fall, mein Bestes rauszuholen. Erst recht, wo es im Verein so gut für mich läuft."

    Keine Scheu vor den Fans

    Für die Rückrunde mit den Werkself-Frauen hat sich Mester noch einiges vorgenommen: "Ich wünsche mir, dass wir weiter so souverän auftreten. Egal, wie viele Tore ich selber schieße." Ob wegen ihrer Tore, Vorlagen oder Übersteiger: Die Fans Lynn schnell ins Herz geschlossen. Vor allem ihr Auftritt beim DFB-Pokal-Match in der BayArena bleibt in Erinnerung: Nach dem Spiel kletterte sie ohne Scheu auf den Zaun und stimmte mit den Fans die Humba an. "Das war ein echtes Erlebnis“, schwärmt Mester. „Es wäre schön, wenn wir so eine Unterstützung auch immer in der Liga hätten. Ich bin sicher, dass wir mit den Fans im Rücken den Aufstieg schaffen können."


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  • 06.02.2010 | Allner-Bödingen


    Ein Unentschieden für die Moral


    In Unterzahl erkämpfen die Werkself-Frauen ein 3:3 im Test gegen den Erstligisten 1. FC Saarbrücken.


    Mit Einsatzwillen und toller Moral haben die Werkself-Frauen ein 3:3 im Testspiel gegen den 1. FC Saarbrücken erkämpft. Dabei war das Team von Doreen Meier mit einem Rumpfkader angetreten – und musste die letzten 25 Minuten der Partie zu zehnt bestreiten.


    Auf einen aussagekräftigen Test gegen einen Erstligisten hatte sich Trainerin Meier gefreut, doch die angespannte Personalsituation drohte dem einen Strich durch die Rechnung zu machen: Mit dem fast schon letzten Aufgebot war die Mannschaft Richtung Hennef aufgebrochen. Caro Dej, Lisa Schwab, Lynn Mester und Pia Knobloch fehlten erkrankt oder verletzt, Eliza Janßen, Sarah Kramer und Melody Treppe weilten bei einem Lehrgang des FVM. Um überhaupt genügend Spielerinnen zusammenzubekommen, hatte Meier Lena Steinbach, Teresa Tüllmann und Audrey Knopp für diesen Nachmittag von der Verbands-Maßnahme freistellen lassen; Silke Tancyus und Bella Linden saßen angeschlagen auf der Bank.


    Weber und Steinbach feiern Comeback


    Dafür feierten zwei lange Verletzte heute ihr Comeback im Werkself-Trikot: Francesca Weber und Lena Steinbach standen in der Anfangsformation. Doch die vielen Umstellungen waren Meiers Team in der Anfangsphase der Partie deutlich anzumerken. Saarbrücken präsentierte sich kampfstark und dynamisch, die Bayer 04-Frauen hatten große Schwierigkeiten im Aufbauspiel, viele Pässe waren zu ungenau. So kam es schon in der 9. Spielminute zum Rückstand: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konnte die Abwehrreihe den Ball nicht entscheidend klären, Lisa Schmitz war gegen den präzisen Abschluss aus kurzer Distanz machtlos.


    In den folgenden Minuten konnte sich die junge Keeperin jedoch mehrmals stark gegen Saarbrückens Angreiferinnen auszeichnen – „Lisa hat uns in dieser Phase ganz klar im Spiel gehalten“, lobte Meier anschließend. Erst nach 30 Minuten sah die Trainerin den ersten gelungenen Angriff ihrer Mannschaft, doch Audrey Knopps Abschluss nach guter Vorarbeit von Lena Steinbach wurde gerade noch zur Ecke geklärt. Kurz vor der Pause fiel dann nach einem Konter der zweite Treffer für den FCS, allerdings hätte die Aktion wegen eines Foulspiels der Torschützin vorher abgepfiffen werden müssen.


