Offensive Defensivkünstler
Von Michael Rahm, 13.02.09, 18:27h
Die Mannschaft von Trainer Sascha Lewandowski hat ihre Qualitäten in der Abwehr, der Coach möchte aber im Bundesligaspiel am Sonntag bei Alemannia Aachen mehr Treffer sehen.
Leverkusen - Der Deutsche Fußball-Bund beschreibt die U 19 von Bayer 04 auf seiner Homepage zur A-Junioren-Bundesliga als „Defensivkünstler“. Eine Bezeichnung, die sich aufdrängt, da die Leverkusener in der gesamten Hinrunde nur acht Gegentreffer kassierten. Dies ist wohl einer der Hauptgründe, warum Bayer als Tabellenzweiter am Sonntag (11 Uhr) bei Alemannia Aachen in die Rückrunde startet. Trainer Sascha Lewandowski ist daher auch sehr zufrieden mit seinen Abwehrspielern, sieht seine Mannschaft personell aber eher offensiv ausgerichtet. „Wenn wir nun auch noch Dennis Krol auf der Position des Linksverteidigers einsetzen, werden wir sogar noch offensiver, da Dennis ja ursprünglich ein offensiver Mittelfeldspieler ist“, betont der Coach. Es ist umso unverständlicher, dass den acht Gegentoren nur 24 eigene Treffer gegenüber stehen. Hier sieht der Trainer dann auch den größten Nachholbedarf. „Wir müssen häufiger das zweite und dritte Tor nachlegen. Das war in der Hinrunde unser großes Manko“, sagt Lewandowski. Eventuell wird man schon in Aachen sehen, ob die sechs Treffer gegen Mainz nur ein Strohfeuer waren, oder ob die Mannschaft tatsächlich einen Weg gefunden hat, hin und wieder ein Torfestival feiern zu können.
Neue Angreifer hat Lewandowski aber nicht zur Verfügung. Auch in Aachen werden die gelernten Mittelfeldspieler Dominick Drexler und Henning Sauerbier stürmen. Drexler steht mit zehn Treffern sogar auf dem sechsten Platz der bundesweiten Torschützenliste. Seine Entwicklung ist daher wohl eine der großen Überraschungen der Hinrunde. In der vergangenen Saison war er auch Stammspieler, traf aber wesentlich seltener. Weniger überraschend ist dagegen die gute Defensiv-Statistik der Leverkusener. Mit Nationalverteidiger Nils Teixeira und Torwart-Hoffnung Fabian Giefer ist das Team auch für die Rückrunde gut aufgestellt. Zudem wird Innenverteidiger Rico Weiler für Konkurrenzdruck sorgen. Er kam im Sommer von Fortuna Düsseldorf, spielte allerdings kaum, da er sich in der Vorbereitung eine schwere Verletzung zuzog.
Welcher Mannschaftsteil in Aachen gefordert sein wird, bleibt abzuwarten. Die Partie wird voraussichtlich trotz des Wintereinbruchs stattfinden, da die Aachener über einen Kunstrasenplatz verfügen.