VON TOBIAS KRELL
Der 160 Meter breite und rund achteinhalb Meter hohe Fachwerkträger, dessen Rohre über bis zu 508 Millimeter Durchmesser verfügen, soll am 4. oder 5. August mit Kränen an seinen Platz im Osten der BayArena gehievt werden. Eine entsprechende Konstruktion wird auch an der Westtribüne angebracht. Auch für ihren Bau ist die Firma WT Stahlbau GmbH verantwortlich.
Leverkusen (RP) Auf dem Parkplatz gegenüber der BayArena richten Mitarbeiter des Stahlbau-Unternehmens gerade die Einzelteile für ein Trägergestell aus, das mit 160 Meter Breite an der Osttribüne der BayArena dem Oberrang Halt geben soll.
Mike Häring hat auf dem großen roten Rohr Platz genommen und beäugt es mindestens ebenso kritisch wie seine Kollegen. Mit Muskelkraft, einem Gabelstapler und einem großen Kran bringt das sechsköpfige Team der Firma WT Stahlbau aus dem thüringischen Camburg das große Bauteil in Position. Alles muss stimmen, ehe die ersten kleinen Schweißarbeiten stattfinden. Das kleine Team leistet auf dem Parkplatz gegenüber der BayArena Präzisionsarbeit. Am Montag rücken dann weitere 19 Kollegen an. Ihr Ziel ist es, bis Anfang August ein gigantisches Stahlgestell für das Stadion fertig zu stellen.
190 Tonnen schwer und stolze 160 Meter breit wird die Konstruktion aus Rohren, Streben und Trägern sein, die oberhalb der Treppenhäuser befestigt wird und dem neuen Oberrang Halt verleihen soll. „Ein solches Gewicht zu heben und über einen solchen Weg zu transportieren, ist eine echte Herausforderung“, sagt Mario Schröder, der mit Marc Schneider die Projektleitung übernommen hat. Darum wird der Fachwerkträger Anfang August in zwei Teilen in Position gebracht und an der endgültigen Position entlang der Osttribüne endgültig verschweißt.
Was nun in Einzelteilen mit insgesamt zehn Schwertransporten nach Leverkusen gebracht wurde, haben die Spezialisten des beauftragten Unternehmens am Firmensitz in Camburg vorab schon einmal zumindest provisorisch zusammengebaut. „Wir mussten sehen, ob alles von der Geometrie her passt“, erläutert Schröder. Es passte. In Leverkusen wartete auf die Stahlbauer jedoch die nächste Herausforderung. Der Montageplatz war alles andere als optimal. „Der Parkplatz hat ein starkes Gefälle. Um das auszugleichen, haben wir unterschiedlich hohe Betonsockel errichtet. Richtung Dhünn sind diese nur weniger Zentimeter hoch, Richtung Dopatka-Halle hingegen über 1,20 Meter. Dabei kommt es auf jeden Millimeter an. Denn ohnehin hat die riesige Konstruktion auf ihren rund 160 Metern Länge schon allein aus Temperaturgründen Abweichungen. „Je nachdem, wie kalt oder warm es ist, macht das bei dieser Größe bis zu sechs Zentimeter Unterschied aus“, betont der Projektleiter.
Er hat – wie auch das Unternehmen – einige Erfahrung im Stahlbau. Und doch ist das Projekt in Leverkusen für alle Beteiligten etwas Besonderes. „Einerseits ist die BayArena ein weithin bekanntes Objekt und andererseits ist der Fachwerkträger das größte Einzelteil, das wir bislang gebaut haben“, sagt Schröder. Ein gewisses Maß an Stolz auf das Projekt kann er bei diesen mit Blick auf die Montagevorarbeiten gesprochenen Worte nicht verhehlen.