    Blitztor nach der Pause


    Zur Pause wechselte Meier gleich vier Mal: Das Tor wurde fortan von Vanessa Zimmermann gehütet, für Weber, Mpalaskas und Knopp kamen Bella Linden, Silke Tancyus und Kerstin Stein ins Spiel. Ein Glücksgriff: Nur zwei Minuten später erzielte Linden nach tollem Pass von Stein den Anschlusstreffer. Endlich zeigte die Mannschaft wieder das Gesicht, das man von ihr gewohnt ist: Die Ordnung stimmte, die Flügel wurden gut in Szene gesetzt. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr lange gebraucht, um uns zu finden. Ab der zweiten Halbzeit waren wir viel präsenter, das Zusammenspiel im Mittelfeld hat mir schon gut gefallen.“ Vor allem Kerstin Stein und Lena Steinbach waren die langen Verletzungspausen kaum anzumerken, beide waren ständige Aktivposten. Der mittlerweile verdiente Ausgleichstreffer war dann jedoch eher einer der kuriosen Art: Jacqueline Dünkers Freistoß aus der eigenen Hälfte passte ganz genau und senkte sich neben der vedutzten Saarbrücker Keeperin ins Netz (62.).


    Großer Kampf wird belohnt


    Nur wenige Minuten später waren die Werkself-Frauen nur noch zu zehnt auf dem Platz: Johanna Elsig wurde nach einem unnötigen Foul an Cynthia Uwak des Feldes verwiesen. Den größeren Raum nutzte der FCS überlegt aus und erarbeitete sich einige Chancen, die Vanessa Zimmermann stark parierte. Ein Heber von der Strafraumkante sorgte in der 72. Minute schließlich doch für die erneute Führung für Saarbrücken, aber die Bayer 04-Frauen gaben sich nicht auf. Auch in Unterzahl versuchten sie, sich mit spielerischen Mitteln gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Und für diese Mühen wurden sie in letzter Minute belohnt: Audrey Knopp und Bella Linden enteilten auf dem rechten Flügel allen Gegenspielerinnen, Linden flankte Richtung Elfmeterpunkt, von wo Silke Tancyus den Angriff mit einer starken Direktabnahme abschloss.


    „Haben klasse gekämpft“


    „Für mich war es ein aufschlussreicher Test, was die Optionen auf verschiedenen Positionen anbelangt, für die Mädels vor allem ein Spiel für die Moral“, freute sich Trainerin Meier nach 90 ereignisreichen Minuten. „Sie haben wirklich klasse gekämpft und vollen Einsatz gezeigt. Auch heute hat sich Bella Linden ein Extralob verdient, die nach ihrer Einwechslung viele tolle Szenen hatte und im Moment einfach befreit aufspielt. Mit Kerstin Stein hätten wir so früh eigentlich überhaupt noch nicht gerechnet, aber das Physio-Team hat bei ihr ganze Arbeit geleistet und sie hat hier gezeigt, wie wichtig sie fürs Team ist. Auch Lena Steinbach hat mir heute sehr gut gefallen. Gegen einen Erstligisten in Unterzahl ein Unentschieden zu erreichen, ist nicht selbstverständlich, in der zweiten Halbzeit haben wir klar gezeigt, dass wir mithalten können und dass Kampfgeist und Einsatz auch belohnt werden.“


    Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Saarbrücken 3:3 (0:2)


    Eingesetzte Spielerinnen: Schmitz, Dünker, Tüllmann, Elsig, Baudzus, Knopp, Weber, Mpalaskas, Steinbach, Hendrich, Henseler, Zimmermann, Tancyus, Linden, Stein


    Tore: 0:1 (9.), 0:2 (40.), 1:2 Linden (47.), 2:2 Dünker (62.), 2:3 (72.) 3:3 Tancyus (90.)


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  • Halbzeitbilanz mit Doreen Meier - Teil 3


    In zwei Wochen rollt für die Werkself-Frauen der Ball endlich auch wieder in der Liga. In den ausstehenden zehn Partien will das Team von Doreen Meier die guten Leistungen der letzten Monate bestätigen und vor allem wieder attraktiven Angriffsfußball zeigen: Die Mannschaft ist die offensivstärkste der Liga. Im letzten Teil der großen Halbzeitbilanz nimmt Trainerin Meier ihre Offensivabteilung unter die Lupe.

