Wo Barbarez noch eine Zukunft für sich sieht
Nach einer aufregenden Karriere steht der 36-jährige Sergej Barbarez unmittelbar vor dem Karriereende. Im Interview mit WELT ONLINE spricht der ehemalige Torschützenkönig der Bundesliga über sein Ende in Leverkusen, Freizeit und die Bedingungen für eine Verlängerung seiner Karriere.
WELT ONLINE: Herr Barbarez, ihre Z
Zeit in Leverkusen ist abgelaufen. Warum wurde ihr Vertrag nicht verlängert?
Sergej Barbarez: Es gab intensive Verhandlungen. Entscheidend war allerdings die 0:1-Niederlage gegen Bremen am letzten Spieltag. Darum sind wir in den UI-Cup gerutscht und es fehlen Gelder.
WELT ONLINE: Ein unspektakulärer Abgang einer emotionalen Karriere. War es das endgültig?
Barbarez: Noch nicht hundertprozentig. Ich prüfe noch einige Optionen und entscheide mich in der nächsten Woche. Es müsste ein ambitionierter Verein in der Nähe von meiner Familie in Hamburg sein. Allerdings kommt kein unterklassiger Verein in Frage. Das tue ich mir nicht mehr an.
WELT ONLINE: Alte Liebe rostet ja bekanntlich nicht. Also noch einmal der HSV?
Barbarez (lacht): Nein, das wäre zwar ein Traum, ist aber leider nicht realistisch.
WELT ONLINE: Fühlen Sie in der momentanen Situation eine große Leere, ohne Training, ohne die Öffentlichkeit und einer halben Ewigkeit in der Bundesliga?
Barbarez: Überhaupt nicht. Ich genieße jeden Tag. Ich kann spontan mit meinen Kindern etwas unternehmen, muss nicht ständig auf die Uhr schauen. Und abends kann ich länger wach bleiben.
WELT ONLINE: Und irgendwann wird Ihnen langweilig ...
Barbarez: Erst einmal sind in der nächsten Woche Schulferien in Hamburg. Dann geht es wahrscheinlich mit der Familie nach Bosnien. Das ist der Moment, wo ich mich dann innerlich und offiziell aus dem aktiven Fußballerleben verabschiede. Wenn ich zurückkomme, ist der Zug endgültig abgefahren.
WELT ONLINE: Wie schwer würde Ihnen der Schritt fallen?
Barbarez: Sehr schwer. Ich war solange dabei, irgendwie nie richtig weg. Diese Begeisterung in den deutschen Stadien und das Niveau werde ich vermissen.
WELT ONLINE: Welche Rolle wird der Fußball dann noch zukünftig spielen?
Barbarez: Eine große Rolle. Ich möchte bald meine Trainerlizenz machen. Ganz ohne Fußball geht es einfach nicht.
Quelle: http://www.welt.de