Von ALEXANDER HAUBRICHS
Endlich eine Vollzugmeldung! Bayer freut sich über die Verpflichtung von Renato Augusto. Die Scouting-Abteilung um Chef Norbert Ziegler hatte den Zuckerhut-Zauberer ganz oben auf der Liste gehabt. „Er kann sowohl im offensiven als auch im zentralen Mittelfeld spielen. Genauso einen Spieler hat sich Bruno Labbadia gewünscht“, sagt Ziegler dem EXPRESS.
Doch an anderer Stelle tut sich ein ziemliches Dilemma auf: Durch die Kreuzband-Verletzung von Lukas Sinkiewicz braucht Bayer dringend einen Innenverteidiger. Denn hinter dem Pärchen Manuel Friedrich und Karim Haggui bietet sich nur noch Talent Stefan Reinartz an. „Wir müssen da was tun“, sagt Sportchef Rudi Völler. Das weiß auch Trainer Bruno Labbadia. „Wir sondieren den Markt. Machen aber nur etwas, wenn es auch Sinn macht.“
Wunschkandidat Thiago Silva ist erst im Winter zu haben. Deshalb sagte Völler auch: „Das Thema ist erledigt.“ Aber da gibt es wohl Differenzen in der Klubführung. „Das kann er so nicht gemeint haben. Auf so ein Juwel muss man zur Not auch mal sechs oder zwölf Monate warten“, sagt Wolfgang Holzhäuser – zumal der Spieler Bayer schon die Zusage gegeben hatte.
Das Problem: Handelt Bayer jetzt und holt im Winter Thiago Silva, hätte man mit Rückkehrer Sinkiewicz plötzlich fünf gestandene Innenverteidiger - in einem Jahr ohne internationales Geschäft mindestens einer zu viel.
Trotzdem stiegen die Leverkusener in Rio noch einmal in die Silva-Gespräche ein - auch weil Manager Michael Reschke zu Ohren kam, dass das vermeintliche Interesse des AC Mailand doch nicht so konkret war wie angenommen. Auch Ziegler sagt: „Es gibt noch eine Restchance auf Thiago Silva im Winter.“ Aber Handlungsbedarf besteht jetzt. „In der Abwehrzentrale sind wir zu dünn besetzt.“