    41 Tore in zwölf Spielen – im Angriff scheint Ihr Team diese Saison überhaupt keine Probleme zu haben?

    Na ja, auch in der Defensive haben wir einige treffsichere Spielerinnen, insgesamt haben wir schon 14 verschiedene Torschützen, mehr als jede andere Mannschaft. Diese Zahlen sprechen schon eine deutliche Sprache. Aber ganz klar, in der Offensive müssen wir uns nicht verstecken. Unser großes Plus ist dabei, dass wir vorne sehr homogen und dadurch variabel besetzt sind. Eigentlich fühlen sich alle Offensivspielerinnen sowohl auf den Flügeln als auch im Sturmzentrum wohl und können ihre Positionen deshalb fortwährend tauschen. Das macht uns sehr schwer auszurechnen.

    Erfolgreichste Torschützin Ihres Teams ist die erst 17-jährige Lynn Mester. Hätten Sie das erwartet?

    Lynn macht mir richtig Freude. Als hängende Spitze kommt ihr ihr großes technisches Können zugute, sie schafft sich so den Raum, den sie für den Abschluss braucht. Allerdings muss die den noch etwas öfter suchen. Eigentlich ist sie keine klassische Torjägerin, aber sie ist für ihre Größe sehr kopfballstark und hat ein sehr gutes Stellungsspiel, so dass sie oft von der guten Vorarbeit über die Flügel profitiert. Ich denke, Lynns zehn Treffer werden nicht ihre letzten gewesen sein.

    Sie erwähnten gerade die Außenbahnen – wie schätzen Sie die Leistung Ihrer Flügelspielerinnen bislang ein?

    In der zweiten Liga suchen unsere Außen sicher ihresgleichen. Alle Mädels sind technisch beschlagen, schnell und kreativ. Sie können außen bis zur Grundlinie gehen oder in die Mitte ziehen und selber abschließen. Wenn wir auf den Flügeln Tempo aufnehmen, wird es eigentlich immer gefährlich.

    Auf der linken Seite war mit Lisa Schwab eine der auffälligsten Spielerinnen der Hinrunde gesetzt.

    Als U23-Nationalspielerin ist Lisa natürlich mit vielen Vorschusslorbeeren zu uns gekommen. Sie kann ein Spiel eigentlich alleine entscheiden, das hat man bei ihren drei Treffern gegen den 1. FC Köln denke ich klar gesehen. Lisas große Stärken sind ihr wahnsinniger Antritt und ihre technisch perfekten Direktabnahmen. Mit ihren Tempodribblings hat sie schon so manche Spielerin alt aussehen lassen. Sie sucht immer den Abschluss, kann ihren Körper gut einsetzen und hat eine echte ‚linke Klebe’. Allerdings muss sie noch ein bisschen mehr nach hinten mitarbeiten und manchmal auch ihr Temperament besser in den Griff bekommen.

    Auf der rechten Außenbahn hatten Bella Linden, Audrey Knopp und Caro Dej die meisten Einsätze.

    Bella ging gesundheitlich angeschlagen in die Saison, hatte immer wieder mit kleineren Blessuren zu kämpfen und konnte deshalb bislang nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen. An guten Tagen kann sie genau wie Lisa ein Spiel aber ganz alleine entscheiden. Bella ist wahnsinnig schnell und eine der besten Technikerinnen im Kader. Am Ball kann sie eigentlich alles. Aber das weiß sie auch und verzettelt sich deswegen manchmal noch in Dribblings, wo ein Pass die bessere Lösung gewesen wäre. Auch im Defensivverhalten hat sie noch Schwächen. Aber sie arbeitet sehr hart an ihren Defiziten und ist jetzt, wo sie endlich wieder ganz fit ist, fast wie ein Neuzugang für uns. Sie spielt bislang eine tolle Vorbereitung, von ihr erwarte ich in der Rückrunde noch einiges.

