Von NICK SEELIGER
10 Millionen!
Gebetsmühlenartig kam es in den letzten Jahren vom Bayer-Kreuz: Wir müssen den Gürtel enger schnallen. „Weniger ist mehr, das ist jetzt unser Motto“, gab Wolfgang Holzhäuser vor.
Der Boss als Sparkommissar.
Vergangenheit! Wie zu besten Calli-Zeiten ist Leverkusen nun offenbar wieder mit dem Geldkoffer unterwegs...
Das verriet der Vizepräsident von Flamengo Rio de Janeiro. Kleber Leite brach das Verschwiegenheitsgelübde zum Transfer von Renato Augusto (20).
Der Ballzauberer hatte für fünf Jahre bei Bayer unterschrieben und der Werksklub an Flamengo fünf Mio. Euro überwiesen – allerdings eben nur für Teile des Transferwertes.
Leite versicherte nun, dass weitere Millionen an die Sportrechte-Firma Traffic und die Investorengruppe MFD geflossen sind. Insgesamt kostete Renato so mal eben 10. Mio. Euro.
Das macht ihn zum teuersten Einkauf der Bayer-Geschichte! Noch vor Franca und Lucio. Also von wegen Sparkusen...
„Ich werde diese Zahlen nicht kommentieren“, sagt Holzhäuser zu BILD, „was kann ich dafür, wenn sich da ein Herr Kleber für einen Spielerabgang rechtfertigen muss. Zumindest wird mal deutlich, wie komplex der brasilianische Markt inzwischen geworden ist.“
Dort gehören schon die Top-Talante zu allererst Investoren, Agenturen, Beratern – nur noch zu Teilen den Vereinen.
„In Europa ist das so nicht denkbar“, meint Holzhäuser, „das ist juristisch und vor allem auch moralisch grenzwertig.“
Bayer hat jetzt aber offenbar 100 Prozent Renato Augusto. Der verabschiedete sich aus Brasilien mit den Worten: „Ich glaube, dass ich reif genug für einen Wechsel ins Ausland bin“. Wirklich...? Wenn er am Mittwoch im Bayer-Trainingslager landet, ist die Mama mit dabei...
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