Leverkusen – Die Aussagen klangen markig. „Wir werden die Muskeln spielen lassen“, sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der sich bis Dienstag im Urlaub in Griechenland befindet.
Angesichts der personellen Engpässe will Bayer den ivorischen Neuzugang Constant Djakpa nicht nach Peking lassen. Doch am Ende des Tages zeigte der Elefant Bayer die lange Nase. Der U-21-Kapitän lässt die Elfenbeinküste nicht im Stich.
Dabei hatte doch Wolfgang Holzhäuser das Thema zur Chefsache gemacht, wollte bei der DFL vorsprechen. Schließlich kämpfen auch andere Klubs wie Hoffenheim (Obasi/Nigeria) und Schalke (Rafinha/Brasilien) mit unterschiedlichem Erfolg um ihre für die Spiele angeforderten Stars.
„Die FIFA gibt lediglich eine Abstell-Empfehlung aus“, sagt der Bayer-Boss. „Wir müssen ihn nicht abstellen. Wir haben uns genug geärgert, dass wir fünf U-19-Nationalspieler mitten in der Vorbereitung abgeben müssen.“
Holzhäuser: „Irgendwann ist eine Grenze erreicht. Bei uns sind zwei Linksverteidiger angeschlagen. Da geben wir doch nicht den dritten her. Nein, irgendwann muss man auch mal schauen, wer die Spieler bezahlt.“
Aber der Geschäftsführer hat die Rechnung ohne die Elefanten gemacht: Die Olympia-Auswahl der Elfenbeinküste forderte Djakpa an. Und der fährt. „Ich habe mit ihm gesprochen. Er will eigentlich bei uns bleiben. Doch er fühlt sich in einer moralischen Pflicht“, sagt Leverkusens Coach Bruno Labbadia.
Und Bayer steht bei Djakpa offenbar im Wort. „Wir haben seine Verpflichtung langfristig gesehen und wussten, dass wir diese Kröte schlucken müssen. Es ist noch nicht endgültig, aber ich gehe davon aus, dass er fährt.“
Labbadia: „Das ist alles andere als optimal. Die Vorbereitungszeit beginnt bereits am 17. Juli. Das heißt, dass er mitten im Trainingslager in die Elfenbeinküste abreisen muss.“
Quelle: Express.de