    Bei Caro gibt es viel Licht und Schatten. Eigentlich hat sie ähnliche Anlagen wie Bella, geht aber oft fahrlässig mit ihrem Talent um. In Sand war sie die beste Spielerin auf dem Platz, in anderen Spielen fehlte ihr die taktische Disziplin. Auch konditionell musste sie in der Winterpause einiges tun, sie teilt sich ihre Kraft auf dem Platz noch nicht optimal ein. Wenn sie Gas gibt, dann halt richtig – und dann lässt sie auch ganze Hintermannschaften einfach stehen. Auch Lena Steinbach hat auf den Flügeln überzeugt, ein ganz großes Talent aus den eigenen Reihen. Sie hat im Herbst nahtlos an ihre guten Leistungen aus der Vorsaison angeknüpft, ehe eine Knieverletzung sie wochenlang zum Zuschauen zwang. Sie ist technisch und konditionell stark und kann offensiv eigentlich alle Positionen sehr gut spielen. Lena hat gute Aussichten auf viel Einsatzzeit in der Rückrunde.

    Als einzige echte Spitze lief meistens Ihre Spielführerin Maren Henseler auf.


    Maren ist eine absolute Führungsfigur, deren Wort in der Mannschaft großes Gewicht hat. Das merkt man auch auf dem Platz, wo sie große Wege geht und auch mal laut wird, wenn es nötig ist. Sie ist sicher nicht die beste Technikerin der Mannschaft, aber laufstark, athletisch und mit perfektem Kopfballspiel. Durch ihre Präsenz schafft Maren viel Platz im Strafraum. Sie hat schon in der letzten Saison gezeigt, dass sie weiß, wo das Tor steht, und nachdem sie in der Hinrunde etwas Verletzungspech hatte, wird sie in den nächsten Spielen sicher richtig angreifen.

    Sie sind also zuversichtlich, dass wir uns auch in der Rückrunde über viele Tore Ihrer Mannschaft freuen dürfen?

    Das bin ich. Vor allem haben wir ja noch viele weitere Optionen. Silke Tancyus habe ich in fast allen Partien als Joker eingesetzt. Sie ist körperlich sehr präsent, zweikampfstark, und kann sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Flügeln spielen. Audrey Knopp und Sarah Kramer fühlen sich auf den Flügeln hinten und in der Mitte wohl und haben diese Saison schon beide Positionen gespielt. Melody Treppe ist bei uns dieses Jahr noch gar nicht zum Einsatz gekommen, hat aber dafür oft die Verbandsliga-Mannschaft unterstützt und dort auch wichtige Punkte gesichert. Bei ihr sehe ich klar eine aufsteigende Form. Und man darf Pia Knobloch nicht vergessen, ein Riesentalent, das wir schon mit 15 in den Bundesliga-Kader geholt haben. Sie ist nach ihrem Kreuzbandriss und der OP im Oktober im Aufbautraining, vielleicht reicht es diese Saison für sie noch zu ein paar Einsätzen im Sturm. Und mit unserer U17-Spielerin Natalie Moik steht schon das nächste Talent auf dem Sprung, in Löchgau stand sie ja schon im Kader.

    Bei so viel Lob – was gibt es an Ihren Angreiferinnen überhaupt zu kritisieren?

    Manchmal fehlte mir noch ein bisschen die Kompaktheit. Alle wollen nach vorne spielen, alle wollen Tore schießen. Das Umschalten in die Defensivbewegung, das Einrücken, um in der Mitte ein Übergewicht zu bekommen, hat mir in einigen Spielen noch nicht so gut gefallen. Aber das sind Dinge, an denen wir kontinuierlich arbeiten. Letztlich ist es mir aber auch wichtig, attraktiven, offensiven Fußball zu zeigen. Ein 5:4 ist mir da fast schon lieber als ein 1:0. Ich bin froh, dass wir so viel individuelle Klasse im Kader haben, dass wir auch enge Spiele für uns entschieden haben.

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